Der Neujahrs-Gag des ZDF
Nein, ich weiß nicht, ob "Sir Lindsay" oder sonst noch etwas Absicht ist, ich kann es bestenfalls vermuten. Es KÖNNTE aber Absicht sein. Und überhaupt will ich lesen, was Karl May geschrieben hat, nicht was irgendwelche Besserwisserfutzis für richtig halten. Ich kann mir ja nur Gedanken darüber machen, was Karl May wohl gemeint haben mag bzw. ob er sich etwas dabei gedacht hat, wenn es so dasteht, wie er es geschrieben hat.
Und von wegen Beleidigungen, ich habe heute schon einmal (innerhalb der verunglückten Wiki-Diskussion) versucht zu erklären, daß es mir überhaupt nicht um persönliche Angriffe geht, sondern um die Sache, wenn auch gelegentlich mit harten Bandagen. Wenn dann trotzdem gebetsmühlenartig immer etwas von Beleidigungen wiederholt wird, scheint übrigens eines Deiner Lieblingswörter zu sein, muß ich den Eindruck haben, Du willst das einfach so sehen, da helfen dann auch keine weiteren Erklärungen.
Und von wegen Beleidigungen, ich habe heute schon einmal (innerhalb der verunglückten Wiki-Diskussion) versucht zu erklären, daß es mir überhaupt nicht um persönliche Angriffe geht, sondern um die Sache, wenn auch gelegentlich mit harten Bandagen. Wenn dann trotzdem gebetsmühlenartig immer etwas von Beleidigungen wiederholt wird, scheint übrigens eines Deiner Lieblingswörter zu sein, muß ich den Eindruck haben, Du willst das einfach so sehen, da helfen dann auch keine weiteren Erklärungen.
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"in den letzten Jahren" (und auch schon davor) hat es beim Zusammentreffen von Schmidt mit anderen Menschen eigentlich immer und überall gekracht. Er war kein umgänglicher Mann. Konnte, was man so hört, wohl face2face höflich, ja, freundllich sein, um sich dann im Tagebuch auszuschimpfen über das gefühllose Gesindel, das einem die Lebenszeit stiehlt.rolfd hat geschrieben:Arno Schmidt beispielsweise hatte mit Ernst Krawehl einen äußerst einfühlsamen Lektor über Jahrzehnte. (Ich weiß leider nicht, warum es in den letzten Jahren dann trotzdem gekracht hat. Giesbert, bitte übernehmen!)
Für Verleger und Verlagsmitarbeiter hatte Schmidt wohl generell nur Verachtung übrig. Vielfach scheint mir das mühsam rationalisierter Neid, ja, Hass des, nunja, äh, "Zukurzgekommenen" (also mal *sehr* ins Unreine und nicht zitierfähig formuliert ;-)).
Das ist nicht als Vorwurf gemeint, eher als erschrockene Diagnose: Schmidt war unfähig, sich zu freuen und unfähig zu jeder Art von Beziehung. "Es ist über die Maaßen entsetzlich, Ich zu sein" zitiert er mal, ich glaube, Herder. So war es wohl. Ein Blick in Schmids Leben löst bei mir jedenfalls immer akutes Unwohlsein bis Angst aus. Es ist unglaublich, über welchen Abgrund er sein Werk gespannt hat.
Ad rem: Krawehl blieb, wenn ich das richtig sehe, übrigens bis zum Schluss Schmidts Lektor. Aber das werden wir alles etwas genauer wissen, wenn der Briefwechsel erscheint. Wenn, also falls. Die Mühlen der Stiftung mahlen, aber sie mahlen langsam und manchmal ganz andere Dinge, als man gedacht hat.
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Danke, Giesbert, für diese Einschätzung. (Und den schönen Verschreiber "Schmid" statt "Schmidt". ["Ein Blick in Schmids Leben löst bei mir jedenfalls immer akutes Unwohlsein bis Angst aus."] In Zusammenhang mit Karl May und Bearbeitungen doppelt putzig.)
Schließen wir erstmal mit Arno Schmidts Satz aus "Sitara": "Das
> Normale < existiert für May überhaupt nicht."
Schließen wir erstmal mit Arno Schmidts Satz aus "Sitara": "Das
> Normale < existiert für May überhaupt nicht."
Also, noch einmal ganz entspannt:
„Sir David“ kann z.B. Wohlwollen ausdrücken, Jovialität, Behaglichkeit, entspannte Atmosphäre.
„Sir Lindsay“ kann in neutraleren, nüchterneren Situationen zum Einsatz kommen, wenn also über die sachliche Formulierung hinaus nichts weiter vermittelt werden soll, wobei der vorangestellte „Sir“ noch so etwas wie einen gewissen permanent unterlegten Respekt ausdrücken kann.
„Lindsay“ ist knapper, kälter vielleicht auch, kann auch situationsbedingt sein, wenn z.B. ein Gefecht, eine Schießerei geschildert wird, selbst verständlich passt sich dann das Erzähltempo der Situation an und dann muß es schon mal etwas kürzer und knapper zugehen.
„Sir David Lindsay“ kann eine gewisse Ironie vermitteln, oder auch wieder Respekt, je nachdem. Förmlichkeit kann es auch sein, wie gesagt, es kommt immer auf den Zusammenhang an.
„David Lindsay“ vermittelt Nähe, Menschlichkeit, auch wieder Respekt, diesmal ein wenig anders geartet.
„Sir“ kann Distanzierung ausdrücken, Kühle, Knappheit, oder auch Respekt, wieder entscheidet der Kontext.
„David“ wäre möglich, kommt aber meines Wissens nicht vor. Soviel Nähe ist bei Karl May selten.
Das wären ein paar - naturgemäß unvollständige und nur beispielhafte - Erläuterungen zu den sieben Hauptmöglichkeiten, außerdem gibt es noch Kombinationen mit Mister, Master, Lord, Mylord, vorangestellte „der gute alte“, „mein“, „mein guter“, „der liebe“, „mein lieber“, usw. usw., es ist wie bei den Eskimos, jede Menge Möglichkeiten, Schnee zu formulieren, je nachdem, wie er halt gerade beschaffen ist bzw. was man jeweils mitteilen möchte.
Nach starren Regeln geht es dabei nicht. Es handelt sich ja um Literatur, in der es um Farben, Stimmungen, Töne und Zwischentöne, Schwingungen, Atmosphäre, Geschmack, Gefühl, Empfindungen, Nuancen, Unterschwelliges, Schattierungen, Subtext usw. geht, und nicht um die Wasserstandsmeldungen, das Telefonbuch oder das Melderegister, bei letzterem ginge „Sir Lindsay“ vielleicht nicht, das sehe ich schon ein.
*
Das Ganze ließe sich übrigens auch entsprechend übertragen: „Rolf“, „Rolf Dernen“, „Dernen“, „Herr Dernen“, „Herr Rolf Dernen“, „der Herr Dernen“, „der Rolf Dernen“, „der Dernen“, „Herr von und zu Dernen“, usw., je nachdem, wonach einem gerade ist, nicht wahr, Rolf ?
;-)
„Sir David“ kann z.B. Wohlwollen ausdrücken, Jovialität, Behaglichkeit, entspannte Atmosphäre.
„Sir Lindsay“ kann in neutraleren, nüchterneren Situationen zum Einsatz kommen, wenn also über die sachliche Formulierung hinaus nichts weiter vermittelt werden soll, wobei der vorangestellte „Sir“ noch so etwas wie einen gewissen permanent unterlegten Respekt ausdrücken kann.
„Lindsay“ ist knapper, kälter vielleicht auch, kann auch situationsbedingt sein, wenn z.B. ein Gefecht, eine Schießerei geschildert wird, selbst verständlich passt sich dann das Erzähltempo der Situation an und dann muß es schon mal etwas kürzer und knapper zugehen.
„Sir David Lindsay“ kann eine gewisse Ironie vermitteln, oder auch wieder Respekt, je nachdem. Förmlichkeit kann es auch sein, wie gesagt, es kommt immer auf den Zusammenhang an.
„David Lindsay“ vermittelt Nähe, Menschlichkeit, auch wieder Respekt, diesmal ein wenig anders geartet.
„Sir“ kann Distanzierung ausdrücken, Kühle, Knappheit, oder auch Respekt, wieder entscheidet der Kontext.
„David“ wäre möglich, kommt aber meines Wissens nicht vor. Soviel Nähe ist bei Karl May selten.
Das wären ein paar - naturgemäß unvollständige und nur beispielhafte - Erläuterungen zu den sieben Hauptmöglichkeiten, außerdem gibt es noch Kombinationen mit Mister, Master, Lord, Mylord, vorangestellte „der gute alte“, „mein“, „mein guter“, „der liebe“, „mein lieber“, usw. usw., es ist wie bei den Eskimos, jede Menge Möglichkeiten, Schnee zu formulieren, je nachdem, wie er halt gerade beschaffen ist bzw. was man jeweils mitteilen möchte.
Nach starren Regeln geht es dabei nicht. Es handelt sich ja um Literatur, in der es um Farben, Stimmungen, Töne und Zwischentöne, Schwingungen, Atmosphäre, Geschmack, Gefühl, Empfindungen, Nuancen, Unterschwelliges, Schattierungen, Subtext usw. geht, und nicht um die Wasserstandsmeldungen, das Telefonbuch oder das Melderegister, bei letzterem ginge „Sir Lindsay“ vielleicht nicht, das sehe ich schon ein.
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Das Ganze ließe sich übrigens auch entsprechend übertragen: „Rolf“, „Rolf Dernen“, „Dernen“, „Herr Dernen“, „Herr Rolf Dernen“, „der Herr Dernen“, „der Rolf Dernen“, „der Dernen“, „Herr von und zu Dernen“, usw., je nachdem, wonach einem gerade ist, nicht wahr, Rolf ?
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Also, ich kann (beim besten Willen) diese ausufernde (eigentlich jetzt schon ausgeuferte) Diskussion um solche "Kinkerlitzchen" einfach nicht.
Zusammengefasst:
Sir David ist richtig.
Sir Lindsay ist falsch.
May hat einige Male die falsche Form geschrieben (vielleicht hatte er Gründe dafür oder auch nicht).
Na, und?
Weshalb muss man sich da so festbeissen?
Warum sollte man deshalb May korrigieren?
Helmut
Zusammengefasst:
Sir David ist richtig.
Sir Lindsay ist falsch.
May hat einige Male die falsche Form geschrieben (vielleicht hatte er Gründe dafür oder auch nicht).
Na, und?
Weshalb muss man sich da so festbeissen?
Warum sollte man deshalb May korrigieren?
Helmut
Sir David ist richtiger, und auch öfter, als Sir Lindsay, weil, Karl May mag ihn, den Sir David.
;-)
(Kinkerlitzchen, puh, das ist viel interessanter als z.B. die Tagesschau.)
(Die Kommas oben sind falsch, weil nach Sprechrhythmus gesetzt, also so, wie ich den Satz sprechen würde. Man denke sich jeweils ein Pauserl.)
;-)
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(Die Kommas oben sind falsch, weil nach Sprechrhythmus gesetzt, also so, wie ich den Satz sprechen würde. Man denke sich jeweils ein Pauserl.)
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"Sir Rolf", bitte! ;-)))Rüdiger hat geschrieben:Also, noch einmal ganz entspannt: [...]
Das Ganze ließe sich übrigens auch entsprechend übertragen: „Rolf“, „Rolf Dernen“, „Dernen“, „Herr Dernen“, „Herr Rolf Dernen“, „der Herr Dernen“, „der Rolf Dernen“, „der Dernen“, „Herr von und zu Dernen“, usw., je nachdem, wonach einem gerade ist, nicht wahr, Rolf ?
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Ach ja, es ist Vorweihnachtszeit, man hat den Bauch voll mit Christstollen und all dem Kram. Im Paralleluniversum (das eher ruhige) geht es dafür um die siamesischen Turnerstick-Zwillinge. Alice und Ellen. Nee, Heimdall und Frick.Helmut hat geschrieben:Also, ich kann (beim besten Willen) diese ausufernde (eigentlich jetzt schon ausgeuferte) Diskussion um solche "Kinkerlitzchen" einfach nicht.
(meine Bearbeitung bezog sich auf die ursprünglich falsche Schreibweise von "Christstollen" Dies nur zur Erklärung. Inhaltlich wurde nichts geändert.)
Zuletzt geändert von Rolf Dernen am 17. Dez 2006, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Helmut hat geschrieben:Und im 3. Paralleluniversum
Stopp! Wenn wir schon Rosinen picken, meint Er nicht vielleicht das zweite...?
GP
(bei dessen geeignetem Vornamen diese ganze Adelstitelei viel besser klingen würde als bei... Rolf)
(die Pünktchen bitte auch als lange Pause lesen... fand, das sah besser aus als drei Kommas...)
(Oder Kommata..)
Da haben wir doch glatt den gleichen ästhetischen Blickwinkelfand, das sah besser aus als drei Kommas
(Schön, die Feinheit mit den zwei Punkten. Ein Mittelding ..)Oder Kommata..
;-))
Es gibt auch das noch schöner klingende Kommatä, vgl. dramatis personae bei z.B. Gerhart Hauptmann.
Oder Kommatätä, als Ausdruck für in etwa "Ach, der Jeckendoll nun wieder mit seinen Kommas, bzw., Kommatä .."
Oder Kommatätärä, die Steigerungsform ....
(Null komma null promille. Ehrenwort.)
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