Das "Aufpassen" auf derartige Werte ist allerdings kostenintensiv; baulich, sicherheitstechnisch und versicherungstechnisch; und das auch noch andauernd. Ganz abgesehen davon übernimmt man Verantwortung für unwiderbringliche Einzelstücke, seltenes Kulturgut eben. Einer so hohen Verantwortung werden teils höhere Stellen nicht gerecht, wie eine Reihe von Katastrophen in der Geschichte zeigen, von der Zerstörung der Bibliothek von Alexandria bis hin zum Inferno der Anna Amalia in Weimar. Nein, einer solchen Verantwortung kann und will ich nicht gerecht werden._Wagner_ hat geschrieben:Ganz rational gefragt: Eine Privatperson erwirbt von einer anderen Privatperson etwas. Welche weitere Verantwortung, als die, daß man doch auf sein Eigentum aufpassen soll, halst man sich noch auf?Hermesmeier hat geschrieben:Von daher möchte ich den Nachlass nicht geschenkt haben. Der damit verbundenen Verantwortung könnte ich gar nicht gerecht werden.
(augeklammert: Ihren Status als Wissenschaftler; Status "Kulturgut"; Gefahr für andere durch das Eigentum, die aber bei einem Packen Papiere eher gegen null geht)
Dieses Material ist ausgewertet worden, aber eben nur in jener Auswahl, in den Ausschnitten, die im Fehsenfeld-Reprint enthalten waren, eben nicht in der Vollständigkeit wie sie die Original-Dokumente dargestellt haben, wo immer sie nun sein mögen._Wagner_ hat geschrieben:Was hätte dagegen gesprochen, das als Faksimile vorhandene Material auszuwerten?Hermesmeier hat geschrieben:... denn die im Fehsenfeld-Reprint faksimilierten Handschriften Mays und sonstigen Dokumente sind nicht mehr da. (...) Aber diese Arbeit war 1984 abgeschlossen, und in den darauffolgenden sechs Jahren bis zu seinem Ableben haben die Archivalien ihren angestammten Platz nicht wiedergefunden und sind heute verschollen. Sie standen daher auch für Chronik und Briefband nicht zur Verfügung.
Das entspricht doch quasi dem Original, oder? Gegen die evtl. Unvollständigkeit kann man ja nichts machen.