Der Neujahrs-Gag des ZDF

Helmut
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Beitrag von Helmut »

Der "Lord Lindsay" kommt im Waldröschen vor, und hat nichts mit dem David Lindsay z.B. des Orientzyklus zu tun.
Rüdiger

Beitrag von Rüdiger »

Das interessiert doch in dem Zusammenhang alles allenfalls am Rande. Vielleicht schreibt Karl May "Sir David", wenn er ihm gerade wohlgesonnener ist, und "Sir Lindsay", wenn es mal nüchterner zugeht. DAS will ich wissen, sonst nichts.

"wieviel Qualität, die nicht ist, könnte sein ! Denn das ahnen offenbar nur ganz wenige: welcher Aufwand des Abwägens auf eine Literaturübersetzung zu wenden ist, auf den Sinntransport nicht nur, auf die Erhaltung aller Schattierungen des originalen Worts, auf die Nachbildung der Stileigenheiten und ihres Abweichens vom Normgebrauch, sondern auch - und da beginnt die Arbeit, die das bloß Prosaische erst zur Prosa werden läßt - auf die Harmonie von Satz und Absatz, auf Duktus, Farben und aesthetische Stimmigkeit"

Hans Wollschläger, In diesen geistfernen Zeiten, Haffmans, S. 14

Yeaaaaaah !

(und wenn auch diese mühsame Abtipperei letzten Endes nur dazu führt, daß 99 es für Unsinn halten und einer für richtig, um den einen geht's mir dann. Und wenn's keiner ist, um die Sache.)
Zuletzt geändert von Rüdiger am 16. Dez 2006, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
JennyFlorstedt
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Beitrag von JennyFlorstedt »

http://de.wikipedia.org/wiki/Lord
http://de.wikipedia.org/wiki/Sir

(Nicht dass ich das jetzt besonders aufschlussreich fände...)

"Lord" können auch die jüngeren Brüder, Söhne oder sonstige Verwandten eines adligen Familienoberhaupts sein. "Sir"+Vorname ist immer nur der Chef.
(Kenntnisse unter Vorbehalt)

ta
Rüdiger

Beitrag von Rüdiger »

Wenn ich mir jetzt vorstelle, da hockt irgend so eine Art Lektor bei einem Verlag und ändert z.B. einen situations- und atmosphärisch bedingten und bewußt so formulierten "Sir David" einfach so ratzfatz ab, nach irgendwelchen kümmerlichen Regeln, dann könnte ich wirklich in den Schreibtisch beißen oder den Laptop an die Wand schmeißen. Sowas regt mich mehr auf als jeder Raubmord, jeder Millionenbetrug usw. es je könnte.

;-]
GP
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Beitrag von GP »

Jaja, in der Wikipedia hab ich auch schon nachgeschaut gehabt. Nicht wirklich weiter helfend.
Rolf Dernen
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Beitrag von Rolf Dernen »

Rüdiger hat geschrieben:Wenn ich mir jetzt vorstelle, da hockt irgend so eine Art Lektor bei einem Verlag und ändert z.B. einen situations- und atmosphärisch bedingten und bewußt so formulierten "Sir David" einfach so ratzfatz ab, nach irgendwelchen kümmerlichen Regeln, dann könnte ich wirklich in den Schreibtisch beißen oder den Laptop an die Wand schmeißen. Sowas regt mich mehr auf als jeder Raubmord, jeder Millionenbetrug usw. es je könnte.

;-]
"Sir David" würde er nicht abändern, weil das korrekt ist. "Sir Lindsay" ist falsch. Bleiben wir doch bitteschön beim Beispiel.

Zum Lektorat:
Der Autor erhält das lektorierte Manuskript zurück und kann sich durchaus wehren, wenn ein vermeintlicher Fehler in Wirklichkeit ein Kunstgriff sein sollte. Und auch sonst. Arno Schmidt beispielsweise hatte mit Ernst Krawehl einen äußerst einfühlsamen Lektor über Jahrzehnte. (Ich weiß leider nicht, warum es in den letzten Jahren dann trotzdem gekracht hat. Giesbert, bitte übernehmen!)
Rüdiger

Beitrag von Rüdiger »

Bleiben wir doch bitteschön beim Beispiel.
Um etwas aufmerksameres Lesen wird gebeten.

Unmittelbar vorher hieß es
"Sir"+Vorname ist immer nur der Chef
In Sachen Lektorat, bei größeren Verlagen sieht es sicherlich anders aus, aber stell Dir mal einen Fall vor, wo man, um Geld zu sparen, einfach irgendjemand aus dem erweiterten Bekanntenkreis über die Texte gucken läßt, so nach dem Motto "Sie haben Abitur, Sie können lesen und schreiben, machen Sie das mal". Undenkbar, bzw., unmöglich ? Schon Wittgenstein äußerte: Was denkbar ist, ist auch möglich. Außerdem habe ich das geträumt. Und auf meine Träume ist noch immer Verlass.

;-)
Rüdiger

Beitrag von Rüdiger »

Außerdem ist auch Sir Lindsay ggf. richtig, das habe ich ja weiter oben erklärt. Aber es ist hier wie überall: so gut wie keiner hört richtig zu, keiner versteht irgendetwas richtig.

Man kann ja anderer Meinung sein, aber man sollte zumindest versuchen nachzuvollziehen, was der andere überhaupt meint.

Ist heute eigentlich Vollmond oder was ?

;-]
Rolf Dernen
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Beitrag von Rolf Dernen »

Rüdiger hat geschrieben:
Bleiben wir doch bitteschön beim Beispiel.
Um etwas aufmerksameres Lesen wird gebeten.

Unmittelbar vorher hieß es
"Sir"+Vorname ist immer nur der Chef
Ich habe auf Deinen Beitrag geantwortet, nicht auf den von irgendjemandem vorher. Und Du schriebst:

"Wenn ich mir jetzt vorstelle, da hockt irgend so eine Art Lektor bei einem Verlag und ändert z.B. einen situations- und atmosphärisch bedingten und bewußt so formulierten "Sir David" einfach so ratzfatz ab, nach irgendwelchen kümmerlichen Regeln, dann könnte ich wirklich in den Schreibtisch beißen oder den Laptop an die Wand schmeißen. Sowas regt mich mehr auf als jeder Raubmord, jeder Millionenbetrug usw. es je könnte."

Du, Rüdiger, schriebst also, daß ein "Sir David" abgeändert worden wäre. Ich wiederum bat darum, beim Beispiel zu bleiben. Das Beispiel war aber "Sir Lindsay". Um nichts anderes ging es mir bei diesem speziellen Beitrag.
Rolf Dernen
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Beitrag von Rolf Dernen »

Rüdiger hat geschrieben:Ist heute eigentlich Vollmond oder was ?

;-]
Nee. Absoluter Halbmond. Nur eine Sichel war gestern zu sehen. Schön-orientalisch.
Rüdiger

Beitrag von Rüdiger »

Zunächst ging es im Laufe des Threads um "Sir Lindsay", später, wie soeben belegt, auch um "Sir David". Ich kann ja nicht, wenn ich mich auf etwas beziehe, jeden vorher um Erlaubnis fragen, ob ihm das auch recht ist.
Rolf Dernen
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Beitrag von Rolf Dernen »

Rüdiger hat geschrieben:Zunächst ging es im Laufe des Threads um "Sir Lindsay", später, wie soeben belegt, auch um "Sir David". [...]
Ehrlich? Wo jetzt? Hilf einem Armen im Geiste bitte auf.

Bis dahin bringe ich noch ein paar falsche Namenennungen. Es trifft ja nicht nur Lindsay, sondern auch die anderen Engländer:

»Bin Freund von Sir John Raffley, Mitglied vom Traveller-Klub, London, Near-Street 47.«
»Wirklich? Sie kennen Sir Raffley? Wo befindet er sich jetzt?«
Durch die Wüste, S. 406. Digitale Bibliothek .

»Schön, Sir Raffley. Wie weit ist es zu Lande bis dorthin?«
Am Stillen Ocean, S. 543. Digitale Bibliothek

Und noch ein paar Lindsays:

Ich selbst trug daran wohl weniger Schuld als Sir Lindsay,
Durch die Wüste, S. 429. Digitale Bibliothek

Sir Lindsay hatte sich am gestrigen Abend und auch heute bis jetzt sehr einsilbig verhalten.
Durch die Wüste, S. 543. Digitale Bibliothek

Das sind nicht alle Beispiele. Und wie ich bereits schrieb: Ist ja auch nicht schlimm, wenn ein Autor einen Fehler macht. Man möge aber sowas bitteschön nicht als Stilmittel hochstilisieren, so als habe May wider besseren Wissens so und nicht anders geschrieben.
Rüdiger

Beitrag von Rüdiger »

Lies doch einfach den Thread nochmal durch. Ich käme mir ja blöde vor, mich ständig zu wiederholen. Es steht alles schon da, was ich noch zu sagen hätte zum letzten Beitrag.
Rolf Dernen
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Registriert: 27. Dez 2005, 23:38

Beitrag von Rolf Dernen »

Mir kämst Du nicht zu blöd vor. Schade.
JennyFlorstedt
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Registriert: 28. Dez 2005, 10:25

Beitrag von JennyFlorstedt »

Ich versuch es nochmal:
"Sir David" ist objektiv richtig.
"Sir Lindsay" ist objektiv falsch.
Eine Entscheidung zu "Lord was-weiß-ich" haben wir noch nicht getroffen.

Rüdiger hält "Sir Lindsay" für Absicht und will es nicht ändern.

Alle anderen (?) halten es schlicht für einen Fehler.


ta

PS: Und überlege bitte, Rüdiger, WIE Du mir klar machst, dass ich Deiner Meinung nach Unsinn rede. Du hast Dein täglich Maß an Beleidigungen mir gegenüber heute schon erfüllt.
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