Ich bin kein Kostüm

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Sven Margref
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Re: Ich bin kein Kostüm

#16 Beitrag von Sven Margref »

allwanderer hat geschrieben: 14. Jul 2021, 20:28 @joeburker
Ich bin ganz Deiner Meinung.
Die Medien manipulieren wo, wann und wie sie nur können und viel zu viele Konsumenten fallen darauf rein.
Wer sind denn "Die Medien"?

BiblioMan
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Re: Ich bin kein Kostüm

#17 Beitrag von BiblioMan »

Mal ganz abgesehen davon, dass zwei verschiedene Dinge miteinander verrührt werden: argumentative Beiträge und manipulative Beiträge. Wer mit Texten oder Videos andere Menschen überzeugen will, etwas zu tun oder zu unterlassen, ist nicht automatisch manipulativ. Ohnehin ist Manipulation etwas, das unterschwellig arbeitet und funktioniert, das unbemerkt Wirkung entfaltet. Man kann sicher sein: Wenn irgendwelche Dummbratzen Manipulation wittern, dann gab es unter Garantie keine.

Sven Margref
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Re: Ich bin kein Kostüm

#18 Beitrag von Sven Margref »

BiblioMan hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:33 Wenn irgendwelche Dummbratzen Manipulation wittern, dann gab es unter Garantie keine.
Schöne Formulierung :-)

Der Ölprinz
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Re: Ich bin kein Kostüm

#19 Beitrag von Der Ölprinz »

Nein, keine schöne Formulierung. Eher eine primitive Formulierung.
Auch wenn man BiblioMans Meinung sonst teilt, solche Äußerungen gehen eigentlich gar nicht und sind eher abstoßend.

silbersee
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Re: Ich bin kein Kostüm

#20 Beitrag von silbersee »

Und was wäre so schlimm, wenn Bob ab morgen ein "Schwarzer" wäre? Ist das N-Wort wichtig für den Sinnzusammenhang? Anders liegt der Fall, wenn eine Bezeichnung nicht durch den Erzähler, sondern durch Figuren genutzt wird. Siehe "Huckleberry Finn" oder "Uncle Tom's Cabin". Und mein Gott - May war Rassist, schrieb rassistisch. Sein "Massa Bob", Lobo und Tolo usw. sind heute als Jugendlektüre nicht mehr tragbar. Deswegen muss man die Bücher nicht einstampfen, aber eine behutsam kommentierte Fassung (durch den Karl May-Verlag oder andere) wäre nicht das verkehrteste. Wenn ich hier aber "Genderwahn", "Manipulation durch Medien" etc. lese, kommt mir die Galle hoch. Glauben die, die hier entsprechend kommentieren das wirklich? Was tut euch denn so weh an "Bürger*innen"? Ihr werdet sicher nicht gezwungen werden, so zu schreiben oder zu reden.

allwanderer
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Re: Ich bin kein Kostüm

#21 Beitrag von allwanderer »

silbersee hat geschrieben: 27. Jul 2021, 19:27 Und mein Gott - May war Rassist, schrieb rassistisch.
Das häng' mal an eine übergrosse Glocke. Mal sehen, wie das öffentliche Feedback darauf sein wird. Mal sehen, ob sich das förderlich auf den Absatz von Karl-May-Produkten auswirken würde.
Heutzutage ist es sehr leicht über das zu urteilen, was zu anderen Zeiten als "zeitgemäß" galt.-
Und ob Du Dich darüber ärgerst, wenn jemand vom "Genderwahn" spricht, ist doch egal. Du wirst damit leben müssen, dass es viele Menschen gibt, die das übertriebene Gendern ablehnen.

BiblioMan
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Re: Ich bin kein Kostüm

#22 Beitrag von BiblioMan »

Ich glaube nicht, das Karl May rassistischer war als der landläufige Deutsche von heute. Wir haben alle Negerküsse gegessen, Mohrenköpfe geschlemmt, den Sarotti-Mohr als Sympathiefigur empfunden. WIr haben uns nicht am Negerkönig auf Takatuka-Land gestört, uns an den rassistischen Stereotypen bei Jim Knopf gestoßen. Wir haben die von chauvinistischen Stereotypen nur so strotzenden Texte der Ersten Allgemeinen Verunsicherung mitgegröhlt. Wer als Kind noch nie "Wir kaufen uns ein Gummiboot" gesungen hat, weiß nicht, woraus Suppenfleisch gemacht wird. Im Kindergarten lernten wir dieses Lied auswendig:
"C-A-F-F-E-E,
trink nicht so viel Kaffee
Nicht für Kinder ist der Türkentrank
Schwächt die Hände, macht dich blass und krank.
Sei doch kein Muselmann,
der das nicht lassen kann."
Ich finde, da war Karl May schon deutlich weltoffener und Muslim-freundlicher als dieser Liedtext. Einzelne Ausreißer in seinen Texten, etwa seine Äußerungen zu den Armeniern, sind damit nicht aus der Welt geschafft. Andererseits darf man das aber auch nicht aus dem Kontext gelöst betrachten. Und mit Kontext meine ich nicht seine Zeit, sondern den Zusammenhang im erzählten Text. In einem Roman haben bestimmte Passagen eine Funktion. Der Leser soll sich ein Bild vom Charakter der Figuren machen, manchmal plakativ und sofort, manchmal sich langsam entwickelnd, manchmal wird man vom Autor auch komplett hinters Licht geführt. Man darf auch nicht in jedem Fall Autor, Erzähler und Figuren in einem Topf werfen, obwohl Karl May, das wird man zugeben müssen, die Identitätbildung geradezu provoziert hat. Solche pauschalen Aussagen wie "Karl May war Rassist" halte ich für groben Unfug.

joeburker
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Re: Ich bin kein Kostüm

#23 Beitrag von joeburker »

Vollkommen richtig, darum ist man auch kein Schwubbel oder wie du uns bezeichnet hast wenn man die Lage z.Z etwas anders sieht.....stimmts?

BiblioMan
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Re: Ich bin kein Kostüm

#24 Beitrag von BiblioMan »

Ihre Prämisse ist Quatsch, die Schlussfolgerung auch.

joeburker
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Re: Ich bin kein Kostüm

#25 Beitrag von joeburker »

Stimmt und bedeutet auch nicht einen als Schwurbler oder irgendso zu bzeteichnen wenn man die Dinge anders sieht...stimmts...?!

allwanderer
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Re: Ich bin kein Kostüm

#26 Beitrag von allwanderer »

@joeburker
Ich gebe Dir recht.
Man sollte sich aber über derartige Beleidigungen nicht aufregen.-
Über den Vorschlag, dass man die Werke Karl Mays aufgrund der heutzutage nicht mehr angemessenen Bezeichnungen kommentieren sollte, kann man mMn diskutieren, aber persönlich lehne ich "betreutes Denken" ab. Jeder, der sich für Karl May interessiert, müßte doch eigentlich wissen, wann die Bücher geschrieben wurden.
Und "silbersees" Ansatz, dass Karl May Rassist war und rassistisch schrieb... na, das ist ja toll, dass man sich jahrzehntelang für einen angeblichen rassistischen Autoren eingesetzt, zum Thema geforscht, eine HKA und Magazine herausgegeben etc. hat. Was für ein Hobby! Das sollte doch glatt verboten werden.
Was für eine neue, schöne Welt, in der man einen Politiker dafür kritisiert, dass er "großes Indianerehrenwort" gesagt hat und eine andere Politikerin, die erzählte, dass ihr Kindheitstraum "Indianerhäuptling zu werden" gewesen war.
Der Karl May-Verlag hätte ja viel zu tun, alle heute nicht mehr genehmen Bezeichnungen mit Anmerkungen zu versehen. Man sollte mal wirklich die Kirche im Dorf lassen. Meine Meinung.

joeburker
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Re: Ich bin kein Kostüm

#27 Beitrag von joeburker »

Na dann is wohl alles gessgt, viel Spaß beim " umbauen" unserer Karl May Bücher auf das wir noch politsch korrekter werden und ja nix falsches sagen,der Rest der Welt wirds uns danken weil wir so ordentlich geworden sind👍

joeburker
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Re: Ich bin kein Kostüm

#28 Beitrag von joeburker »

Schwubbel, Dummprstzen wow...das zeigt von Größe und Toleranz 👍

BiblioMan
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Re: Ich bin kein Kostüm

#29 Beitrag von BiblioMan »

Wow, da hat sich aber wer einen Schuh angezogen!

joeburker
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Re: Ich bin kein Kostüm

#30 Beitrag von joeburker »

Wer sollte denn sonst gemeint sein ??......für mich is das hier erledigt.

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