Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Heuer schwebte mir ein Theaterstück vor, in dem Leute vorkommen wie Münchmeyer, May, Bertha von Suttner, Lu Fritsch. Fiktive Szenen, die so hätten sein können.
Eine Szene habe ich schon. Das muß man natürlich alles noch ausarbeiten, und in der nächsten Szene kann schon alles wieder ganz anders sein, oder auch nicht.
Also, Bertha von Suttner hat kopfschüttelnd das eine oder andere Weit-aus-dem-Fenster- gelehnte bei Karl May gelesen, denkt bei sich „Jetzt ist aber der Käs’ warm, jetzt spinnt er aber wirklich. Vielleicht spinnt er überhaupt.“ und schreibt innerhalb von zwei Tagen zwei kleine Leserbriefe, in denen das durchaus deutlich wird, an verschiedene Zeitungen. Beim ersten reagiert May noch schulterzuckend, ist sich auch nicht ganz sicher, es richtig verstanden zu haben, beim zweiten kommt ihm dieses „gesunde“, begrenzte Alles-nicht-Vertraute-abwehren denn doch zu quer. Und, bitterbös, wie er sein kann, und in dieser Hinsicht seine spezielle Freundin sicher durchaus schmerzhaft übertreffend, notiert er „Wenn Mienchen Muff nicht mehr folgen kann, wird sie bös’.“
Später erklärt er im Gespräch mit Fehsenfeld, das täte ihm leid, das mit Mienchen Muff. Es sei auch nur ein Teilaspekt. Aber zurückschiessen habe er müssen, das ginge halt nicht anders.
Wie wird es ausgehen ? Wird die Friedens-Frau ihn am Ende doch noch erschießen ? Wir wissen es nicht. Fragen über Fragen ...