Reinhold Wolff schrieb im KMG:
"als ich mir beim ersten Besuch in Radebeul sagen lassen mußte, daß die dort ausgestellten Gewehre - Bärentöter, »Henrystutzen«21 und Silberbüchse, also die drei besten und berühmtesten Gewehre des wilden Westens22 - nicht nur von einem Dresdener Büchsenmacher stammen (das hatte ich schon vermutet), sondern auch nicht schußfähig sind: Karl May hatte als Vorbestrafter natürlich keinen Waffenschein."
http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg ... 00/147.htm
Wenn ich das Wikipedia uebers Deutsche Waffengesetz lese, sehe ich vieles, aber nicht dass ein Vorbestrafter keinen Waffenschein habe durfte zu Zeiten Karl May's Kostuemphotos (+ - ein paar Jahre); wurden die Waffen zu Beginn schon schussunfaehig gemacht? Oder erst spaeter - um die 1920er Jahre? War so ein Gesetz damals (in May's Zeit) schon in Kraft? War zur Zeit der Kostuemphotos die Zeitspanne der entzogenen Zivilrechte eines Vorbestraften nicht schon erloschen? Oder ist das 'Waffenverbot' fuer einen Vorbestraften lebenslaenglich? Wenn er aber tauglich gewesen waere haette ihn das Militaer schon genommen, oder?
http://de.wikipedia.org/wiki/Waffengese ... ite_note-4
Dieses Kostuemphoto brachte diese Frage von wegen dem Chassepot (dem Gewehr) das den 'Griff' (zum Laden?) abgesaegt hat, und May haelt die Hand darueber.
http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg ... em/os5.jpg
Ist hier wer der mir sagen kann was was ist?
-Hatte May lebenslaengliches Waffenschein verbot?
-Wurden die Waffen zu seiner Zeit oder erst nachher schussunfaehig gemacht?
cheerio
Marlies
Als Vorbestrafter keinen Waffenschein
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Re: Als Vorbestrafter keinen Waffenschein
Hallo Marlies!
Zu den drei Gewehren empfehle ich dringend die Anschaffung der Veröffentlichung:
Klaus Hoffmann, Jochen Rascher, Peter Richter: "Silberbüchse, Bärentöter, Henrystutzen. Die berühmtesten Gewehre des Wilden Westens". Karl-May-Stiftung Radebeul, Radebeul 1990, ISBN 3-910035-04-3.
Problem: Nur noch antiquarisch zu bekommen, evtl. Ekkehard Bartsch fragen: Antiquariat.Bartsch@t-online.de
Eine Neuauflage dieses Buches (mit besseren Bildreproduktionen) wäre wünschenswert, aber da da stößt man schon seit Jahren auf taube Ohren.
Zur den drei Waffen ganz kurz: Die Silberbüchse hat, soweit ich weiß gar keine Zündkanäle, war also von Anfang an nicht schußfähig. Beim Bärentöter wäre einem evtl. das ganze Ding um die Ohren geflogen, hätte man es mal geladen und abgeschossen. Der im Museum ausgestellte "Henrystutzen" ist eine Winchester 1866 und absolut schußfähig.
Die Waffengesetze um 1890 kenne ich nicht genau, sie waren aber entschieden liberaler als heute. May besaß auch nicht nur die drei gewehre, sondern diverse andere Langwaffen nebst Revolvern. Er schrieb mal in einem Brief von dem geladenen Revolver, der an der Wand hinge, wobei das natürlich auch das übliche Gedöns gewesen sein kann.
Zu den drei Gewehren empfehle ich dringend die Anschaffung der Veröffentlichung:
Klaus Hoffmann, Jochen Rascher, Peter Richter: "Silberbüchse, Bärentöter, Henrystutzen. Die berühmtesten Gewehre des Wilden Westens". Karl-May-Stiftung Radebeul, Radebeul 1990, ISBN 3-910035-04-3.
Problem: Nur noch antiquarisch zu bekommen, evtl. Ekkehard Bartsch fragen: Antiquariat.Bartsch@t-online.de
Eine Neuauflage dieses Buches (mit besseren Bildreproduktionen) wäre wünschenswert, aber da da stößt man schon seit Jahren auf taube Ohren.
Zur den drei Waffen ganz kurz: Die Silberbüchse hat, soweit ich weiß gar keine Zündkanäle, war also von Anfang an nicht schußfähig. Beim Bärentöter wäre einem evtl. das ganze Ding um die Ohren geflogen, hätte man es mal geladen und abgeschossen. Der im Museum ausgestellte "Henrystutzen" ist eine Winchester 1866 und absolut schußfähig.
Die Waffengesetze um 1890 kenne ich nicht genau, sie waren aber entschieden liberaler als heute. May besaß auch nicht nur die drei gewehre, sondern diverse andere Langwaffen nebst Revolvern. Er schrieb mal in einem Brief von dem geladenen Revolver, der an der Wand hinge, wobei das natürlich auch das übliche Gedöns gewesen sein kann.
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Re: Als Vorbestrafter keinen Waffenschein
Muß nicht unbedingt. Vor 100 Jahren war vermutlich ein geladener Revolver so normal wie heutzutage eine Alarmanlage oder ein Feuer- und Rauchmelder.Rolf Dernen hat geschrieben:Er schrieb mal in einem Brief von dem geladenen Revolver, der an der Wand hinge, wobei das natürlich auch das übliche Gedöns gewesen sein kann.
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Re: Als Vorbestrafter keinen Waffenschein
Das denke ich auch. (May schrieb das in einem Brief, in der er Selbstmordgedanken äußerte.) Aber wie gesagt, ich kenne die Gesetzlage von damals nicht.markus hat geschrieben:Muß nicht unbedingt. Vor 100 Jahren war vermutlich ein geladener Revolver so normal wie heutzutage eine Alarmanlage oder ein Feuer- und Rauchmelder.Rolf Dernen hat geschrieben:Er schrieb mal in einem Brief von dem geladenen Revolver, der an der Wand hinge, wobei das natürlich auch das übliche Gedöns gewesen sein kann.
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Re: Als Vorbestrafter keinen Waffenschein
Vielen Dank, Rolf. Das hilft schon. Das heisst also dass Herr Wolff's Bemerkung: "Karl May hatte als Vorbestrafter natürlich keinen Waffenschein." eine irrtuemlicherweise moderne Schlussfolgerung ist.
Das sieht man dem Baerentoeter auch an :-)
Der Titel des Buches welches du erwaehntest ist eigentlich falsch, er sollte sein - 'Die zwei beruehmtesten Gewehre des Westens und eine Winchester da die echte Zauberbuechse halt einfach nicht existierte'.
cheerio
Marlies
Das sieht man dem Baerentoeter auch an :-)
Der Titel des Buches welches du erwaehntest ist eigentlich falsch, er sollte sein - 'Die zwei beruehmtesten Gewehre des Westens und eine Winchester da die echte Zauberbuechse halt einfach nicht existierte'.
cheerio
Marlies