Verfasst: 22. Okt 2007, 10:05
Stur wie er ist, sagt er jetzt nur noch "Ba". Und bleibt damit beim Bazar, der Bazar.
;-)
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Und so gibt es für Bazar auch eine amtliche Version.Ich hab meinen Duden im Büro und hier daheim nur eine alte Ausgabe von Lutz Mackensens Deutsche Rechtschreibung nach den für die Schule verbindlichen Regeln zur Hand. Aus dem Jahr 1969, lange vor allen Reformen. Und auch da findet sich lediglich ein Basar, aber kein Bazar.
Witzig kommt mir diese Formulierung weniger vor; ich finde sie vielmehr elegant; vor allem aber weist sie auf die Möglichkeit hin, daß Karl May die korrekte Schreibweise des jeweiligen Fremdwortes durchaus kannte, trotzdem aber mit voller Absicht "seine" Variante einsetzte. Daß die Dichter und Schriftsteller (im Gegensatz zu den geplagten Schülern) die gepflasterten Wege auch mal verlassen dürfen, brachte seinerzeit einer meiner Deutschlehrer zur Sprache. "Dichterische Freiheit" sagt man wohl dazu!In ungewohnt großer Nähe zum fremden Original.
Ich danke ihnen, ausdrücklich (Komma Zusatz Punkt). Endlich hat es in viereinhalb Jahren mal einer begriffen (das Prinzip).Witzig kommt mir diese Formulierung weniger vor; ich finde sie vielmehr elegant; vor allem aber weist sie auf die Möglichkeit hin, daß Karl May die korrekte Schreibweise des jeweiligen Fremdwortes durchaus kannte, trotzdem aber mit voller Absicht "seine" Variante einsetzte. Daß die Dichter und Schriftsteller (im Gegensatz zu den geplagten Schülern) die gepflasterten Wege auch mal verlassen dürfen, brachte seinerzeit einer meiner Deutschlehrer zur Sprache. "Dichterische Freiheit" sagt man wohl dazu!
Mir fällt hingegen zu dieser sinnlosen Formulierung nur der "erdrutschartige Sieg" ein, der bei Wahlen gern aus allen Kanälen purzelt. Kann eine Nähe groß oder klein sein - und welche der beiden Möglichkeiten beschreibt die kürzere Entfernung? Fragen, die - hier wie bei allen schiefen Bildern - auf den Nägeln brennen.In ungewohnt großer Nähe zum fremden Original.
Ja. Es kann z.B. jemand gegen eine gewisse Nähe zunächst nichts einzuwenden haben, sie möglicherweise gar als einigermaßen angenehm empfinden, aber wenn es nach seinem Empfinden zu nah wird, dann ist Schluß mit lustig, weil er das halt nicht so gut verträgt, bzw., vielleicht in Ausnahmefällen.Kann eine Nähe groß oder klein sein
Laß die Jungs doch auch ein wenig Phantasie & Kreativität lernen, bzw., es zumindest versuchen ...der Lehrer seiner Schüler
Zum einen glaube ich, dass die meisten von uns, die hier im Forum aktiv sind, durchaus Fraktur lesen können.Wokadeh hat geschrieben:Nachdem hier schon jede Menge an Diskusion geführt wird, wie nun "Basar oder Bazar" richtig geschrieben wird, ergänze ich das ganze mit der Original-Beschreibung aus dem "Meyers Lexikon" von 1936 (der bisherige Rekord lag bei 1967), gedruckt noch in Altdeutscher Schrift. Die von Euch die wenigsten noch lesen können.
Brockhaus von 1837:Bazar, ein persisches Wort, bedeutet Markt, Messe. Der Bazar ist bei den Orientalen eigentlich der offene, freie, von Buden und Gewölben umgebene, manchmal mit Bäumen bepflanzte Raum, wo Markt gehalten wird. S. Frauenbazar
Herder 1854:Bazar werden im Morgenlande Marktplätze und geräumige Straßen genannt, wo Waaren aller Art und Sklaven unter freiem Himmel oder in Buden und Läden zum Verkauf ausgestellt werden und die Kaufleute, wie an unsern Börsen, zusammenkommen. In mehren europ. Hauptstädten hat man denselben Namen glänzenden Etablissements beigelegt, in denen vorzüglich Luxusartikel zum Verkauf ausgeboten werden.
Der Pierer von 1857 führt erstamals "Basar" auf, allerdings nur mit einen Verweis auf Bazar:Bazar, im Orient der Marktplatz, bald offen, bald mit Säulenhallen und bedeckt, Verkaufsort der verschiedensten Gegenstände. Besonders berühmt sind die zu Ispahan und Tauris._– Auch bei uns haben ähnliche Kaufhallen in größeren Städten diesen Namen erhalten.
Erst im kleinen Brockhaus von 1911 findet sich nur noch Basar:Bazār, 1) im Orient Markt od. breite Straße, wo vorzüglich Handel getrieben wird, weshalb auch die meisten Kaufläden daselbst zu finden sind. Viele sind mit Bäumen besetzt u. dienen als Promenaden der Christen, andere, bes. in größeren Städten, sind bedeckt (Badestan); 2) in großen europäischen Städten Gebäude als Verkaufsmagazin verschiedener Luxusartikel eingerichtet, entweder für immer, wie in London, Paris, München, od. zu gewissen Zeiten, z.B. zur Weihnachtszeit, wie in Leipzig.
Basār (pers.), im Orient der Marktplatz, das. und in Europa Kaufhalle, bes. für Gegenstände des Luxus.