Marie VERSINI in "Das Schwarz-Weiß-Rote Himmelbett"

Nscho-tschi
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Marie VERSINI in "Das Schwarz-Weiß-Rote Himmelbett"

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Für alle die sich für mehr Filme von Marie Versini als "Winnetou 1" und "Old Firehand" interessieren. Hier noch ein weiterer Film mit "Nscho-tscjhi"-Darstellerin Marie VERSINI


BR3
13.55
So.
04. März
FilmSchwarz/Weiß

Gesellschaftssatire
Das schwarz-weiß-rote Himmelbett

Um seine heimliche Affäre mit der anspruchsvollen Lebedame Germaine zu finanzieren, ist der ganz und gar nicht schüchterne Unterprimaner Jean de Wehrt auf die finanzielle Unterstützung seiner extravaganten Tante angewiesen, der Baronin Arabelle Weickendorff. Unglücklicherweise kommt der jugendliche Liebhaber einem hohen Politiker in die Quere, der sich als Germaines Gönner betätigt, worauf Jean von seinem Vater auf ein Provinzinternat verbannt wird. Aber auch der streng moralische Gymnasialdirektor, der den frühreifen Jungen auf den Pfad der Tugend zurückbringen soll, kann nicht verhindern, dass Jean seine amourösen Abenteuer fortsetzt.

"Das schwarz-weiß-rote Himmelbett" ist eine anspielungs- und geistreiche, auf höchstem Niveau inszenierte Gesellschaftssatire mit Martin Held, Thomas Fritsch, Elisabeth Flickenschildt, Margot Hielscher, Daliah Lavi und Marie Versini. 1963 wurde sie nicht nur mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet, es gab auch zwei deutsche Filmpreise für Elfriede Kuzmany - sie starb vor acht Monaten, am 17. Juli 2006, im Alter von 90 Jahren in München - als beste Nebendarstellerin ("Frau Mertens") und für das beste künstlerische Design. Zu den "Designern" gehörte auch Jürgen Rose, inzwischen ein renommierter Bühnenbildner und Opernregisseur.

Der aufgeweckte Unterprimaner Jean ist der leibliche Sohn des wohlhabenden Gerichtspräsidenten Friedrich de Wehrt. Seine Stiefmutter kümmert sich nur um die Halbbrüder, und so wächst Jean in erster Linie unter der Obhut des aparten Kindermädchens Cornelia auf, dessen weibliche Vorzüge ihm schon bald bewusst werden - und denen sich auch der Vater nicht entziehen kann. Dank seiner guten schulischen Leistungen spendiert der alte Herr dem vorbildlichen Abiturienten einen Theaterbesuch, bei dem Jean zielstrebig die umschwärmte Schauspielerin Germaine kennen- und lieben lernt. Um die kostspielige Affäre mit der Lebedame zu finanzieren, plündert Jean zunächst die häusliche Kohlenkasse - bis seine Tante, die extravagante Baronin Arabelle Weickendorff, ihm mit einigen Goldstücken großzügig aushilft. Im Gegenzug soll er ihr, als Medizin gegen ihre stilvoll gepflegte Langeweile, ausführlich von den Details seines "Erwachsenwerdens" berichten. Es dauert nicht lange, bis der unwiderstehliche Liebhaber dem Geheimen Rat Jules Rochberg in die Quere kommt, der sich als Germaines Gönner betätigt. Als Vater de Wehrt durch seinen guten Freund Rochberg von den unerwünschten Abenteuern seines Sohnes unterrichtet wird, schickt er ihn in eine provinzielle Kleinstadt, wo sich der Gymnasialdirektor, ein strenger Verfechter der Moral, um den frühreifen Knaben kümmern soll. Mit List und Tücke entzieht Jean sich den rigiden Überwachungen des strengen Paukers und trifft sich heimlich mit der schönen Gertrud, der Tochter eines französischen Parkwächters. Als Jean am Vorabend des Ersten Weltkriegs gegen die Franzosen ins Feld ziehen soll, hat seine "feindliche" Geliebte eine ziemlich eigenwillige Idee, um den jungen Soldaten vor dem Kriegsdienst zu bewahren. Denn die Liebe kennt keinen Patriotismus.

"Das schwarz-weiß-rote Himmelbett" ist eine mit hintersinnigem Humor inszenierte erotische Komödie, die 1962 mit dem Ernst-Lubitsch-Preis als bestes Filmlustspiel ausgezeichnet wurde. Mit einem wahren Feuerwerk witziger Regieeinfälle beschreibt Rolf Thiele ("Das Mädchen Rosemarie") in seiner auf dem gleichnamigen Roman von Hans Rudolf Berndorff basierenden Gesellschaftssatire eine bürgerliche Opposition gegen die militaristisch-lustfeindlichen Ideale des aufstrebenden Kaiserreichs: Bereits der Filmtitel ist eine frivole Anspielung auf die Farben der früheren deutschen Reichsflagge. In einem bis in die Nebenrollen hinein hervorragend besetzten Film brilliert Thomas Fritsch, der Sohn des großen Liebhabers und Charmeurs Willy Fritsch ("Die drei von der Tankstelle"). Der bislang um einige wundervolle Szenen gekürzt ausgestrahlte Film ist nun in Originallänge zu sehen.

Informationen zu Elfriede Kuzmany
"Das schwarz-weiß-rote Himmelbett" bietet ein Wiedersehen mit der großen Charakterschauspielerin Elfriede Kuzmany, die vor acht Monaten - am 17. Juli 2006 - im Alter von 90 Jahren in München starb. Die am 29. September 1915 im ostböhmischen Rokitnitz geborene Elfriede Kuzmany studierte zunächst Malerei und Grafik in Wien, bevor sie sich für die Schauspielerei entschied. Ab 1938 arbeitete sie am Wiener Theater in der Josefstadt, am Deutschen Theater in Berlin und an den Bremer Kammerspielen, bevor sie 1949 an das Bayerische Staatsschauspiel in München kam. Hier prägte sie über mehr als vier Jahrzehnte Theatergeschichte am Residenztheater und später u. a. an den Kammerspielen. Elfriede Kuzmany brillierte in zahlreichen Shakespeare-Rollen, spielte die Titelrolle in Kleists "Käthchen von Heilbronn" und war George Bernard Shaws "heilige Johanna". Ende der 70er-Jahre löste sie ihr Theaterengagement und arbeitete immer mehr für die Leinwand und den Bildschirm. Zu ihren seltenen Filmauftritten neben "Das schwarz-weiß-rote Himmelbett" gehören "Das Haus des Lebens" (1952), das Kriegsdrama "Kennwort ... Reiher" (1964), Vadim Glownas zweite Regiearbeit "Dies rigorose Leben" (1983) und die Lion-Feuchtwanger-Adaption "Erfolg" (1991). Auf dem Bildschirm glänzte sie u. a. als Gaststar in Krimiserien wie "Derrick", "Der Alte" oder "Tatort".

Das schwarz-weiß-rote Himmelbett - Gesellschaftssatire, D 1962 Sonntag, 04.03.2007
Beginn: 13.55 Uhr Ende: 15.30 Uhr Länge: 95 Min.
VPS: 13.55
Darsteller: Daliah Lavi (Germaine), Martin Held (Friedrich de Wehrt), Thomas Fritsch (Jean), Margot Hielscher (Hortense de Wehrt), Karl Schönböck (Jules Rochberg), Elisabeth Flickenschildt (Arabelle Weickendorff), Marie Versini (Gertrud), Monika Dahlberg (Cornelia), Monika John (Frau Schmidjes), Elfriede Kuzmany (Frau Mertens), Fritz Tillmann (Gymnasialdirektor), Hans Leibelt (Pfarrer), Hubert von Meyerinck (Oberst Pusslitz), Margarete Haagen (Tante Röschen)
Regie: Rolf Thiele