20. Oktober 2012 ARD Weltreisen
Verfasst: 2. Okt 2012, 08:33
Weltreisen
Reportage- und Reisemagazin
Balkan mit und ohne Schluchten.
Der Balkan ist ein halber Kontinent, ein Lebensgefühl, ein Gebirge gleichen Namens. ARD-Korrespondent Thomas Morawski, der den Balkan seit Jahrzehnten kennt, stellt seine Lieblingsplätze vor: Abseits der bekannten Pfade reist er von Kroatien durch Montenegro, macht einen Schlenker nach Serbien, weiter geht es nach Mazedonien, ebenfalls ehemalige jugoslawische Teilrepublik. In Albanien streift er verschlafene Nester, die kaum mit dem Auto erreichbar sind. In Bulgarien schließlich endet die Reise am einzigen Durchbruch des Balkangebirges, das der ganzen Region seinen Namen gibt. Es sind Landschaften, die alle eine eigene Geschichte erzählen können. Wenn man südlich von Zagreb die Autobahn nimmt Richtung Küste, meint man bald, im amerikanischen Monument Valley zu sein: Steile Felsmonumente ragen aus der Ebene, Schilder geben Hinweise auf vagabundierende Bären. Es ist aber Kroatiens Hinterland. Man denkt an die Rockies und ist damit nicht der erste. In dieser Gegend wurden in den 1960er Jahren viele erfolgreiche Karl-May-Filme gedreht. Ein Winnetou-Museum erinnert daran, ausgerechnet in einer Gegend, die seit dem Krieg mit Serbien immer noch vermint ist. Die Leute haben gelernt, damit zu leben. Räumkommandos erinnern an die alltäglichen Gefahren. Weiter geht es durch Europas letzte Urwälder im kleinen Montenegro, Kilometer tiefe Schluchten und jahrhundertalte Baumriesen. Per Boot kann man weit ins Unbekannte vordringen. Ein Abstecher nach Serbien: Kurz hinter dem Eisernen Tor, dem Felsdurchbruch der Donau in Serbien, schwimmen die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe über brisantem Untergrund. Bei Niedrigwasser taucht sie auf, die sogenannte deutsche Schwarzmeerflotte auf dem Grund des Flusses. Am Ende des Zweiten Weltkrieges versenkte die Wehrmacht auf dem Rückzug etwa 170 Schiffe. Dass in den Wracks noch explosive Ladungen liegen, stört kaum jemanden. Die Menschen hier sind Meister im Überleben. In Nordalbanien stehen die Berge immer noch als kaum überwindbare Hindernisse zwischen Nachbarn.
Bild: Archiv mp
Weltreisen - D Samstag, 20.10.2012
Beginn: 16:00 Uhr Ende: 16:30 Uhr Länge: 30 min.
Reportage- und Reisemagazin
Balkan mit und ohne Schluchten.
Der Balkan ist ein halber Kontinent, ein Lebensgefühl, ein Gebirge gleichen Namens. ARD-Korrespondent Thomas Morawski, der den Balkan seit Jahrzehnten kennt, stellt seine Lieblingsplätze vor: Abseits der bekannten Pfade reist er von Kroatien durch Montenegro, macht einen Schlenker nach Serbien, weiter geht es nach Mazedonien, ebenfalls ehemalige jugoslawische Teilrepublik. In Albanien streift er verschlafene Nester, die kaum mit dem Auto erreichbar sind. In Bulgarien schließlich endet die Reise am einzigen Durchbruch des Balkangebirges, das der ganzen Region seinen Namen gibt. Es sind Landschaften, die alle eine eigene Geschichte erzählen können. Wenn man südlich von Zagreb die Autobahn nimmt Richtung Küste, meint man bald, im amerikanischen Monument Valley zu sein: Steile Felsmonumente ragen aus der Ebene, Schilder geben Hinweise auf vagabundierende Bären. Es ist aber Kroatiens Hinterland. Man denkt an die Rockies und ist damit nicht der erste. In dieser Gegend wurden in den 1960er Jahren viele erfolgreiche Karl-May-Filme gedreht. Ein Winnetou-Museum erinnert daran, ausgerechnet in einer Gegend, die seit dem Krieg mit Serbien immer noch vermint ist. Die Leute haben gelernt, damit zu leben. Räumkommandos erinnern an die alltäglichen Gefahren. Weiter geht es durch Europas letzte Urwälder im kleinen Montenegro, Kilometer tiefe Schluchten und jahrhundertalte Baumriesen. Per Boot kann man weit ins Unbekannte vordringen. Ein Abstecher nach Serbien: Kurz hinter dem Eisernen Tor, dem Felsdurchbruch der Donau in Serbien, schwimmen die zahlreichen Kreuzfahrtschiffe über brisantem Untergrund. Bei Niedrigwasser taucht sie auf, die sogenannte deutsche Schwarzmeerflotte auf dem Grund des Flusses. Am Ende des Zweiten Weltkrieges versenkte die Wehrmacht auf dem Rückzug etwa 170 Schiffe. Dass in den Wracks noch explosive Ladungen liegen, stört kaum jemanden. Die Menschen hier sind Meister im Überleben. In Nordalbanien stehen die Berge immer noch als kaum überwindbare Hindernisse zwischen Nachbarn.
Bild: Archiv mp
Weltreisen - D Samstag, 20.10.2012
Beginn: 16:00 Uhr Ende: 16:30 Uhr Länge: 30 min.