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Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 21. Nov 2011, 22:41
von JennyFlorstedt
Osterländisch!
Außerdem hat's Goethe gefallen. So.

Jenny

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 00:49
von Methuselah
JennyFlorstedt hat geschrieben:Osterländisch!
Außerdem hat's Goethe gefallen. So.

Jenny
Naja, wenn man aus Frankfurt kommt, findet man auch Leipzig und seine Sprache schön…. ;o)

…….neinnein, ohne Witz, ich finde die Stadt meiner Väter auch wunderschön und werde irgendwann hierhin zurückkommen.
Mein Vater konnte die Sprache nicht leiden und hat sich ganz schnell nach Kriegsende um einen fränkischen Dialekt bemüht (der aber auch nicht wirklich viel schöner ist)…. Und ich wäre als Kleinkind beinahe verhungert, weil ich auf die Frage meiner Oma: „Willste’n Bemmschn?“ (oder so ähnlich) mal vorsichtshalber mit NEIN geantwortet hatte (was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht…… fränkisches Sprichwort)
Anyway, Leipzig ist nach meinem Empfinden noch immer die weltoffene Stadt, die schon Johann Wolfgang fasziniert hat …. und mit Sicherheit „L(i)ebenswert“ !!
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wenn a Fra sacht “passt scho" - dann passt goa nix!

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 07:01
von Hermesmeier
Wenn wir schon in altväterliche Zitate abschweifen wollen, dann wären die Sprichworte mit den Bauern wohl eher dem Münsterland zuzuordnen (bis heute die Gegend Deutschlands mit größten Schweine- und Rinderdichte pro Quadratkilometer). Das genannte kenne ich jedenfalls so:
"Wat de Buer nich kennt, dat fret he nich."

Weitere Beispiele:
"Wenn de Buer nich schwemmen kann, dann lich't anne Badebuchse."
"Nen Buern kannst't auk nich recht maken: schitt's em füör de Düör, is't te vull; schitt's em up't Land, is't te wenig!"

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 07:43
von IDDOC
Offensichtlich gibt es das Sprichwort des Agrariers der nur isst ,was er kennt in allen deutschen Gauen.
Was aber ist denn nun osterlaendisch ?Kommt das von Ostern oder von Ostland.

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 07:59
von Hermesmeier
Lexikon-Wissen schlagen man im Lexikon nach. In diesem Falle empfehle ich auf kurzem Wege die Wikipedia.

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 08:50
von IDDOC
Vielen Dank hatte ich doch keine Ahnung,dass es Wikipedia gibt.
Leider hat das meine Frage nicht beantwortet,warum Osterland,nicht wo es liegt,da hat bereits der Hinweis auf Leipzig geholfen.
Ich vermute mal Ostmark,Osterland sind ähnlichen Ursprungs,die Leipziger die Österreichischen Sachsen.

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 09:14
von Rüdiger
Methuselah hat geschrieben:„Willste’n Bemmschn?“
...was umgehend an das fatale Mißverständnis in Sachen 'Von Mensch und Tier' denken läßt, "Figgse, Babba, Figgse" ... wir erinnern uns, Vater und Sohn gingen im Wald spazieren, und da lag eine junge Frau auf der Lichtung im Gras, und am Waldrand erschienen besagte Tiere ... und wie das so ist im Leben, die Aufmerksamkeit des einen ist hier, die des anderen dort, der eine sieht dies, der andere jenes, wie soll man sich da verstehen ... der Sohn versteht die seines Erachtens seltsame Antwort "Aber nichts der Mama sagen" bis heute nicht ...

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 09:19
von Rüdiger
Hermesmeier hat geschrieben: "Wat de Buer nich kennt, dat fret he nich." [usw.]
Datt is aallens plattdütsch, datt kenn' ich aallens seit früheste Schugend, nich wohr. Datt klingt doch aall als ob glix de Henry Vahl umme Ecke kommt ...

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 09:21
von Rüdiger
Ich kenne auch seit der Kindheit "Spooß muß sin sächt de Buer un haut sin Fru mit de Bratpfanne übern Kopp".

Das erklärt manches.

:-)

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 10:56
von Hermesmeier
Datt is aallens plattdütsch, datt kenn' ich aallens seit früheste Schugend, nich wohr. Datt klingt doch aall als ob glix de Henry Vahl umme Ecke kommt ...
Nur hat das Münsterländer Platt mit dem aus Hamburg ungefähr soviel zu tun wie das Thüringische mit dem Sächsischen. Das obige läse sich im Münsterländer Platt ungefähr so:
Dat is Mönsterlänner plattdüütsch, dat kenn ick siet fröheste Jugend, verstaihs? Datt klingt, äs wann Augustin Wibbelt glieks üöwwern Kamp schleek.

Eine Hörprobe seines berühmtesten Gedichtes von ihm selbst gelesen gibt es übrigens hier:
Dat Pöggsken

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 11:13
von Rüdiger
Hermesmeier hat geschrieben: Nur hat das Münsterländer Platt mit dem aus Hamburg ungefähr soviel zu tun wie das Thüringische mit dem Sächsischen.
Und das aus Hamburg mit dem Oldenburgisch / ostfriesischgrenzlandigen vielleicht auch weniger als mir bewußt ist ... ich gebe zu die Feinheiten da nicht wirklich auseinanderhalten zu können, auch nicht [z.B.] zwischen Karlsruher ("Wo kommschn du her dasch du so schprichsch") und Mannheimer Mundart.
üöwwern Kamp schleek
gefällt mir, das gibt in etwa eine Empfindung wieder, die man manchmal im Forum haben kann, wenn z.B. mit kritischen Einwürfen zu rechnen ist bzw. die dann auch kommen, nachdem man bereits mit ihnen gerechnet hatte.

(gilt weniger dem aktuellen als anderen Fällen)

;-)

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 12:16
von Hermesmeier
üöwwern Kamp schleek
... ist natürlich eine freie Übersetzung, weil man im Plattdeutschen eben nicht "um die Ecke kommt", obwohl man allerdings in der Ecke sitzen kann: "He sat in'n Hook", wobei Hook auch mit Deiner Hamburger Variante, so die überhaupt korrekt war, wieder gar nichts tun hat.

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 12:29
von Rüdiger
Hermesmeier hat geschrieben: ... ist natürlich eine freie Übersetzung
Ich arbeite sozusagen grundsätzlich mit freien Übersetzungen ...

:-)
"um die Ecke kommt"
war in Zusammenhang mit Henry Vahl ein Zitat von Herrn Jörg Friedrich, gesprochen zu Neuss so um 1980 (das enttäuscht mich jetzt, daß ich die genaue Jahreszahl nicht mehr weiß ...) (Wer es ganz genau wissen will bzw. da das Mitteilungsbedürfnis schwer zu unterdrücken ist: Friedrich hatte als Regisseur auf der Probe einen jungen Schauspieler gebeten, probeweise seine Rolle mal in irgendeinem Dialekt zu sprechen, zwecks Lockererwerdens. So geschah es. Das Resultat war indes, daß die Kollegen ringsum am Boden lagen, nicht in übertragenem Sinn, sondern tatsächlich. Worauf Friedrich bat das Experiment besser doch zu beenden und eben sagte, es klänge als ob gleich Henry Vahl um die Ecke käme. Daher. :-))
so die überhaupt korrekt war
s.o.
wieder gar nichts tun hat.
So etwas hat mich noch nie gestört ... ich sehe halt die Querverbindungen auch dort wo sie ggf. sonst niemand sieht ...

:-)

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 12:43
von Rüdiger
Aber wir müssen thematisch irgendwie wieder nach Leipzig gelangen ...

Drum denk ich als bei Worscht un Woi,
wu annerscht will ich gar net soi.
So zwische Palz un Odewald
werd’ ich gern alt.

... und seinerzeit so vor gut zehn Jahren sah es zwischenzeitlich mal so aus, als würde es mich vielleicht nach Leipzig verschlagen, es kam aber dann doch nicht so, und das ist auch gut so

:-)

("das war besser für mich und für dich und für Düsseldorf am Rhein", was hat das nun mit Düsseldorf zu tun, gar nichts, außer daß es auch am Rhein liegt und ich da auch schon gewohnt hab' ...) (und es steht halt im Lied. An einer Stelle hab' ich aber den Text geändert, war statt wär', aber das hat eh keiner gemerkt)

:-)

Re: Soko Leipzig mit einem Fall um Karl-May

Verfasst: 22. Nov 2011, 12:53
von Hermesmeier
"Ach wärst Du Dussel doch im Dorf geblieben ..."

(Ich sehe halt auch mal Querverbindungen, wo sie sonst keiner sieht).