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Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 23. Aug 2010, 16:48
von Helmut
"Das Vierte" um 20:15 Uhr:
"Chingachgook, die große Schlange"

ist zwar nicht (sehr entfernt) nach Karl May, sondern nach J.F.Cooper, und außerdem spielt da auch Gojko Mitic mit.

Die Lederstrumpf-Geschichten sind ja in der deutschen Übersetzung eher noch mehr bearbeitet und gekürzt als Karl Mays Romane, um sie als Kinder- und Jugendbücher "zu verkaufen", aber vielleicht ist ja dieser Film (eine DDR-Produktion) den Originalromanen etwas näher (man hofft ja immer bis zuletzt).

Helmut

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 24. Aug 2010, 16:35
von Helmut
Was lernen wir von diesem Film?

Unter anderem auch, dass (offenbar) die Geschichte des Jazz neu geschrieben werden muss; denn eine (wesentliche) Quelle ist bisher ignoriert worden, nämlich die Tänze der Huronen im 18. Jahrhundert.
;-)

Helmut

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 24. Aug 2010, 20:52
von Rolf Dernen
Schön, daß Dir die Huronentänze auch aufgefallen sind. Sowas würde man sich nicht mal in Segeberg trauen. Aber es gibt ja heute noch (N)Ostalgiker, die diese Filme als ach so authentisch bezeichnen.

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 26. Aug 2010, 16:28
von Helmut
Abgesehen von solchen "Klöpsen" war der Film meiner Meinung nach vom Inhalt her näher am "Original" als mancher dieser "westlichen"-Reißer à la "The last of the Mohicans" u.ä., obwohl hier auch einige "Ausschmückungen" drin waren.

Helmut

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 26. Aug 2010, 19:19
von Reiner
... dafür sind die im Westen bei der Filmaufführung auch nicht eingeschlafen.-)

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 27. Aug 2010, 07:35
von IDDOC
Also diesen Film kann man mit the Last of the Mohicans von 1992 wohl kaum vergleichen.
Ich frage mich mit was fuer einem Budget Die grosse (die letzte waere passender) Schlange gedreht wurde.
Goiko Mitic koennte auch als Besenstiel fungieren.Die Kulissen und Kostueme sind schlecht und billig.
Gedreht wurde wohl im damaligen Warschauer Pakt sicher nicht an der Ostkueste Nordamerikas.
Ein guter historischer Film kostet eben Geld,da haette man besser ein Hoerspiel inszenieren sollen.

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 27. Aug 2010, 09:15
von Hermesmeier
Warum muss ich nach diesem zutreffenden Kommentar spontan an die sogenannten Karl-May-Verfilmungen denken?

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 27. Aug 2010, 20:56
von Waldläufer
Die Karl May Filme wollten zu keiner Zeit eine realistische Darbietung der Indianer oder deren Kultur aufzeigen.
Märchenkino und Traumwelten treffen es wohl eher!

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 27. Aug 2010, 21:05
von Kai Marl
Waldläufer hat geschrieben:Die Karl May Filme wollten zu keiner Zeit eine realistische Darbietung der Indianer oder deren Kultur aufzeigen.
Das wollte Karl May auch nie. Trotzdem kommen die Filme nie an seine Bücher ran. Karl May war ein Genie!!!

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 27. Aug 2010, 21:26
von Waldläufer
Ich verstehe es einfach nicht, die Filme immer wieder an den Büchern zu messen. Die Filme hatten ihr ganz eigenes Publikum. Es macht einfach keinen Sinn. Hier hat ein genialer Filmproduzent einige zentrale Elemente, oder Ideen Karl Mays aufgegriffen und ein neues kommerzielles Genre geschaffen und es in die damalige Zeit transferiert. Mehr nicht!

Lasst doch den Filmfans Ihre Filme!

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 28. Aug 2010, 19:36
von Rüdiger
Waldläufer hat geschrieben:Lasst doch den Filmfans Ihre Filme!
Na klar ...

Lästig ist halt manchmal diese Gleichsetzung, diese Allesineinentopfwerferei ...

Tennis und Tischtennis, z.B., sind nun mal zwei verschieden' Paar Schuh', wer wollte das bestreiten ... und in den Medien wird, wenn über Tennis berichtet wird, Tischtennis außen vor gelassen, und das ist auch gut so ... bei Karl May ist das anders ... und Tischtennisspieler würden sicher nicht, gleichsam gegenseitig schulterklopfend, sagen "Wir sind die wahren Tennisfreunde" ... auch das habe ich in Sachen Karl May schon anders gelesen ...

;-]

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 28. Aug 2010, 21:38
von markus
Und der Unterschied zwischen Originaltext (der Text der zu Lebzeiten Karl Mays zu haben war (ich hörs schon aus Berlin schallen)) und Bearbeitung ist in etwa so wie der zwischen (alkoholhaltigen, kalorienreichen, purem) Bier und gepanschten, d.h. gemixten Bier mit u.a. Bananen-, Grapefruit-, Limonaden- und Cola-Geschmack. Verfechter der letzteren würden auch nie auf die Idee kommen sich als die wahren Bierkenner- und trinker zu bezeichnen (obwohl da einigen alles zuzutrauen ist). Wenns halt einigen so besser schmeckt und sie pures Bier nicht vertragen können oder es verschmähen ist es ja ok. Es als Bier zu bezeichnen ist aber trotzdem verkehrt.

(Ich trinke vielleicht auch so ein- zweimal im Jahr bei großer Hitze ein Radler oder eine Weiße mit Schuß, aber dann ist es auch schon gut. Genauso halte ich es mit Bearbeitungen.)

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 29. Aug 2010, 09:44
von Waldläufer
Das ist ja nun auch wieder Quatsch!

Für den einen ist eben "Schatz im Silbersee als Film" das Bier und das Buch der gepanschte Mix.
Viele Leute können eben mit Karl May als Autor nichts anfangen und das sind nicht nur literarische Laien!

Also Schluss damit!

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 29. Aug 2010, 10:33
von Rüdiger
Wenn's unbequem wird soll Schluß sein ...

"Volksmusi-Radler, ein Bier wie es sein soll" ...

:-)

Re: Heute, Montag, 23.8.

Verfasst: 29. Aug 2010, 10:39
von Methuselah
„Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn verleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten als den Andersdenkenden.“
Friedrich Nietzsche (1844-1900), dt. Philosoph

Also, ich mochte die Filme ja auch - und guck mir auch heute noch ab und zu einen an (wegen Nostalgie ;o), freunde mich aber inzwischen auch mit den Bühnenaufführungen und ganz besonders auch mit den (nicht nur Abenteuer-)Romanen an, aber an innerer Zerrissenheit leide ich deswegen nicht.