Pocahontas, Captain John Smith und William Bradford

Reiner
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Pocahontas, Captain John Smith und William Bradford

Beitrag von Reiner »

Ein interessanter Themenabend heute abend, 7.11.09, auf arte (übrigens vom gleichen Team gefilmt, das 2004 die Tarzan-Doku auf arte präsentierte):

Von 21.00 bis 21.50 Uhr
"Pocahontas und Captain John Smith - Liebe und Überleben in der Neuen Welt"
und von 21.50 bis 22.45 Uhr
"Reise ins Ungewisse - William Bradford und die Pilgerväter"

Die Dokumentarfilme sind übrigens auch in High Definition auf Arte HD zu sehen.
Wiederholungen gibt es am 8.11 um 14.00 bzw. 14.50 Uhr
und am 17.11 um 09.55 bzw.10:55 Uhr.


Die Pressetexte:

http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2009.html

Pocahontas und Captain John Smith - Liebe und Überleben in der Neuen Welt

Die Geschichte der jungen Häuptlingstochter Pocahontas und des englischen Kolonisten Captain John Smith, die sich im 17. Jahrhundert beim Beginn der Besiedlung Nordamerikas durch die Engländer ereignet hat, gehört zu den dauerhaftesten amerikanischen Legenden. Ob es tatsächlich eine Romanze zwischen den beiden gegeben hat oder ob spätere Generationen die Begegnung verklärt haben, ist ein Thema der Dokumentation.


Zu Beginn des 17. Jahrhunderts beherrscht Spanien weite Teile Süd- und Nordamerikas. Der englische König Jakob I. muss handeln, wenn er in Nordamerika noch eigene Kolonien gründen will. Eine Gruppe privater Investoren erhält den Auftrag, eine geeignete Mannschaft zusammenstellen. Sie soll unter dem militärischen Kommando des Abenteurers John Smith eine Siedlung in der neuen Welt gründen.
Doch die neue Kolonie hat einen schlechten Start. Viele Kolonisten hungern, werden krank und sterben. In dieser verzweifelten Situation ersucht John Smith bei den gefürchteten Ureinwohnern um Hilfe. Die Indianer nehmen ihn gefangen. Als sein Leben in Gefahr scheint, wirft sich eine schöne, junge Frau schützend über ihn und fleht den Häuptling um Gnade an. Es ist Pocahontas, die Lieblingstochter des Indianerfürsten.
Sie rettet nicht nur John Smith das Leben, sondern sichert auch als Mittlerin zwischen Indianern und Engländern das Überleben der Kolonie. Pocahontas und John Smith sollen sich nach diesem Rettungsversuch sehr nahe gestanden haben. Als Smith wegen einer Verletzung zurück nach England muss, erzählen die Kolonisten dem Mädchen, ihr Freund sei tot. Später nehmen sie Pocahontas sogar als Geisel, um ihren Vater zu erpressen. Während ihrer Haft wird sie zum Christentum bekehrt und mit dem englischen Tabakpflanzer John Rolfe verheiratet, von dem sie einen Sohn bekommt.
Um Propaganda für die Besiedlung Nordamerikas zu machen, reist das Paar an den englischen Hof. Dort trifft Pocahontas auf den totgeglaubten John Smith.
Die Geschichte um Pocahontas und John Smith zählt zu den beständigsten amerikanischen Legenden der letzten 400 Jahre. War es wirklich Liebe oder haben spätere Generationen verklärt, was in einem viel nüchternem Licht zu sehen ist?

Die realen Lebensverhältnisse der ersten europäischen Siedler auf dem nordamerikanischen Kontinent treten häufig hinter ihrer Romantisierung zurück. Die Dokumentation zeigt, wie hart das Leben der ersten Siedler tatsächlich war.

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http://www.arte.tv/de/woche/244,broadca ... =2009.html

Reise ins Ungewisse - William Bradford und die Pilgerväter

Die Ankunft der Pilgerväter mit der "Mayflower" im Jahr 1620 gilt vielen Amerikanern als Beginn ihrer Nation. An Bord des Schiffes befanden sich Menschen mit ganz unterschiedlichem weltanschaulichen Hintergrund. Bereits unterwegs erstellten sie mit dem "Mayflower Compact" ein gesellschaftliches Regelwerk, das das Leben in der neu gegründeten Kolonie gestalten sollte. Zu den maßgeblichen Personen der Plymoth Plantation genannten Kolonie gehörte William Bradford, dessen Tagebuch über den Aufbruch ins Ungewisse die Grundlage der Dokumentation bildet.


Die Landung der "Mayflower" steht für die meisten Amerikaner exemplarisch für den Anfang ihrer Nation. Dabei gelten die Pilgerväter als Symbol aller Tugenden Amerikas. Mutig waren die englischen Puritaner 1620 auf der Suche nach Selbstbestimmung und Bewahrung ihrer kulturellen Identität aus ihrer holländischen Diaspora in die Neue Welt aufgebrochen. Mit an Bord waren aber auch Menschen, die nicht zu ihrer Religionsgemeinschaft gehörten. Scherzhaft unterschieden die frommen Puritaner zwischen "Heiligen" und "Fremden".
Noch bevor diese zusammengewürfelte Gemeinschaft die Küste erreichte, gaben sie sich mit dem "Mayflower Compact" ein Regelwerk, das für alle Kolonisten - die "Heiligen" ebenso wie die "Fremden" - gelten sollte. Es galt, das zivile Leben einer Gemeinschaft zu regeln, die aus Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Weltanschauungen bestand. Trennung von Kirche und Staat war ein Leitgedanke dieses einfachen Gesellschaftsvertrages, der auch Auswirkungen hatte auf das Staatswesen, das sich aus diesen Anfängen entwickelte.
Doch zunächst musste die junge Kolonie mit vielen Problemen kämpfen. Die Freundschaft mit den Wampanoag-Indianern und der Friedensvertrag mit deren Häuptling Massaoit bewahrte die Siedler vor dem sicheren Tod in der Wildnis und ließ die Kolonie allmählich gedeihen.
Unter den ersten Kolonisten stach William Bradford besonders hervor. Als Waisenkind hatte er Aufnahme in einer puritanischen Gemeinde gefunden. Er war einer derjenigen, die für den Kolonisationsversuch in der Neuen Welt votierten. Und er gehörte zu den Unterzeichnern des "Mayflower Compact". Über viele Jahrzehnte war Bradford Gouverneur der jungen Siedlung und bestimmte maßgeblich ihre Geschicke. Mit seinem Tagebuch "Of Plymoth Plantation" hinterließ er einen Bericht über diesen Aufbruch ins Ungewisse, der welthistorische Folgen haben sollte.