Helmut hat geschrieben:
Es wird doch wohl noch erlaubt sein, zum Donnerwetter noch einmal, sich Gedanken darüber zu machen, wie genau das, was da Schreckliches passiert ist, in Zukunft verhindert werden kann, und es war halt nun mal kein Auto, und es war halt nun mal jemand aus dem Sportschützenmilieu.
Und da sind Äußerungen, "was wäre wenn", und "müsste man dann nicht auch", schlicht und ergreifend kontraproduktiv.
Ob Donnerwetter und Pasta oder nicht, das bleibt sich gleich, diese Attitüde (mach' ich auch schon mal gern', so ist's ja nicht …) erinnert mich an eine Debatte über 'Spiritismus Ja oder Nein oder vielleicht doch ein wenig' aus dem Stiftungsforum, da meinte auch einer, den ich ansonsten sehr schätze, mit so einer klammheimlich (aber doch erkennbar) leicht ironisch gebrochenen gleichsam väterlichen Drohgebärde Eindruck machen zu können; falls es jemand interessiert: bei mir funktioniert solches nicht mehr und führt allenfalls zu gleichgültigem und ein wenig belustigten oder auch leicht angenervten Achselzucken.
Kontraproduktiv sind die einfältig wirkenden Lösungsansätze (nicht über Schusswaffen u. dgl. wäre nachzudenken, nicht über Symptome, sondern über Ursachenforschung auf ganz anderer Ebene), ein wenig lästig der kollektive plakative Betroffenheits-Gestus. Eine Gesellschaft, die durch und durch verlogen und unmenschlich ist, teilweise ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein, muß sich nicht wundern, wenn zunehmend ab und an mal einem sämtliche Sicherungen durchbrennen.
Hermesmeier hat geschrieben:
Bin ich zynisch? Vielleicht.
Nicht Du bist zynisch, sondern die gesellschaftliche Realität ist es.
Zurück zum Thema. Indianerüberfall bei Wetten daß. Da haben wir's doch schon wieder: Aggression, Gewalt, wird verniedlicht und verkitscht. Und dann wundern sich die Leut', wenn sie doch mal wieder sozusagen in Reinform zum Tragen kommt ...
(Rüdiger Dahlke hat übrigens auch zu diesem Themenkomplex sehr gute Sachen geschrieben. Aber das ist ja laut IDDOC ein Quacksalber.)