KARL MAY & Co. Nr. 114

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Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#46 Beitrag von Rüdiger »

Widersprüche konstruieren … (?) Versteh’ ich nicht. Aber ich muß auch nicht alles verstehen. – Ich hatte eben gerade sagen wollen, dass Begriffe sich eben manchmal als das erweisen, was sie halt sind, Hilfsmittel, letzten Endes unzulänglich, und Grenzen sich schon mal verwischen. Also noch einmal, Halef, eigentlich wenn man so will Konglomerat von Wesensanteilen seines Schöpfers, ist ein Mensch (bzw., kann durchaus als solcher wahrgenommen, empfunden werden), und ist interessanter, liebenswürdiger und lebendiger als so mancher andere real existierende. Halef ist Fleisch und Blut, Herzblut; Kunstfigur und theoretisierende Sabbelbüdelei (wenn Ihr's nicht fühlt, Ihr werdet's nicht ergoogeln, es sei denn, man lässt das Ei hinten weg) her oder hin. Pasta.

markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#47 Beitrag von markus »

Einspruch euer Ehren. Halef besteht nicht aus Fleisch und Blut, ist aber trotzdem sehr menschlich. Das ist mal ein Widerspruch;-).
Um Mensch zu sein muß es nicht immer eine körperliche Hülle sein. Auch muß man nicht tief religiös zu sein um das zu verstehen. Vieleicht kann Helmut damit mehr anfangen.

Damit wären wir wieder bei Wahrheit und Lüge aus einem anderen Forum. Das was wir sehen, die realexistierende Welt um uns herum, ist oftmals nur Schein und Trug, die angebliche Scheinwelt Karl May´s finde ich oft realer.

Mir sagte mal einer der von meinem Hobby hörte, er gehe lieber in eine Kneipe trinken, er lebe in der realen Welt, wo dagegen ich mit meinen Büchern in einer Scheinwelt lebe. Ich lachte nur und meinte daß es für mich genau umgekehrt sei. Er schaute nur ganz verdutzt und konnte nichts mehr sagen. Ob aus Erstaunen oder Ungläubigkeit, das weiß ich nicht;-)).

Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#48 Beitrag von Rüdiger »

Einspruch abgelehnt. Für mich besteht er aus Fleisch und Blut, während einige Zeitgenosssen gelegentlich den Eindruck vermitteln, bei ihnen sei es Pappmaché und Äppelpäppel.

Aber ansonsten finde ich das was Du schreibst schon beeindruckend klug. Vorsichtshalber: da war jetzt null komma null Prozent Ironie dabei.

Aber wir sollten langsam ein wenig aufpassen, sonst halten sie uns noch für jeck und doll (wenn nicht eh schon lange).

Ich sehe was was du nicht siehst, aber vielleicht sollte ich aufhören, das in Internetforen mitzuteilen, sagte Winnie the pooh Ben Polyphem, denn es haben, frei nach Kafka, die Blinden eine noch gefährlichere Waffe als ihre konstitutionelle Monarchie, nämlich ihre Ausgrenzungsmechanismen, und so ist der Einäugige unter ihnen keineswegs immer König, sondern gelegentlich Objekt von Unverständnis, Hohn und Spott und in ihren Augen (sic) nichts weiter als ein Spinner. Denn was sie mit ihren eigenen Augen (sic) nicht sehen, das existiert für sie nicht.

markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#49 Beitrag von markus »

Rüdiger hat geschrieben:Einspruch abgelehnt. Für mich besteht er aus Fleisch und Blut, während einige Zeitgenosssen gelegentlich den Eindruck vermitteln, bei ihnen sei es Pappmaché und Äppelpäppel.
Ich meinte "Fleisch und Blut" doch im wahrsten Sinne des Wortes. Muß doch nicht immer alles symbolisch gemeint sein. Die realexistierende Welt ist zuweilen auch mal wirklich realexistierend;-)).
Rüdiger hat geschrieben:Aber wir sollten langsam ein wenig aufpassen, sonst halten sie uns noch für jeck und doll (wenn nicht eh schon lange).
Das glaub ich eh schon lange, aber das ist mir egal. Wie ein schlauer Bursche mal sagte:"Alle Menschen sind gleich; mir schon lange.";-))

Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#50 Beitrag von Rüdiger »

markus hat geschrieben: Ich meinte "Fleisch und Blut" doch im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich auch.
Ein schlauer Bursche hat geschrieben: "Alle Menschen sind gleich; mir schon lange."
Das war wirklich ein schlauer Bursche. Wer war's ? (Geht suchen)

Helmut
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#51 Beitrag von Helmut »

Die Diskussionen hier (und anderswo und eigentlich überall) wären sicher sehr viel einfacher, wenn man sich eben wenigstens über die verwendeten Begriffe (hier "Kunstfigur") einig wäre, oder sich vorher einigen würde, oder wenigstens das gleiche darunter verstehen würde. Manchmal reicht es auch, wenn man nur die Unterschiede zu anderen Begriffen gleich verwendet.
Dann wäre die Diskussion hier (eigentlich nur die letzten 4 bis 5 Beiträge) vollständig unnötig.
Das meine zumindest ich, mit meinem (manchmal muss ich leider hinzufügen) mathematisch, logisch vorgeprägtem Hirn.
(Wie schon des öfteren, könnte ich mal wieder die "Vorschule des vernünftigen Redens" empfehlen.)
Aber ob es dann immer noch soviel Spass (zumindest einigen und zumindest teilweise) machen würde, so wie dieses permanente (meist nur ziemlich knappe) Aneinandervorbeireden?
Das wäre natürlich fraglich.
Und was dann außerdem so an Diskussions-Beiträgen fehlen würde.

Grüße allerseits und nix für ungut
Helmut

markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#52 Beitrag von markus »

Rüdiger hat geschrieben:
Ich auch.
Glaube ich eher weniger. Aber ok, bevors eskaliert;-)
rüdiger hat geschrieben:Das war wirklich ein schlauer Bursche. Wer war's ? (Geht suchen)
Hau ihn nicht;-))

Zu Helmut: Das Salz in der Suppe würde fehlen meinst du;-)

Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#53 Beitrag von Rüdiger »

markus hat geschrieben: Glaube ich eher weniger.
Solange Du's nicht verstehst, darfst Du's getrost glauben ...

;-)
markus hat geschrieben: Hau ihn nicht
Warum soll ich ihn hauen, er spricht mir ja sozusagen aus der Seele.

Aber ich find' ihn nicht. Wer war's denn nun ?

Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#54 Beitrag von Rüdiger »

@Helmut

Wir haben halt einen unterschiedlichen Ansatz. Und drehen uns im Kreis. Über die Unzulänglichkeiten von Begriffen äußerte ich mich schon einige Beiträge vorher.

Allein schon die Wortwahl, Kunstfigur, da sträuben sich mir ja schon sonst was für Haare. Für den Winnetou mag das noch angehen, das ist halt, im Gegensatz zu Halef, keine Figur aus Fleisch und Blut. Aber für Halef passt es so, als würde man z.B. sagen, Karl May sei ein Abenteuerschriftsteller. Auch da gruselts mich, wenn ich das höre oder lese. Aber auch diese fade und armselige Definition finden ja schätzungsweise achtundneunzig von hundert richtig. Insofern, bleibt ruhig schön bei euren Begriffen, da hat man was woran man sich halten kann, und ich halt’ den Mund.

Eindeutig zuordbare Begriffe mag ich und schätze sie durchaus sehr, wenn es z.B. um Landkarten, Autobahnrouten oder Verkehrsleitsysteme geht, oder z.B. um die Bestimmung eines Blutbildes (auch da ist es eigentlich schon so eine Sache …). In Sachen Karl May haben sie nichts (oder sagen wir: wenig) verloren.
Zuletzt geändert von Rüdiger am 26. Nov 2008, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.

HGS
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#55 Beitrag von HGS »

Hallo!

Zum Magazin:

@Kristin C. Schmeding: Klasse Interview mit Nico König! Beachtlich das viele Segeberg kritische Sätze den weg ins Magazin gefunden haben. Die gnadenlose Ehrlichkeit von König hat mich beeindruckt und macht das interview zu einem der besten! Kompliment:

@Nicolas: Ebenfalss ein Klasse Interview. Kann man die Bilder auch kaufen?

@Sven: DANKE!!!!!! Endlich ein objektiver Bericht über das Treiben in Dasing! Ich konnte diese "Ach - die sind so freundlich und lieb und deswegen sind die Spiele die besten und das Stück war ja sooooooooo tollllll" Kritiken nicht mehr lesen! Dein Eindruck teile ich mit dem, die mir die DVD mir geliefert hat. Mit einer Ausnahme: Ich fand es noch ein wenig schlimmer!

@Jörg Bielefeld: Danke für die Kritik am "Winnetoons Hörspiel"! Ich hätte mir das fast gekauft...


Gruß aus Oldenburg

Heinz-Gerd

Rest folgt später!

Helmut
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#56 Beitrag von Helmut »

Rüdiger hat geschrieben:@Helmut

Wir haben halt einen unterschiedlichen Ansatz. Und drehen uns im Kreis. Über die Unzulänglichkeiten von Begriffen äußerte ich mich schon einige Beiträge vorher.

Insofern, bleibt ruhig schön bei euren Begriffen, da hat man was woran man sich halten kann, und ich halt’ den Mund.
In diesem Fall haben wir scheinbar unterschiedliche Ansätze. In vielen anderen eben nicht.
Was ich seit einiger Zeit klarzumachen versuche ist, dass dies beiden Ansätze (in Wirklichkeit gibts ja noch mehr) völlig zu recht auch und gerade bei May benutzt werden können und sollten, um ganz einfach nicht völlig "einseitig" (dies ist sicher das falsche Wort, mir fällt leider kein besseres ein, vielleicht ist es trotzdem verständlich) mit der Betrachtungsweise zu werden. Insofern ist natürlich auch das "Mund halten" die vollkommen falsche Reaktion.

Ich weiß, dass ich wieder mal weit über das eigentliche Thema "hinausgeschossen" bin, aber sei's drum.

Helmut

Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#57 Beitrag von Rüdiger »

Das war jetzt (m.E.) ein richtig guter (konstruktiver) Beitrag.

Zum Thema Definitionen ist mir noch etwas Nettes eingefallen, und zwar aus dem Buch „Woher kommen die kleinen Buben und Mädchen“ von Kurt Seelmann, das hat man mir, als ich so um die zwölf war, in die Hand gedrückt, da stand wörtlich drin „Wenn nun Mutti und Vati ein Kind zeugen wollen, wird das Glied steif und dringt in die Scheide ein“. Das ist nicht unbedingt ganz falsch, aber vielleicht etwas wenig …Mehr stand da auch nicht drin über Sex (von Lust ganz zu schweigen, darüber stand wirklich kein Wort drin), sondern eher so Dinge wie über Stimmbruch, Aufrichtigkeit und andere Sechzigerjahrewerte, erwachsen werden und all’ so’n Quatsch.

Und so ähnlich ist das, wenn man sagt, Karl May ist ein Abenteuerschriftsteller und Hadschi Halef eine Kunstfigur. Nicht direkt ganz falsch, aber irgendwie denn doch ein bisschen zu wenig …

;-)

(Außerdem ist die Debatte ein wenig entglitten. Ich hab’ mich hauptsächlich darüber geärgert, dass da stand, man könne in Bezug auf Halef nicht von Menschlichkeit sprechen. Das war jetzt das dritte Mal in drei Heften hintereinander, dass die gleiche Person anderen vorzuschreiben geruht, welche Worte sie denn ihrer Ansicht nach benutzen dürfen. Wenn mir ein Wollschläger oder ein vergleichbarer das erzählen würde, würde ich vielleicht noch darüber nachdenken.)

Und nun wieder zu Freilichtspielen und anderen schönen bunten Dingen. Wir haben hier schon wieder lange genug gestört.

;-)

(Nach dem Hinweis von HGS werde ich den Dasing-Artikel doch noch lesen. Vieles überfliege ich sonst nur flüchtig.)

markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#58 Beitrag von markus »

Rüdiger hat geschrieben:
markus hat geschrieben: Glaube ich eher weniger.
Solange Du's nicht verstehst, darfst Du's getrost glauben ...

;-)
markus hat geschrieben: Hau ihn nicht
Warum soll ich ihn hauen, er spricht mir ja sozusagen aus der Seele.

Aber ich find' ihn nicht. Wer war's denn nun ?
Ich versteh´s schon. Sicher meintest du nicht ernsthaft daß Halef eine autentische Person war aus Fleisch und Blut, sondern du es eher symbolisch meintest.

Es war übrigens ein Kollege von mir, von dem "aus der Seele sprechendem" Zitat stammt und der hier mit Sicherheit nicht genannt werden will;-)).

Dürfen wir uns dahin einigen, daß Karl May zwar kein Abenteuerschriftsteller war, er aber Erzählungen geschrieben hat, die abenteuerlich waren, oder besser, die Protagonisten erlebten oftmals Abenteuer?
Genauso wie man nicht gerne hört daß man ihn als Jugendschriftsteller bezeichnet, er aber wohl auch für die Jugend schrieb. Auch die Bezeichnung "Volksschriftsteller" mag man nicht so, jedoch ist er der meistgelesene deutsche Schriftsteller.
Ich weiß, er war noch viel mehr als das, aber das gehört nunmal dazu (Flickenteppischmäßig;-))).
Rüdiger hat geschrieben:Und nun wieder zu Freilichtspielen und anderen schönen bunten Dingen. Wir haben hier schon wieder lange genug gestört.

;-)

(Nach dem Hinweis von HGS werde ich den Dasing-Artikel doch noch lesen. Vieles überfliege ich sonst nur flüchtig.)
Man muß für alles offen sein;-).

Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#59 Beitrag von Rüdiger »

markus hat geschrieben: Sicher meintest du nicht ernsthaft daß Halef eine autentische Person war aus Fleisch und Blut, sondern du es eher symbolisch meintest.
Mit zwei kleinen Korrekturen (ein h hinein bei autentisch und ist statt war): doch. Nix symbolisch. Noch einmal: Halef ist für mich realer, relevanter und was weiß ich noch als z.B. mein Nachbar und noch mancher andere (von dem ich nichts weiß und auch nicht wissen will und den ich sozusagen nur schemenhaft wahrnehme), und ich nehme an seinen Belangen wesentlich mehr Anteil als an denen des oder der anderen.
markus hat geschrieben: Ich weiß, [...] noch viel mehr als das, aber das gehört nunmal dazu (Flickenteppischmäßig;-))).
Siehe Kurt Seelmann.

;-)
markus hat geschrieben: Man muß für alles offen sein;-).
Aber doch nicht lebenslänglich ... Ich habe 2003/4 eine kleine 'Tournee' gemacht und mir eine Handvoll Aufführungen angesehen, seitdem nicht mehr. Habe bislang auch noch nichts vermißt.

markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

#60 Beitrag von markus »

Rüdiger hat geschrieben:
markus hat geschrieben: Sicher meintest du nicht ernsthaft daß Halef eine autentische Person war aus Fleisch und Blut, sondern du es eher symbolisch meintest.
Mit zwei kleinen Korrekturen (ein h hinein bei autentisch und ist statt war): doch. Nix symbolisch. Noch einmal: Halef ist für mich realer, relevanter und was weiß ich noch als z.B. mein Nachbar und noch mancher andere (von dem ich nichts weiß und auch nicht wissen will und den ich sozusagen nur schemenhaft wahrnehme), und ich nehme an seinen Belangen wesentlich mehr Anteil als an denen des oder der anderen.
Ein letztes mal, ab dann gehen in diesem Fall die Wellenlängen auseinander, für immer (nocheinmal gesagt: nur in diesem Fall).
Ich kann mir schon denken was du meinst und mir geht es ja genauso, aber du willst mir sicher nicht weiß machen daß es irgendwo einen Grabstein gibt mit dem Namen "Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah". Das bestimmt nicht und du wirst jetzt sicher wieder sagen ich würde es nicht verstehen und aneinander vorbeireden und Wellenlängen und so und deshalb lassen wir`s. Okay? Im ungefähren sind wir ja einer Meinung. Wenn dir das reicht können wir es ja dabei belassen.

;-))

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