KARL MAY & Co. Nr. 114

markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von markus »

Warum man sich ausgerechnet über diesen Tread hier aufregt möcht ich gern wissen. Hatte grad eben mal nachgerechnet und herrausgefunden, daß seit vorgestern, also seitdem das Magazin da ist und drüber geschrieben wird, sich 91% aller Beiträge um Karl May und das Magazin drehen (genauer gesagt hatten seither nur ganze 3 Beiträge nichts mit Karl May zu tun, die letzten 3 seit Hermesmeier´s Beitrag nicht mitgerechnet). Dagegen gab es seit Dienstag andere Treads die wesentlich Mayferner waren als dieser hier. Z.B. "2 Karl-May-Stars aus Old Shatterhand auf Tournee". Ganze 54% aller Beiträge haben nur May-bezug. Dabei besteht dieser Tread bislang nur aus 13 Beiträgen. Ich selber hab da auch Anteil dran, ok. Aber der Tread wurde bislang nicht angeprangert. Dagegen dieser, wo es seit vorgestern kaum was zu beanstanden gibt, das meiste drehte sich um May, wenn auch nicht immer Magazin-spezifisch.
markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von markus »

Magazin-Bezug: Den Beitrag "80 Jahre Karl-May-Museum" wollte ich hier und jetzt einfach mal so gebührend loben (muß man ja jetzt immer dabei schreiben=null komma null Prozent Ironie).
Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Rüdiger »

Muß man nicht. Empfiehlt sich aber wegen allgemein hoher Mißverstandenwerdensgefahr gelegentlich.

;-)
markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von markus »

Weder Magazin- noch May-bezug: Sog I ja;-)) (siehe mein letzter Beitrag gestern, von wegen Mißverständnisse und so).
Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Rüdiger »

markus hat geschrieben:Magazin-Bezug: Den Beitrag "80 Jahre Karl-May-Museum" wollte ich hier und jetzt einfach mal so gebührend loben
Findest Du ? Ich fand die mehrmalige Erwähnung der "Stasi"-Thematik unnötig und teilweise abstoßend (das mehrmalige Zuordnen zu Namen). - Die Leut' tun ja immer so, als ob es hierzulande keinen Geheimdienst gäbe. Gibt's überall.

Interessanterweise scheint der Artikel anonym zu sein, ich habe keine Autorenangabe finden können.

*

Kommen wir zu Erfreulicherem; am Interessantesten in dem Artikel fand ich das Foto auf S. 28 unten rechts. Da steht ja, wie hieß sie noch gleich, Gunda, Hilde ? zwischen Klara May und Patty Frank. Die Kopfbedeckung, das liebe Lächeln ... Ick säch' jo, Wesen kommen wieder ...

;-)
markus
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von markus »

Rüdiger hat geschrieben:
markus hat geschrieben:Magazin-Bezug: Den Beitrag "80 Jahre Karl-May-Museum" wollte ich hier und jetzt einfach mal so gebührend loben
Findest Du ? Ich fand die mehrmalige Erwähnung der "Stasi"-Thematik unnötig und teilweise abstoßend (das mehrmalige Zuordnen zu Namen). - Die Leut' tun ja immer so, als ob es hierzulande keinen Geheimdienst gäbe. Gibt's überall.
Ja finde ich;-). Und das nicht wegen der Stasi-Thematik. Geheimdienste gibts natürlich überall. Ein Staat der keinen hat, wäre ja verückt.

Also wenn da gestanden hätte "...und BND-Mitarbeiter Franz Mustermann", hättest du dich da weniger aufgeregt?

Für die Geschichte des Landes, in dem man lebt, kann man nix.
Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Rüdiger »

Ich reg' mich doch nicht auf ... Ich konstatiere, in aller nüchternen Gelassenheit.

Den Mustermann-Hinweis hätte ich genauso deplatziert gefunden. Abstoßend insofern nicht, weil der ja vermutlich neutral gemeint gewesen wäre, und nicht denunzierend.
Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Rüdiger »

Im Artikel über die Jahrbücher sind mir einige interessante Stellen aufgefallen. Zunächst das Zitat von Emil Sehling auf S. 9, das galt 1922 und gilt heute noch. Vieles ist wirklich zeitlos. Daß die Herausgeber das Thema Film dann links liegen gelassen haben, verschafft ihnen Sympathiepunkte meinerseits, heutige Jahrbuch-Herausgeber (KMG) könnten sich ein Beispiel an ihnen nehmen.

Das Klirren des Pfeiles (S. 10) dürfte im übertragenen Sinne gemeint gewesen sein, Klirren im Sinne von Erschütterung und Erschütterung im Sinne von etwas Neues, Nie dagewesenes, das das Alte sozusagen aufmischt. Womit ich aber nicht etwa sagen will daß ich die zitierte Textstelle schön fände, immer schön auseinanderhalten. Die Fensterscheiben der inneren Wahrnehmung können durchaus auch in Zelten klirren (der letzte Satz war nun nicht mehr ganz ernst gemeint, d.h., eigentlich doch, aber in die Formulierung rutschte schon eine Portion Augenzwinkerei hinein, manchmal juckt mich halt das Fell).

Über die Sache mit Klingenmünster muß ich (zunächst) auch lächeln, auch wenn es dorten sicher meistens eher nichts zu Lachen gibt.

Den Artikel über die Probleme, die eine Heirat von Old Shatterhand und Nscho Tschi mit sich gebracht hätte (S. 11), kenne ich leider nicht, aber ich würde ihn gerne einmal lesen; ein interessantes Thema. Was wäre wenn Tristan und Isolde oder Romeo und Julia geheiratet hätten, oder Aschenbach und Tadzio, oder Hemingways alter Mann und der Fisch (ich bin wirklich etwas albern heute). Nicht auszudenken … Ein Gedicht von Wilhelm Busch fällt mir ein, Kölnische Zeitung usw., aber das war Judith Silberstein, nicht Nscho Tschi, bei der wäre der Fall etwas anders gelagert.

Die Bearbeitung von ‚Winnetous Erben’ durch Otto Eicke (S. 11 / 12) ist m.E. relativ harmlos, inhaltlich kaum verändert, bis auf die Sache mit Hammerdull und Holbers für Pappermann sowie ein paar in der Tat ‚heftige’ Einschübe, solche dieser bzw. ähnlicher Art stehen aber bis heute z.B. in Band 47 in der Geschichte „Die Kriegskasse“ („nun wallte es auf in den Herzen hochgemuter Deutscher, die Zuversicht eines neuen Frühlings zog durch die Seelen, und besonders am Rhein, am herrlichsten Strom des Vaterlandes, klangen die Becher, und die Lieder der Dichter jubelten, dass nun bald der Franzmann die deutschen Gaue verlassen müsste“ u.a., schon oft genug zitiert).

Insgesamt ein interessanter Artikel, der Lust auf das Jahrbuch von 1934 macht.
Helmut
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Helmut »

Rüdiger hat geschrieben:Im Artikel über die Jahrbücher sind mir einige interessante Stellen aufgefallen. Zunächst das Zitat von Emil Sehling auf S. 9, das galt 1922 und gilt heute noch. Vieles ist wirklich zeitlos. Daß die Herausgeber das Thema Film dann links liegen gelassen haben, verschafft ihnen Sympathiepunkte meinerseits, heutige Jahrbuch-Herausgeber (KMG) könnten sich ein Beispiel an ihnen nehmen.

... und dann lieber solche Artikel herausbringen (ich greife mal wahllos hinein):

May und "Faust"
Wilde Blumen
Karl May und die Schulbüchereien
Eine Schülerstimme
Der Film und Karl May
Aus meinen Knabentagen
Die Spessartreise und andere Karl-May-Erinnerungen aus meiner Jugend
und, und , und ...

Wie sagt er doch immer so schön:

"immer differenzieren"


Helmut
Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Rüdiger »

Ich habe nicht gesagt, die anderen Artikel sind gut. Ich kenne sie nicht, kannte bislang nicht einmal das Inhaltsverzeichnis. Ich habe nur gesagt es ist gut daß sie das Thema Film dann fallengelassen haben und daß das eine gute Idee für die zeitgenössischen Jahrbücher wäre. Richtig, immer differenzieren. - May und Faust, warum nicht. Wenn einer darüber schreibt der das kann und nicht irgendein dröger Sabbelbüdel. Wilde Blumen klingt auch gut, und "Aus meinen Knabentagen" erzähl' ich selber gern, bin nämlich auch ein Sabbelbüdel, wenn auch vielleicht anderer Art.

;-)
Helmut
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Helmut »

Vielleicht dürfte ich Deine geschätzte Aufmerksamkeit auf meinen vorherigen Beitrag richten, da steht auch der Titel eines Artikels aus dem Karl-May-Jahrbuch 1922, und dieser Titel lautet (wie man oben nachlesen konnte)
Der Film und Karl May
(das nur so ganz nebenbei und vollkommen differenziert).

Aber hier ein paar Zitate aus "Old Shatterhand und die Schwester Winnetous" (KMJB 1924), um zu sehen, ob was es sich bei diesem Artikel handelt:
Wäre die Ehe Old Shatterhands zulässig gewesen, in welcher Form und unter welchen Voraussetzungen, und welche Folgen hätte eine solche Ehe gehabt? Es handelt sich um Fragen des sogenannten internationalen Familienrechts, die sich hier um so eigenartiger gestalten, weil die Ehe eines Europäers mit einer Farbigen in Betracht gekommen wäre.
...
Also entscheidend ist das Recht der Staatsangehörigkeit. Für Old Shatterhand daher das deutsche BGB. Nach diesem hätte der Ehe ein Hindernis nicht entgegengestanden. Zwar ist in Deutschland eine starke Strömung hervorgetreten, die die Ehe zwischen Deutschen und Andersfarbigen verboten wissen wollte ....
usw usf ...

Nur damit mal ein Eindruck über so manchen dieser Artikel entsteht.

Helmut
Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Rüdiger »

Helmut hat geschrieben:Vielleicht dürfte ich Deine geschätzte Aufmerksamkeit auf meinen vorherigen Beitrag richten, da steht auch der Titel eines Artikels aus dem Karl-May-Jahrbuch 1922, und dieser Titel lautet (wie man oben nachlesen konnte)
Der Film und Karl May
Das hatte ich schon gesehen, aber nicht verstanden was es sollte. Daß da in einem Jahrbuch ein Artikel über Karl May und Film war, war ja klar, und in den daraufolgenden Jahrbüchern eben offenbar nicht mehr. Darum ging es doch die ganze Zeit.
Helmut hat geschrieben: Aber hier ein paar Zitate aus "Old Shatterhand und die Schwester Winnetous" (KMJB 1924), um zu sehen, ob was es sich bei diesem Artikel handelt:
Wäre die Ehe Old Shatterhands zulässig gewesen, in welcher Form und unter welchen Voraussetzungen, und welche Folgen hätte eine solche Ehe gehabt? Es handelt sich um Fragen des sogenannten internationalen Familienrechts, die sich hier um so eigenartiger gestalten, weil die Ehe eines Europäers mit einer Farbigen in Betracht gekommen wäre.
...
Also entscheidend ist das Recht der Staatsangehörigkeit. Für Old Shatterhand daher das deutsche BGB. Nach diesem hätte der Ehe ein Hindernis nicht entgegengestanden. Zwar ist in Deutschland eine starke Strömung hervorgetreten, die die Ehe zwischen Deutschen und Andersfarbigen verboten wissen wollte ....
usw usf ...

Nur damit mal ein Eindruck über so manchen dieser Artikel entsteht.

Helmut
Na gucke, haben die sich damals schon mit genau so einem uninteressanten Blödsinn beschäftigt wie oft heute ...
Helmut
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Helmut »

Dass ich da mit dem ersten Teil meiner Antwort falsch lag, ist mir mittlerweile selber ein- und aufgefallen. Es tut mir leid (mehr oder weniger ;-) ).

In dem Artikel "Old Shatterhand und Winnetous Schwester" folgen dann noch seitenweise Abhandlungen darüber, welches Recht nun für Nscho-Tschi in Frage kommt. Ob dies nun die Gesetze der USA oder irgendwelche Stammesgesetze der Apachen (falls es die gibt (die Gesetze, nicht die Apachen)). Und ob es dabei relevant ist, ob Nscho-Tschi sich als "Bürgerin der USA" versteht, oder weil sie den Apachen angehört (und damit vielleicht sogar gegen die USA eingenommen ist), doch eher nicht.
Also alles juristische Fragen, die wirklich für jeden May-Leser von äußerstem Interesse sein sollten. Und noch dazu (bereits 1924) mit einem Schwenk ins nationale, nationalistische ...

Glaube mir, lieber Rüdiger, wenn Du lauter solche Aufsätze (*) liest, Du wirst alle(!) Aufsätze, die in den JBKMG stehen geradezu lieben lernen!

Helmut
(*) Aber es gibt da in den KMJB durchaus auch andere wirklich interessante Artikel.
Rüdiger

Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Rüdiger »

Helmut hat geschrieben: wenn Du lauter solche Aufsätze liest, Du wirst alle(!) Aufsätze, die in den JBKMG stehen geradezu lieben lernen!
Nein, ich werde mir treu bleiben [müssen], notgedrungen … wie Kafkas Hungerkünstler, „weil ich nicht die Speise finden konnte, die mir schmeckt. Hätte ich sie gefunden, glaube mir, ich hätte kein Aufsehen gemacht und mich vollgegessen wie du und alle“ …

http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1 ... r#gb_found

;-]
Zuletzt geändert von Rüdiger am 28. Nov 2008, 15:37, insgesamt 1-mal geändert.
Helmut
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Re: KARL MAY & Co. Nr. 114

Beitrag von Helmut »

Und noch eine winzig kleine Kritik von mir:
Es ist schon eine ziemliche Dreistigkeit, dass May seinen Lesern zumutet, nach dem Erscheinen des ersten Heftes fast ein Jahr lang warten zu müssen, bis in Lieferung 49 endlich der Grund für den Titel dargelegt wird.
schreiben Hermesmeier/Schmatz auf Seite 71.

Dazu fällt mir ein:
Es ist schon eine ziemliche Dreistigkeit, dass Eco seinen Lesern zumutet, bis zum Ende des Romans warten zu müssen, bis endlich der Grund für den Titel dargelegt wird. Und dann auch noch als lateinisches Zitat "Stat rosa pristina nomine, nomina nuda tenemus"

Nix für ungut
Helmut
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