Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

J.L Niebergall
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Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von J.L Niebergall »

Verwundert stelle ich fest, dass hier noch kein Hinweis auf die große Lex Barker Doku auf ARTE stattgefunden hat.
mich
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von mich »

tribeman
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von tribeman »

Danke für den Hinweis, ich hab´s mir einprogramiert.
Chrissie
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von Chrissie »

Das ich DAS noch erleben darf ! Eine richtige, "offizielle" Dokumentation über Lex Barker...und das auf ARTE. Da bin ich ja sehr gespannt. Da hier drin leider nicht mehr viel los ist, rufe ich dazu auf, nach Ausstrahlung hier ein bisschen fachzusimpeln.
mich
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von mich »

Der Film ist bereits in der ARTE Mediathek vorhanden und kann abgespielt sowie heruntergeladen werden.

Dabei gefunden: Interview mit Lex Barker aus BR Retro - Prince Charming.

Im September 1959 interviewte BR-Moderator Wolf Mittler in München den Schauspieler Lex Barker, der durch seine Rollen als Tarzan sowie später als Kara Ben Nemsi und Old Shatterhand in Karl-May-Verfilmungen internationale Berühmtheit erlangte. BR Retro Oberbayern
J.L Niebergall
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von J.L Niebergall »

Der subjektive EIndruck eines Lex Barker Fans ist vermutlich nicht der richtige, um die auf ARTE gezeigte Dokumentation zu bewerten. Was sollte noch groß Neues kommen, was "uns" vom Hocker reisst?
Für meinen Geschmack verlor sich die Dokumentation zu lang an den Nebenthemen "Indianer in Deutschland", oder gar "Drehortfans". Dafür waren die Sendeminuten über das Leben von Lex Barker zu kostbar. Dafür blieb vieles unerwähnt. Sein Tochter, sein zweiter Sohn. Der Eintritt ins deutsche FIlmgeschäft über Dr. Mabuse etc.
Wolfgang M. Schmitt blieb mir zu allgemein, was Jan - Christopher Horak zum Besten gab gefiel mir da deutlich besser. Trotzdem habe ich mich die ganze Zeit gefragt, was die beiden und Elisabeth Bronfen nun wirklich mit Lex Barker im weiteren Sinne zu tun haben und warum sie so viel Raum in der Doku bekommen haben. Frau Cervera hatte wie zu erwarten nicht wirklich viel beizusteuern. Wenn ich da an die Erzählungen und Interpretationen von Michael Petzel in der "Brice-Dokumenattion" denke, tut es mir doppelt leid, dass er nicht zu Wort kam.
Dagegen fand ich Christopher Barker toll. Seine liebevollen, aber auch ehrlichen Aussagen zu seinem Vater fand ich extrem schön und warmherzig. Gerne hätte ich ihm viel länger zugehört.

Die Szene des Abends war für mich die Ausführung von Herrn Clemens Meyer über den Blick und die Augen Lex Barkers in der 45. min. Das war genau das, was ich auch immer empfunden habe, wenn ich ihn sah. Der Hauch der Tragik . "In den Augen lag immer was drin, was über den Status des Lebemannes und des Muskelmannes hinausging". Genau das wäre es gewesen, was ich mir persönlich vom "Menschen" Lex Barker gewünscht hätte zu erfahren. Und wer es nicht nachvollziehen kann, schaue in sein Gesicht in Minute 47.17 mit seinem lachenden Sohn Christopher. Das dies die Doku nicht leisten konnte liegt wahrscheinlich daran, dass sie 20 Jahre zu spät erschien.
Chrissie
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von Chrissie »

Eher enttäuschend, so meine Meinung zur ARTE-Doku. Nicht, daß ich mir Neues erwärtet hätte. Aber der Faszination Lex Barker´s wurde diese Doku nicht gerecht. Zuviele Nebensächlichten...es dauerte ja ewig lange, bis mal etwas von Lex Barker zu sehen war. Sicher, der Mann ist seit 50 Jahren tot und es wird wohl nur wenig Filmmaterial geben, abseits der von ihm gedrehten Filme. Trotzdem hätte man gerade bei den Filmausschnitten viel mehr Sorgfalt walten lassen müssen. Warum kam z.B. der Mann mit dem er gemeinsam seinen größten Erfolg feierte - Pierre Brice - gar nicht zu Wort ? Gibt doch genug Ausschnitte in denen sich Brice über ihn und die Zusammenarbeit außert. Andererseits ist es natürlich durchaus bemerkenswert, daß 50 Jahren nach seinem Tod so etwas auf ARTE gezeigt wird...leider Jahrzehnte zu spät; aber besser als gar nicht.
J.L Niebergall
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von J.L Niebergall »

Ja, sie wurde dem Menschen Lex Barker nicht gerecht. Das habe ich auch so empfunden. Teilweise hatte man das Gefühl, es reduzierte sich auf "Schöner Mann mit Muskeln und seine Frauen". Ich weiss nicht mehr, wer es mal gesagt hat, aber es gibt ein Zitat, das ich sofort abgenommen habe:
"Lex Barker ist nicht den Frauen hinterhergelaufen, die Frauen sind ihm hinterhergelaufen".
Seine wirklich große Liebe starb tragischerweise an Leukämie. Sein Sohn Christopher hat dies sehr emotional beschrieben, wie Lex Barker damit nicht fertig wurde.
Ohne Irene Labhart zu kennen, spürt man doch, dass er hier das erstemal eine ganz andere Frau zur Seite hatte. Frau Cervera war eine Liebe aus der Trauer.
Ich glaube, dass er diesen Verlust nie überwunden hat und vorallem, dass Lex ein extrem sensibler, verwundbarer Mensch war, der nach aussen sein Image des Helden verkörperte. Allein seine lieben Briefe an seine "Mums" zeugen davon und wie liebevoll er doch mit seinem Sohn umging.
Was ich als Fan gerne gehört hätte, ist ein Zitat von Rainer Boller in seiner Biographie. So oder so ähnlich :"Egal, wen wir auf Lex ansprachen, alle bekamen glänzende Augen und erzählten nur Gutes". Mich hat das immer sehr gerührt, wenn ehemalige Filmkollegen über ihn sprachen. Selbst der Kamermann aus "Winnetou 1. Teil, Everhardt Dycke, schwärmte noch 2002 von Lex Barker als Mensch. Gut zu sehen in einem Dreharbeitenbericht von "Winnetou 1. Teil". Lex Barker lachend und so extrem spontan sympathisch im Kampf mit Indianern. Diese kurze Szene lässt mich immer innerlich erstrahlen, weil sie das, was seine Filmkollegen immer erzählten, so "ungeschminkt" wiedergibt. Keine Starallüren, warmherzig, kumpelhaft.
Da war so viel mehr, was die Menschen bei ihm begeisterte, als "Muskelmann" oder "Playboy" (was für ein deklassierendes Wort für ihn).

Nebenbei habe ich auch einige Einstellungen regietechnisch gar nicht verstanden. Christopher, das einzige lebende Familienmitglied, so verloren in der "Halbtotalen" auf einem Stuhl in einem großen leeren Saal fand ich extrem ungeschickt. Das hätte ich gern "familiärer" gesehen.
Und vom EInsatz der richtigen Musik in den richtigen Momenten hätte der Regisseur viel von MArtin Böttcher und den Filmen lernen können. Eine stimmungstragende Musik fehlte völlig.
BiblioMan
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von BiblioMan »

Die Aufgabe einer "Dokumentation" (man beachte ernsthaft diesen Terminus) ist sicher nicht, dem Ultra-Fan wohlige Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Für diese Art von Fan-Dienst ist das Bonusmaterial auf silbernen Scheiben da. Von einer Dokumenation erwarte ich Fakten, möglichst viele davon, und trockene Ehrlichkeit, aber sicher keine Emotion. Nach einer Dokumentation will ich was gelernt haben und mich nicht in meiner Gefühligkeit bestätigt sehen.
J.L Niebergall
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von J.L Niebergall »

Die Frage ist nur, was man von Lex Barker nach der Dokumentation gelernt hat.
Denn wa sman lernt, ist doch nur vom Inhalt abhängig. Es geht nicht um Gefühlsduselei, sondern um ein möglichst genaues Abbild.
Ohne Verzerrung und Manipulation. Um eine würdige Berichterstattung.
Für mich(!) war das Bild eindeutig verzerrt. Ich habe aber auch anfangs geschrieben, dass das sicher schwer sein wird, objektiv zu bleiben.
mich
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von mich »

Ich habe mir nochmal das erhaltene Fragment - Teaser 16 Minuten - der KAMA Media Produktion um 2012 zu Lex Barker angesehen zum Vergleich.

Kama Media ändert gerade seinen Namen - das Lex Barker Projekt begonnen um 2012 ist wohl 2016/2017 endgültig begraben worden.

Kama Media - Hersteller der bekannten Kabel Eins Doku und diverser DVD Extra Filmchen hat versucht eine Lex Barker Doku zu erstellen. Scheinbar hat man niemanden gefunden, der das Ganze auch finanzieren wollte. Die Zeit der Zugaben auf DVD's war wohl auch zu Ende. Einige weitere Details zu der Doku, dem Vorhaben bei Reiner Boller auf den Lex Barker Seiten im Internet.

Die Kama Media Produktion hatte eben noch Zugriff auf lebende Zeitzeugen. Das merkt man ganz deutlich. Es fehlen aber auch hier Teile von Lex Barkers Leben - ist ja auch nur ein Teaser. Warum man nicht auf das damals erstellte Material zuruckgegriffen hat - völlig unklar - genauso wie wohl unklar beleiben wird warum ZDF und ARTE genau jetzt ano 2023 eine komplett neue Doku finanziert haben. Möglichweise einfach fehlendes Wissen obwohl Reiner Boller ja das Projekt beraten hat.

Nun ja, Lex Barker hat laut Kama Film von Pierre Brice ein Filmangebot erhalten zu einem Zeitpunkt als schon nichts mehr lief und P.B. wohl auch schon Probleme hatte. Lex soll abgelehnt haben, da P.B. nur ein mittelprächtiger Schauspieler sei. P.B. antwortet im Interview ausweichend, er habe Lex wohl aus den Augen verloren. Ich denke sowohl Lex als auch Pierre sind einfach ausgezeichnete Darsteller. Die Natur hat ihnen mitgegeben, was mir z.B. definitiv fehlt (Ich leide aber nicht darunter). Aber gute Schauspieler, nein, das sind beide meiner Meinung nach wirklich nicht. Auf jeden Fall eine interessante Information die mir bislang nicht präsent war oder untergegangen ist - wobei ich eh immer davon ausgehe das die sogenannte Freundschaft meist beruflicher Natur ist und in Wahrheit differenzierter gesehen werden muss - halt Public Relation.

Regisseur Gottlieb berichtet von einer Auseinandersetzung mit Lex bei der es um das Thema "Scheiss Germany" geht aber wohl auch um die Klarstellung der Regisseur des Filmes ist Gottlieb.

Das Thema Artur Brauer und Gerichtsprozesse mit Lex wird angerissen - trotz toller Zusammenarbeit.

Für mich insgesamt besser gestaltet und weniger belangloser Gesang auf eine heile Welt, die so wohl nicht real ist.
Stefan T.
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Re: Lex Barker - Westernheld und Playboy 1.10. ARTE

Beitrag von Stefan T. »

Heute über die Mediathek gesehen.
Hat mir gut gefallen, was aber auch daran liegen mag, dass ich bisher nicht viel von dem "privaten" Menschen Lex Barker wußte.
Der etwas holprige Beginn der Karriere, die Zeit als Soldat im 2. Weltkrieg sowie der leicht "vergifte" Durchbruch als Tarzan; bis hin zur europäischen Phase seiner Schauspiel-Karriere, die dann letztlich zu den Karl-May-Filmen führte.
Die Ausschnitte aus seinen Briefen beleuchteten immer wieder anschaulich, wie Lex Barker vieles davon wahrnahm.
Ich hab's bis zum Ende interessiert gesehen.
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