Mein Freund Winnetou und die Winnetou-Interpretation
Verfasst: 18. Mär 2023, 09:51
Nach vielen Jahren noch einmal geschaut. Braucht man nicht mehr viel Worte drüber zu verlieren.
Was mich aber immer wieder aufs Neue wundert ist die Winnetou-Interpretation von Pierre Brice.
Erstaunlich, dass Brice nie den Erfolg seiner Figur aus den 60ern verstanden hat. Seine mystische Aura, seine Funktion des "Deus ex machina" (M.Petzel), die Dialog- und Emotionsarmut.
All das hat er in den folgenden Jahren immer wieder versucht nach seiner Art zu interpretieren und ist jedesmal sang und klanglos damit gescheitert.
Ich bin mitlerweile auch davon überzeugt, dass Pierre Brice sich niemals ernsthaft mit einer Romanvorlage Karl Mays auseinandergesetzt hat. Denn auch wenn die Romanvorlage teilweise drastisch von der
Märchenfigur der 60er-Filme abweicht, so haben sie doch sicher eines gemeinsam. Die Mystifizierung und das überirdische Heldentum.
Pierre Brice machte aus der Figur einen Prediger, Schwätzer, Heilsbringer. In " Mein Freund Winnetou" einen Belehrer, dick aufgetragenen Besserwisser.
Seine Stücke in Segeberg scheiterten und ich bin fest überzeugt, dass Hr. Bludau diese Art von Winnetou ebenso Mitte der 80er abgelehnt hat und es deswegen auch zum "Bruch" kam.
In "Winnetous Rückkehr" dann der noch traurigere Höhepunkt der Fehlinterpretation des ehemaligen Filmheldens. Ich spare mir hier jeglichen Kommentar zu diesem "Meisterwerk"
Hätte Herr Brice nicht aus seinen Misserfolgen (1980) eigentlich Schlüsse ziehen müssen? Hatte er nicht selbst Ende der 60er erlebt, was passiert, wenn Winnetou zum lieben Onkel mutierte. Zum Nachbarn der Geschenke zum Geburstag mit einem breiten Grinsen über dem Gesicht vorbeibringt.
Anscheinend nicht, denn Pierre Brice arbeitete stattdessen weiter an seiner eigenen Demontage der einst so stolzen Figur.
Die Fans kamen zwar Ende der 80er weiter nach Segeberg, aber vermutlich die meisten um Ihr Idol aus Kinokindertagen persönlich zu bewundern.
Diese fehlende Wahrnehmung der Gründe seines Erfolges wird mir auch nach seinem Tod immer ein Rätsel bleiben. Ebenso die Tatsache, dass ihn nie jemand dahingehend beraten hat.
Hätten wird die gleiche Entmystifizierung Old Shatterhands erlebt,wenn der gute Lex nicht traurigerweise so früh gestorben wär? Herr Rauch mit seinem bayuwarischen Aussehen und seinem Bierbauch in "Mein freund Winnetou" hat hart dran gearbeitet.
Was mich aber immer wieder aufs Neue wundert ist die Winnetou-Interpretation von Pierre Brice.
Erstaunlich, dass Brice nie den Erfolg seiner Figur aus den 60ern verstanden hat. Seine mystische Aura, seine Funktion des "Deus ex machina" (M.Petzel), die Dialog- und Emotionsarmut.
All das hat er in den folgenden Jahren immer wieder versucht nach seiner Art zu interpretieren und ist jedesmal sang und klanglos damit gescheitert.
Ich bin mitlerweile auch davon überzeugt, dass Pierre Brice sich niemals ernsthaft mit einer Romanvorlage Karl Mays auseinandergesetzt hat. Denn auch wenn die Romanvorlage teilweise drastisch von der
Märchenfigur der 60er-Filme abweicht, so haben sie doch sicher eines gemeinsam. Die Mystifizierung und das überirdische Heldentum.
Pierre Brice machte aus der Figur einen Prediger, Schwätzer, Heilsbringer. In " Mein Freund Winnetou" einen Belehrer, dick aufgetragenen Besserwisser.
Seine Stücke in Segeberg scheiterten und ich bin fest überzeugt, dass Hr. Bludau diese Art von Winnetou ebenso Mitte der 80er abgelehnt hat und es deswegen auch zum "Bruch" kam.
In "Winnetous Rückkehr" dann der noch traurigere Höhepunkt der Fehlinterpretation des ehemaligen Filmheldens. Ich spare mir hier jeglichen Kommentar zu diesem "Meisterwerk"
Hätte Herr Brice nicht aus seinen Misserfolgen (1980) eigentlich Schlüsse ziehen müssen? Hatte er nicht selbst Ende der 60er erlebt, was passiert, wenn Winnetou zum lieben Onkel mutierte. Zum Nachbarn der Geschenke zum Geburstag mit einem breiten Grinsen über dem Gesicht vorbeibringt.
Anscheinend nicht, denn Pierre Brice arbeitete stattdessen weiter an seiner eigenen Demontage der einst so stolzen Figur.
Die Fans kamen zwar Ende der 80er weiter nach Segeberg, aber vermutlich die meisten um Ihr Idol aus Kinokindertagen persönlich zu bewundern.
Diese fehlende Wahrnehmung der Gründe seines Erfolges wird mir auch nach seinem Tod immer ein Rätsel bleiben. Ebenso die Tatsache, dass ihn nie jemand dahingehend beraten hat.
Hätten wird die gleiche Entmystifizierung Old Shatterhands erlebt,wenn der gute Lex nicht traurigerweise so früh gestorben wär? Herr Rauch mit seinem bayuwarischen Aussehen und seinem Bierbauch in "Mein freund Winnetou" hat hart dran gearbeitet.