Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

markus
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von markus »

Totaler Quatsch.
mugwort
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von mugwort »

markus hat geschrieben:Totaler Quatsch.
Was/wer?
Bärentöter
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Bärentöter »

Nö. Find ich nicht!
markus
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von markus »

mugwort hat geschrieben:
markus hat geschrieben:Totaler Quatsch.
Was/wer?
Quatsch dass die alten Filme näher an may waren als die neuen, das Gegenteil ist richtig. Vor allem biografisches findet man in den neuen Filmen viel wenn man genau hin schaut.
Joachim F.

Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Joachim F. »

In welchen Details, besonders biographisch, ist denn nun Stölzl näher an May?
IDDOC
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von IDDOC »

Beide haben/hatten von Indianern keine Ahnung.
Hankashee
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Hankashee »

Guten Tag.

Ich komme spät, über einen Monat nach den Sendeterminen der Filme, und nachdem hier im Forum schon alles gesagt zu sein scheint.
Aber ich habe euch erst vor ein paar Tagen gefunden, habe mich festgelesen und dann entschieden, mich hier einmal anzumelden.

Und ich fand, es wurde hier viel zu wenig über das Zentrum der Filme geschrieben.

Ich bin kein Karl-May-Fan. Gelesen habe ich nur Winnetou I-III, und das auch nur, weil das damals, als Kind, mein Weg war, mehr über Winnetou herauszufinden. Denn: Winnetou war meine erste Liebe. Pierre Brice als Winnetou natürlich, nicht Pierre Brice selbst, nein! Nur sein Winnetou.

Ich habe Pierre Brice mehrmals bei den Karl-May-Festspielen in Elspe gesehen, ich habe alle Filme mehrmals angeschaut, ich hatte den Starschnitt an der Wand, und überhaupt war mein Zimmer voll mit Winnetou-Postern, ich habe ständig von ihm geredet, ich war ein echter FAN.
Ich wollte so SEIN wie Winnetou (wenn ich auch an sich kein Junge sein wollte).

Dann wurde ich älter und erkannte leider, dass diese Filme lächerlich und peinlich waren. In vielerlei Hinsicht. Traurig. Ich fand andere Idole. Wenn ich Winnetou auch nie vergaß (auch ein Interesse für Indianer ist immer geblieben).

Dann hörte ich von den neuen Filmen und dachte mir: Die können ja nur schlecht sein. Trailer und die Ausschnitte, die in dem Wer-wird-Millionär-Special gezeigt wurden, bestärkten meine Befürchtung. Aber klar: Ich wollte die Filme unbedingt sehen! Und ich wollte sie schlecht finden.

Ich hatte nicht erwartet, dass ich meine alte Liebe noch einmal ganz neu entdecken würde.

Dann war es soweit. Ich setzte mich nicht ohne Vorfreude hin und sah mir Teil 1 in der Mediathek an.

Was soll ich sagen. Nach fünf Minuten war ich absorbiert und in ähnlicher Verfassung wie damals als Kind. Ich fand die Idee, mit Karl May anzufangen, sehr hübsch. Alles sehr liebevoll gemacht. An sich mag ich keine Western, aber diesen Film mochte ich. Ich mochte sogar Old Shatterhand, der mir früher immer auf den Geist gegangen ist (er hatte ja leider nur einen Gesichtsausdruck und versuchte emotionale Bewegtheit durch das Spiel seiner Kiefermuskeln auszudrücken, was ich schon als Kind etwas absonderlich fand)!
Aber dann: Winnetou. Winnetou!! Ein Mensch! Der aggressiv ist, sogar rachsüchtig, der Angst, Zweifel, Ratlosigkeit, Rührung zeigt... Der über einen Witz lacht und ab und zu sogar selbst einen macht: Das hatte ich mir eigentlich vom früheren Winnetou insgeheim immer gewünscht.
Mutig, loyal, selbstlos und opferbereit war Winnetou in beiden Versionen.

Mir haben alle Darsteller gefallen, sogar der wahnsinnige Schurke in Teil II, der ja nichts dafür konnte, dass das Drehbuch mies war.

Aber Winnetou! Zum Niederknien schön und anmutig, von einer unfassbaren Aura umgeben, und trotzdem ein Mensch mit Schwächen.

Er ist der bessere Winnetou. Ich kann es nicht anders sagen.

Im Making Of gibt es ein Interview mit Nik Xhelilaj, in dem er seine volle Häuptlings-Montur trägt, mit Make-up und Haaren. Er sieht also im Prinzip aus wie Winnetou. Trotzdem ist er da nur ein gutaussehender und sympathischer junger Typ, dessen Mimik und Gestik gar nichts Erhabenes haben. Weil er eben nicht in der Rolle ist. Das ist faszinierend.
Erst in der Rolle entwickelt er diese überirdische Schönheit, die ich damals auch an Pierre Brices Winnetou erkannt habe.

Es ist wie damals: Sobald Winnetou auch nur im Bild ist, ist alles gut, wenn auch traurig.

Und das ist auch meine Hauptkritik an der Trilogie: Sie heißt "Winnetou, der große Dreiteiler". Was bekommen wir aber zu sehen?
Old Shatterhand ohne Ende.
Ich mag Wotan Wilke Möhrings Darstellung. Aber Winnetou wird in der ersten Hälfte von Teil 3 zum Statisten (wenn er überhaupt mal im Bild ist), in Teil 2 finde ich ihn ebenfalls unterrepräsentiert.
Einzig in Teil 1 ist es logisch und folgerichtig, dass er erst nach einer halben Stunde auftaucht.

Und überhaupt: Teil 3!! Ja, an sich ein guter Film. Fand ich auch. Aber so düster und traurig... Im alten Winnetou III-Film wird Winnetou ja auch gejagt und gehetzt, und man spürt von Anfang an: Das wird nicht gut ausgehen. Aber das wird alles (bis zur Schlussszene) gewohnt emotionslos abgespult.
In dieser neuen Fassung ist es kaum zu ertragen, wie mitgenommen Winnetou aussieht, wie er sich opfert (erst für seinen Stamm, dann für seinen Freund)... Wie in meiner Kindheit brach es mir auch dieses Mal das Herz.

Aber das, was ich nun wirklich gar nicht ertragen kann, kommt erst danach: Wotan Wilke Möhring, bei aller Liebe, ist NICHT der Häuptling der Apachen! Das ist ja, als würde Winnetou noch einmal ermordet. Nein, das geht gar nicht, finde ich.
Und ich mag auch nicht die ganzen Häuslebauer-Szenen. Aber das ist sicher Geschmackssache.

Insgesamt aber war ich RTL für das Projekt dankbar, das muss ich sagen.

Wer hat noch mal geschrieben, dass RTL sich einige Titel hat schützen lassen?

Ich würde mich so sehr über eine Fortsetzung freuen!
Hankashee
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Hankashee »

... ich meine: Ich würde mich über zusätzliche Filme freuen. Fortsetzungen kann es ja nicht geben.
Aber in den 60ern wurden nach Winnetous Leinwand-Tod ja ebenfalls noch weitere Filme gedreht.
Cinemascope
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Cinemascope »

DU bist eine Frau stimmts? ;))
Hankashee
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Hankashee »

Wie BIST du nur darauf gekommen? ;-)

Übrigens: Hankashee, das ist Lakota und bezeichnet eine weibliche Verwandte. Winnetou nennt seine Schwester so.
Bärentöter
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Bärentöter »

Der Dreiteiler "Silberpfeil und der weiße Häuptling" war halt ein typischer RTL-Fernsehfilm! Mehr aber leider nicht.
Bärentöter
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Bärentöter »

Und morgen gibts inclusive die Preisverleihung für die beste Filmmusik in einem Fernsehfilm von Heiko Maile....zumindest nominiert! Unglaublich...selbst wenn man sich diese synthetische Musik 10x anhört, bleibt ein ............................n i c h t s ................................!
markus
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von markus »

Old Shatterhand hatte laut May die häuptlingswürde.

Ansonsten im großen und ganzen eine gute Rezension Hankashee, lass dich nicht beirren, das ist hier so ;-)
IDDOC
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von IDDOC »

Cinemascope hat geschrieben:DU bist eine Frau stimmts? ;))
Na da bin ich aber froh ,dass es auch rationale Frauen gibt.,denen ein überirdisch schöner Winnetou nicht so leicht das Herz bricht
Im übrigen wird der Apache Winnetou mit seiner Schwester ja wohl kaum in Lakota kommuniziert haben.
Nat Bumppo
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Re: Winnetou-Neuverfilmung 2016: Kritik zum Film

Beitrag von Nat Bumppo »

Es würde mich einmal interessieren wieviele der Eiferer gemerkt hätten, dass die Apatschen im Film Lakota sprechen, wenn RTL es nicht selbst kommuniziert hätte. Und welche Sprache/Dialekt benutzten eigentlich die Indianer in den alten Filmen?
Und vor allem: Auch Karl May ging bei der Anwendung der Indianersprachen überaus frei mit den Sprachfamilien um.
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