Der neue Winnetou

Sven Margref
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Der neue Winnetou

Beitrag von Sven Margref »

Die Bild am Sonntag hat den neuen Winnetou-Darsteller bekannt gegeben. Mehr dazu in unseren Online-Nachrichten:

zur Nachricht
-Carsten-
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von -Carsten- »

Irgendwie erinnert der Neue ziemlich an den jungen Pierre Brice. Und natürlich hat auch er vorher nix von Karl May und Winnetou gehört :)

Was mich nur stutzig macht, dass Adorf den Vater von Santer spielen soll????
Georg
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Georg »

Das wird eine fürchterliche Scheiße werden.
Wetten, dass vom gesamten Team niemand je was von Karl May gelesen hat?
Hermesmeier

Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Hermesmeier »

Hm, mal ganz unschuldig in die Runde gefragt: Wie viele der Karl-May-Film-Fans haben denn wohl Karl May gelesen?
Bärentöter
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Bärentöter »

Hallo Georg. Warum soll das Projekt "Winnetou 2016" eine Sch.... werden?! Warum bitteschön? Kann man denn sich nicht einmal darüber freuen!
Ganz ehrlich! Ich finde solche Kommentare zum abgewöhnen! Wartet doch einfach mal ab. Mannometer!
Zuletzt geändert von Bärentöter am 28. Aug 2015, 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
Georg
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Georg »

Weil alles, was bisher dazu zu sehen ist, große Scheiße ist, ohne jeden Bezug zu Karl May.
Dieser komische Winnetou von denen ist zu Kotzen.
=> http://fs1.directupload.net/images/150823/677wvqkw.jpg
schroeder78
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von schroeder78 »

Junge, Junge!
Harte Töne die hier angeschlagen werden. Aber bleiben wir jetzt mal alle für einen kurzen Moment objektiv. Für viel Liebhaber der Wild West Geschichten von Karl May ist es ein Gräuel, wenn er die aktuellen Nachrichten nebst Fotos zu sehen bekommt. Für die die sich sogar mit der Kultur der Ureinwohner auseinandergesetzt haben scheint die ganze Produktion schon lächerlich. Und jetzt lasst uns mal kurz einen Blick auf den Autor selbst werfen. Wer war Karl May? In meinen Augen ein Schriftsteller mit einer sehr ausgeprägten Phantasie. PHANTASIE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Das ist das Stichwort. Sein Bild von dem "Indianer" entspricht nicht einmal annähernd dem des Ureinwohner Amerikas. Also seine Phantasie gepaart mit seiner Fiktion bescherte uns damals und vielleicht sogar heute auch noch, unendlich viele heimliche Stunden unter der Bettdecke mit der Taschenlampe und sind dann mit der Vorstellung mit unseren Helden am Lagerfeuer eingeschlafen.
Einen Bezug von der laufenden Produktion zu Karl May zu schließen ist in meinen Augen deplaziert, weil Karl May selber ein völlig unreallistisches Bild von seinem Indianer abgegeben hat. Ich denke, dass sich eine Filmproduktion durchaus auch Freiheiten erlauben darf, zumal die Vorlage ja auch nicht mit Authentizität glänzt. (Da müssen mir alle Kar May Nerds recht geben;)))))))!!!!!)
Georg
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Georg »

Oh, Fantasie?
Ja, super. Dann gebt Winnetou doch eine M134 Minigun und macht aus Od Shatterhand einen UFO-Piloten. Und wieso eigentlich "Wilder Westen"? Ab damit auf Proxima Centauri VII, wo sie gegen Invasoren vom Deneb IV kämpfen. Ist doch eh nur Fantasie.

Sorry, mein Lieber, so geht das nicht. May hat sich um realistische Hintergründe seiner Geschichten bemüht, genau dafür ist er immer noch berühmt. Dass seine Quellen damals nicht ganz korrekt waren, wenn es um indianische Sachkultur geht, ist entschuldbar - aber keinesfalls eine Entschuldigung für die Karnevalsindianer und Kindergartencowboys, die uns im neuen Filmdingsbums vorgeworfen werden.

(Übrigens werden Aussagen nicht richtiger, wenn jemand viele Ausrufezeichen dahinter setzt).
Harty
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Harty »

Die Karl May Western Roman sich doch sehr "eingedeutscht", dazu sind natürlich Phantasiegeschichten. Die angesprochenen Karnevalsindianer mit schiefen Perücken gab es eher in den 60er Verfilmungen. Auch hier nochmal die Anmerkung, keiner der Filme war nach einen Original May Roman, sondern frei nach Karl May. Aber gut damals waren Western Filme sehr populär mit vielen bunten Klamotten. Naja vielleicht hätte man doch einen echten Apachen als Winnetou Darsteller nehmen sollen ;-). Gab es eigentlich in den US Verfilmungen von "Der letzte Mohikaner" jemals einen Mohikaner in der Hautptrolle ?
Chrissie
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Chrissie »

Das die Figuren Karl Mays durchaus zum großen Teil Phantasie-Produkte sind, ist klar. Nur darf man dabei nicht vergessen, daß als Karl May die Winnetou-Romane schrieb, eben auch noch nicht allzu viel über die amerikanischen Ureinwohner bekannt war, schon gar nicht in Europa. Die Filme der 60er Jahre werden oft auch dafür kritisiert. Man sollte sich jedoch vor Augen halten, daß auch damals nicht viel wahrhaftiges über die indianische Kultur bekannt war. Wenn ich mir teilweise US-Western aus dieser Zeit ansehe, da stehen mir die Haare zu Berge. Man darf die Filme der 60er Jahre nicht für etwas kritisieren, was damals eben nicht besser bekannt war. Und wenn ich mir die "Grundausstattung" der Mescalero-Apachen, also Winnetou´s Stamm im 1. Teil ansehe, dann war das durchaus ansatzweise bemüht - also, keine Federn oder Federschmuck, stattdessen schlichte Stoffstirnbänder, Lendenschurz...für deutsche Verhältnisse und die damalige Zeit also gar nicht so schlecht. Wir schreiben aber inzwischen das Jahr 2015, und es ist inzwischen viel mehr über die US-indianische Kultur bekannt und nicht zuletzt gibt es seit Jahren realtiv autentisch ausgestattete Western/Indianerfilme. Von daher kann man Fehler in der Darstellung der Kultur der Indianer nicht mehr nur damit entschuldigen, daß das halt der Fantasie von Karl May entsprach...er wußte es halt damals nicht besser, konnte es nicht besser wissen. Aber wer heute einen diesbezüglichen Spielfilm dreht, der sollte sich seiner Verantwortung gegenüber der dargestellten Kultur schon bewusst sein - das hat einfach was mit Respekt zu tun. Den indigenen Völkern ( nicht nur Nordamerika´s ) wurde durch uns Europäer schon genug Unheil angetan. Obendrein mussten sie jahrzehntelang falsche Darstellungen von sich erdulden. Man stelle sich vor, eine ähnlich falsche Darstellung jüdischen Lebens/jüdischer Kutur wäre so erfolgt, wie es der indianischen Kultur/Lebensweise jahrzehntelang in Spielfilmen angetan wurde...den Aufschrei möchte ich hören ! Auch wer "nur" einen Unterhaltungsfilm dreht, sollte sich seiner diesbezüglichen Verantwortung bewusst sein, auch wenn die eigentliche Story der Fantasie entsprach - ein heißes Eisen. Abschließend möchte ich sagen, daß ich die von mir oben kritisierten "Western"-Filme durchaus liebe. Aber heute weiß man vieles besser und kann sich daher einer gewissen Verantwortung eben nicht entziehen.
IDDOC
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von IDDOC »

Jeder kann im Film Indianer,Juden oder Deutsche so darstellen wie er will,wo steht denn das ein Film historisch oder gar politisch korrekt sein muss.
Künstlerische Freiheit eben.
Ich persönlich mag die Mayschen Fantasie- Indianer lieber als ihre real existierenden Vorbilder.
Die könnte man mit Bezug zur Gegenwart mit einiger Berechtigung als Heroinsüchtige und an Syphilis erkrankte Tagediebe darstellen
Chrissie
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Chrissie »

@ IDDOC
Wenn Du das so siehst, ist Dir die Meinung was "künstlerische Freiheit" angeht sehr wohl zugestanden.
Aber Dein letzter Satz...tut mir leid, aber der hat was durchaus menschenverachtendes an sich. Ich will hier keine diesbezügliche Diskussion in Gang setzten ( oder doch, bei allgemeinem Interesse ? ), das scheint zu nichts zu führen, wenn sich jemand so äußert.
Trotzdem bin ich, gelinde gesagt, "entsetzt" über diese Wortwahl, aber naja.
Rüdiger

Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Rüdiger »

Karl May selber schrieb bereits wenig zimperlich in Sachen Ureinwohner
wie elend und verkommen sieht er jetzt aus in den Fetzen, welche nicht seine Blöße decken können! Er, der in überstrotzender Kraft einst dem schrecklichen grauen Bären mit den Fäusten zu Leibe ging, schleicht jetzt wie ein räudiger Hund in den Winkeln umher, um sich, hungrig, einen Fetzen Fleisch zu betteln oder zu – – stehlen!
Der Unterschied zu IDDOC ist, daß May auch auf die Ursachen hinweist und nicht nur das Ergebnis sieht.
Wollte der Rote sein gutes Recht geltend machen, so antwortete man ihm mit Pulver und Blei, und er mußte den überlegenen Waffen der Weißen wieder weichen. Darüber erbittert, rächte er sich nun an dem einzelnen Bleichgesichte, welches ihm begegnete, und die Folgen davon waren dann stets förmliche Massacres, welche unter den Roten angerichtet wurden. Dadurch ist er, ursprünglich ein stolzer, kühner, tapferer, wahrheitsliebender, aufrichtiger und seinen Freunden stets treuer Jägersmann, ein heimlich schleichender, mißtrauischer, lügnerischer Mensch geworden, ohne daß er dafür kann, denn nicht er, sondern der Weiße ist schuld daran. [...]
Was hätte diese Rasse leisten können, wenn man ihr Zeit und Raum gegönnt hätte, ihre inneren und äußeren Kräfte und Begabungen zu entwickeln?
IDDOC
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Re: Der neue Winnetou

Beitrag von IDDOC »

Ja May hat das schon sehr gut beschrieben,wobei man 5 Generationen später aber doch etwas mehr Selbstverantwortung erwartet als immer wieder die bösen Weissen vorzuschieben.
Ich habe nie verstanden warum ausgerechnet die räuberischen Aachen und die unzivilisierten Prärieindianer so idealisiert werden,standen sie doch auf der Stufe der Steinzeit(Apachen) oder nur wenig darüber
Wenn schon Indianer warum nicht die Iroquois,Shawnee oder Cherokee.
Der Staatsmann Tecumseh statt der Schlächter von Frauen und Kindern Geronimo.
Rüdiger

Re: Der neue Winnetou

Beitrag von Rüdiger »

Im Orient sind es die zweifelhaften Ateibeh, die May idealisiert ...

Ich denke das ist eine Art Gleichnis. Die "besseren Menschen" findet man bzw. fand May manchmal da, wo man sie gemeinhin vielleicht nicht vermutet, z.B. in Dresdener Halbwelt-Kreisen oder im Knast ...
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