Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Hermesmeier

Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Hermesmeier »

Al-No hat geschrieben:Winnetou in Dresden? Okay, das wäre richtig schön schräg. ;)
Wieso Konjunktiv? Das ist schräg. Kann jeder nachlesen. Winnetou mit Zylinder beim Männerchor.
Al-No
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Al-No »

Hermesmeier hat geschrieben:
Al-No hat geschrieben:Winnetou in Dresden? Okay, das wäre richtig schön schräg. ;)
Wieso Konjunktiv? Das ist schräg. Kann jeder nachlesen. Winnetou mit Zylinder beim Männerchor.
Das mal auf der Bühne präsentiert zu bekommen, wäre schräg. An den Männerchor erinnere ich mich nicht mehr, setzt dem aber noch die Krone: Matthais M. ist ja auch Sänger.
Rüdiger

Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Rüdiger »

Al-No hat geschrieben:Matthais M.
Heißt der nicht Matthias ?

"Matthais" bringt eventuell respektlose Gelegenheitsvolkskomiker noch auf dumme Gedanken wie "Matter Hai" oder so ... das wollen wir ja nicht ...

;-)

(und bei der Gelegenheit, statt M. könnte sich auch mal einer G. nennen. Fritz G. Oder vielleicht Karl-Heinz G. Gefällt mir.)
Helmut
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Helmut »

Matthais ist die bairische Form von Matthias ;-)
Al-No
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Al-No »

Helmut hat geschrieben:Matthais ist die bairische Form von Matthias ;-)
Ah, meine subtile, ganz und gar beabsichtigte Namensvariante wurde doch noch erkannt! ;)
Winnetoukarlmay2016
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Winnetoukarlmay2016 »

Eine erste, kurze Inhaltsangabe laut Facebook:

Die Felsenburg liegt hoch oben in den Bergen von Sonora und birgt ein schreckliches Geheimnis, dass einem deutschen Auswandererzug zum Verderben werden soll. Winnetou und Old Shatterhand nehmen den Kampf mit dem skrupellosen Verbrecher Harry Melton auf....

Damit ist davon auszugehen, dass in Dasing der erste Teil der Satan und Ischariot-Trilogie gespielt wird.
Winnetoukarlmay2016
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Winnetoukarlmay2016 »

Winnetou und die Felsenburg - Inhaltsangabe 2017

Die Felsenburg ist ein geheimnisvoller Ort in den Yuma-Bergen. Eine Legende erzählt, dass die letzen Abkömmlinge der Azteken auf ihrer Flucht vor den spanischen Eroberern dort ihre Schätze verborgen haben. Das Volk ist untergegangen, seine Schätze sind geblieben…

Nordsahara, im Lager der Uled Ayar-Beduinen verabschiedet sich Kara Ben Nemsi, im Wilden Westen als Old Shatterhand bekannt, von seinem treuen Gefährten Hadschi Halef Omar. Nach langer Jagd war es den beiden Freunden gelungen, den Verbrecher Thomas Melton zu fassen. Der Amerikaner war nach Nordafrika geflohen, um sich der Verfolgung durch die US-Behörden zu entziehen. Nachdem Kara Ben Nemsi das Lager verlassen hat, krachen Schüssen, wild preschen die Roten Reiter heran. Während des Überfalls gelingt Thomas Melton die Flucht. Halef kann Melton im Kampf noch einen Brief entreißen; er erkennt, dass Kara Ben Nemsi in höchster Lebensgefahr schwebt. Unverzüglich folgt Halef seinem Freund.

Unter der Führung des Mormonen Harry Melton zieht ein Treck deutscher Siedler durch das amerikanisch-mexikanische Grenzgebiet. Melton hat die Einwanderer als Arbeiter für die Hazienda del Arroyo angeheuert und ihnen Reichtum und Wohlstand versprochen. Mit im Treck ist die attraktive Judith. Sie verbündet sich bald mit Melton, verfolgt aber von Anfang an ihre eigenen Ziele. In der Prärie trifft Melton den Bücherschreiber Mr. Jones: Es ist Old Shatterhand.

Der Mormone bietet dem Fremden eine Stelle als Buchhalter an. In Old Shatterhand keimt ein furchtbarer Verdacht auf: Er erinnert sich an den Schurken Thomas Melton in Afrika. Aus Sorge um seine Landsleute nimmt der Westmann die Stelle an, bleibt jedoch weiter inkognito.

Als Old Shatterhand ein Gespräch Meltons mit dem Häuptling der Yumas belauschen kann, bestätigt sich sein Verdacht. Mit Hilfe der Indianer will der Mormone die Hazienda in seinen Besitz bekommen. Die deutschen Siedler sollen als Zwangsarbeiter in das zum Anwesen gehörende Bergwerk Almaden Alto verschleppt werden. Dabei wird auch über die sagenumwobene Felsenburg gesprochen.

In der Prärie stellt Old Shatterhand den Häuptling der Yumas zur Rede. Durch das unerwartete Eintreffen der Krieger eskaliert die Situation; Old Shatterhand flieht, hinter ihm eine Horde schwer bewaffneter Indianer. Gewaltige Schüsse aus der Silberbüchse gebieten den Yumas Einhalt – es ist Winnetou! Lange haben sich die Blutsbrüder nicht gesehen. Gemeinsam beschließen sie, Harry Melton zu fassen. Unerwartet treffen die Freunde auf einen Reiter, den Old Shatterhand hier am wenigsten vermutet hätte: Seinen treuen Gefährten Hadschi Halef Omar. Er übergibt Shatterhand den Brief, den er Thomas Melton abgenommen hat.

Der teuflische Mormone plant ein unglaubliches Verbrechen. Seine Verbindungen reichen bis in höchste Regierungskreise; auch der gesamte Stamm der Yumas ist auf seiner Seite. Welches Geheimnis verbindet das Bergwerk in Almaden Alto mit der Felsenburg?

Für die Blutsbrüder beginnt ein gefährliches Abenteuer; die Übermacht scheint grenzenlos zu sein. Die Legende der Felsenburg wird in ungeahnter Weise das Schicksal der Menschen beeinflussen…
Al-No
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Al-No »

Ha, mit einer Nordafrika-Szene!
Und Halef im Wilden Westen? *g* Überraschend. Wohl eine Variation von Winnetous in Dresden.
Helmut
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Helmut »

Wohl eher eine Variation von Winnetou in Nordafrika ...

Helmut
Al-No
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Al-No »

Helmut hat geschrieben:Wohl eher eine Variation von Winnetou in Nordafrika ...

Helmut
Relativ.
Das Bild von Winnetou bei May daheim - Bierchentrinken war doch auch, oder? - liegt bei mir außerdem nicht nur chronologisch, sondern auch im Bereich schräge Erinnerungen vorn; warum, weiß ich nicht.
Rüdiger

Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Rüdiger »

Al-No hat geschrieben: Bierchentrinken war doch auch, oder?
Ja,
Wir setzten uns mit Vogel an einen abgelegenen kleinen Tisch und bestellten Bier, welches Winnetou sehr gern, aber auch sehr wenig trank.
Schon in Winnetou II lesen wir
»Ich bitte um ein Glas Bier, deutsches Bier!« sagte der Indianer mit wohlklingender, sonorer Stimme und im schönsten, geläufigen Englisch.

Das war den Rowdies merkwürdig. Sie steckten die Köpfe zusammen und begannen zu flüstern. Die versteckten Blicke, mit denen sie den Indianer musterten, ließen verraten, daß sie nichts Vorteilhaftes über ihn sprachen.

Er erhielt das Bier, hob das Glas gegen das Fensterlicht, prüfte es mit einem behaglichen Kennerblick und trank.

»Well!« sagte er zum Wirte, indem er mit der Zunge schnalzte. »Euer Bier ist gut. Der große Manitou der weißen Männer hat sie viele Künste gelehrt, und das Bierbrauen ist nicht die geringste unter denselben.«
Rüdiger

Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Rüdiger »

(übrigens wird man, wenn man mit der Suchfunktion im ersten Kapitel von Winnetou II das Wort Bier sucht, sozusagen unentwegt fündig, wie mir gerade auffiel; zur Zeit der Abfassung dieses Kapitels scheint unser Autor guten Durst gehabt zu haben ...) ;-)
Helmut
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Helmut »

Irgendjemand (ich glaube es war Arno Schmidt) schrieb, dass es May nicht möglich war, seine Hauptfiguren in die anderen Handlungsorte zu "schicken" (außer "sich selbst"); das einzige Mal, als er dies versuchte, nämlich Winnetou nach Nordafrika zu verfrachten, büßte er damit, dass Winnetou todkrank wurde.
Außerdem ist er, auch dabei, nie auf die Idee zu kommen, z.B. dabei Winnetou auf Halef treffen zu lassen.

Helmut
Rüdiger

Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Rüdiger »

Martin Lowsky in "Der kranke Effendi" (auf den Seiten der KMG nachzulesen):
Ein zweiter wichtiger Krankheitsfall ist das Leiden Winnetous in der zwei Jahre später veröffentlichten Erzählung »Die Jagd auf den Millionendieb« (1895), dem späteren Schlußband der Trilogie »Satan und Ischariot«. Auch dieser drückt die Zäsur beim Eintritt in den Freiraum aus: Gebt ihm seine Prairie, seinen Urwald wieder (4), fordert Winnetou für sich auf dem Krankenbett in England. Doch liegt der Schwerpunkt anders als im vorigen Fall, denn Winnetou wird schon bei der Überfahrt gesund, agiert in New Orleans, wacht also nicht erst im Wilden Westen auf. May gibt uns den weiterführenden Hinweis, wenn er sagt, Winnetou habe unter dem Aufenthalte in Afrika ... gelitten (5); er suggeriert damit, daß Winnetous Reise ein Fehler, und zwar, auf den Schriftsteller bezogen, ein literarischer Fehler war. Gibt man May in diesem Geständnis recht - und manche Kritiker haben es mit gutem Grund getan(6) -, so muß man als literarischen Fehler erst recht die Schilderung von Winnetous Auftreten in der Gesangvereinsrunde in Sachsen kurz vor der Afrikareise angreifen, wo ein Winnetou noch deplazierter ist als unter Beduinen. Spricht also May vom Afrikaaufenthalt, so meint er vor allem den Deutschlandaufenthalt. Nun läßt sich erfassen, welche Beklemmung Mays sich in dieser Krankenepisode äußert: ihn bedrückte die Fülle der heimatlichen Motive in diesem Roman, die Person der Martha und ihre Strumpfwirkerfamilie, die Einblick boten in das soziale Milieu seiner Herkunft. Die heimatliche Umwelt war ihm zu unverhüllt ins Werk hineingeraten, als daß ihm sein Schaffen noch den Genuß des Tagtraums von der Verkleidung und Bewältigung realer Probleme gewährte. Winnetous Krankheit und Genesung bei der Überfahrt ist eine Äußerung der inneren Spannungen, die nach Darstellung drängen und sie in dieser Verschiebung auf die zweite Hauptperson finden. Diese Krankheit ist die Zäsur, in der May die Distanzierung vom heimatlichen Stoffkreis vorläufig gelingt, so daß der innere Aufruhr bewältigt wird. Daß gerade der große Indianerhäuptling erkranken muß, zeigt die Kraft der inneren Konflikte zwischen Freiraum und Realität.
Al-No
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Re: Dasing 2017: "Winnetou und die Felsenburg"

Beitrag von Al-No »

Beim Lesen erinnere ich mich wieder an die Szene in "Winnetou II" - und daran, dass ich mich einst gewundert haben muss.
Interessante Betrachtung von Martin Lowsky.
Dass May Winnetou nach Sachsen und Tunesien geschickt hat, hatte mich schon sehr gewundert. Würde ich bei Bühnenbearbeitungen heraus lassen. Halef im Wilden Westen macht mich andererseits schon etwas neugierig - nicht zuletzt, weil man auf den (gängigen) Bühnen den Hadschi ja nie zu Gesicht bekommt.
Andersherum hat es mich ein bißchen gewundert, dass May Weltenbummler Sir David Lindsay nie nach Amerika geschickt hat (wie es später Bludau nachgeholt hat). Das hätte gepasst. Hatte ihm der in Sachen Erdteile mobilere Emery Bothwell schon genügt?
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