Pluwig 2013

[Dine]

Hallo zusammen!

Wer war schon in Pluwig? Wie sind eure Eindrücke?

Hier mal einige Anmerkungen meinerseits:

Ich persönlich fand das Stück ein wenig verwirrend, all die Namen und Leute und wer wen um was betrogen hat, da war ich irgendwann raus muss ich gestehen. Ansonsten wurde für meinen Geschmack die Winnetou-Melodie eindeutig überstrapaziert, die lief glaube ich 8 Mal und dann immer während ganzer Szenen im Hintergrund. Dadurch verliert sie ihre Exklusivität meiner Meinung nach. Zudem sind da so einige Grammatikfehler im Text gewesen, aber da schlägt vielleicht mein geschultes Deutschlehrer-Ohr zu ;-)

Außerdem haben sich ein paar logische Ungereimtheiten eingeschlichen, z.B. sagt Winnetou vor seinem Zweikampf "Macht Platz!", obwohl weit und breit keiner im Weg steht. Oder während eines Kampfes zwischen Apachen und Marikopas kommt mitten im Kampfgetümmel Old Firehand dazu und sagt: "Ich glaube die haben genug!" und alle hören einfach so auf zu kämpfen. Zudem verlangt Eiserner Pfeil Tote und Verletzte, es wurden aber weder welche in die Mission gebracht noch liegen irgendwo welche herum. Noch seltsamer fand ich allerdings, dass Winnetou sie nicht herausgeben will, da er sie skalpieren will. Sollte das nur eine leere Drohung gewesen sein, um den Eisernen Pfeil unter Druck zu setzen, dann wird das nicht sehr deutlich. Zudem fällt das Thema irgendwann einfach unter den Tisch. In dieser Richtung gibt es noch weitere Kleinigkeiten.

Das Bühnenbild und die Kostüme sind dagegen sehr schön und gefallen mir wirklich gut, ebenso beeindrucken die Darsteller durch gewagte Ritte. Zudem kann sich die Pyrotechnik sehen lassen, vor allem die finale Explosion der Quecksilbermine war schon mächtig. Auch die Darsteller sind teilweise in ihrem Laienstatus wirklich vorzeigbar, beispielsweise Old Firehand hat mir gut gefallen.

Alles in allem haben sich die Pluwiger viel Mühe gegeben und liefern eine ordentliche Leistung ab. Evtl. wäre ein bisschen Hilfe durch einen Profi nicht schlecht, um kleine Schnitzer zu beheben, z.B. dass manche Darsteller zu oft mit dem Rücken zum Publikum stehen, dass manche Bewegungen zu hektisch wirken und ähnliche Kleinigkeiten.


Ich habe jetzt doch einiges kritisiert, aber ich denke, dass das einer Bühne mehr hilft als nur zu loben, um auch noch die Details im Laufe der Zeit zu perfektionieren.

Wie sind eure Eindrücke?
Glg Dine.

[andrea]

Wir besuchen die Bühne in Pluwig am 19.07.13. Da ich vor 2 Jahren krankheitsbedingt nicht fahren konnte, liegt der letzte Besuch 4 Jahre zurück. Die Ausstattung der Bühne ist beeindruckend. Bin mal gespannt, was sich sonst noch so getan hat.

[Leotie]

Ja, die Kulissen und Kostüme sind echt klasse. Bemüht ist man dort auf jeden Fall. Es fällt nur dem einen oder anderen schwer, flüssig zu reden. Das klingt eher, als wenn ein Gedicht aufgesagt wird. Auch ist der Boden häufig viel interessanter, als der Gesprächspartner. Das sind aber Feinheiten an denen man sicher leicht arbeiten kann, um sie zu verbessern.

[Dine]

Das denke ich auch, dass man diese Feinheiten sicherlich verbessern könnte. Ich habe nur manchmal den Eindruck, dass man sich ein wenig auf dem bisher erreichten ausruht. Frei nach dem Motto: "Wir sind ja Laien!" und dadurch viel Potential verschenkt, eben weil solche Kleinigkeiten schnell zu beheben wären.

Trotzdem mein Respekt vor all denen, die dort in ihrer Freizeit so etwas auf die Beine stellen.

[Methuselah]

Die Geschichte ist in der Tat etwas verwirrend, aber wenn man bedenkt, dass die Original-Vorlage zum Band 62 des KMV ein Kolportageroman war, verwundert das nicht wirklich.
Da sind meist derart viele Menschen involviert, dass einem davon schon der Kopf schwirrt und wenn sich dann zu den Protagonisten aus „Deutsche Herzen – Deutsche Helden“ noch die Helden Old Firehand, Winnetou, Sam Hawkens, Stone, Parker und David Lindsey gesellen, dann kann es einem schon passieren, dass man etwas den Überblick verliert….
….. aber wir wollen ja hauptsächlich unterhalten werden und nicht allzu viele Fragen stellen, gell?!
Und unterhalten hab ich mich weiß Gott hervorragend.
Das imposante Bühnenbild fand ich sehr beeindruckend …. und absolut fasziniert haben mich die Kostüme dieser Laiendarstellertruppe. Habe selten „schönere“ Indianer auf einer anderen Bühne gesehen (besonders die beiden Halbnackten mit den knackigen Hinterteilen *grrrrrrr*)
Auch die vierbeinigen Akteure waren überwältigend, ebenso die wirkungsvollen Pyrotechnik-Effekte.
Vermisst habe ich einige gute Kampfszenen – die einzige (an die ich mich jetzt erinnern kann) war für meine Begriffe etwas mickrig, aber man kann ja nicht alles haben - jede Bühne hat eben ihre eigenen Reize.
Tja Dine, die „Winnetou-Melodie“ wurde in der Tat sehr oft strapaziert (ebenso wie „Addio A Cheyenne“ aus „Once upon a time in the West“), aber ganz ehrlich:
ich hätte mir liebend gerne in der Pause und vor der Aufführung eine komplette Martin Böttcher LP reingezogen, oder Morricones Soundtrack, anstatt dieser – an Körperverletzung grenzenden - Volksfestbespaßungsmusik. Bei Roger Whittakers „Abschied ist ein scharfes Schwert“ musste mich Andrea schon fast festhalten, sonst wäre ich schreiend davongelaufen (na gut – etwas übertrieben *grins*)
Das Mörschieder Ensemble war auch mit einer größeren Delegation angereist, um ihre Kollegen spielen zu sehen und so hatten wir Gelegenheit, uns nach der Aufführung noch mit dem „Bärenjäger“ Arnd Limpinsel zu unterhalten und ihn auf unseren Besuch am Sonntag vorzubereiten.
Falls mein in der Sonne verschmortes Gehirn sich irgendwann wieder erholt, kommt vielleicht noch eine kleine Mörschied-Impression (oder möchtest Du, Andrea??)

LG Charlotte

[andrea]

Nö, nö, Charlotte, du hast als Hunsrück-Greenhorn ;-) die beiden Bühnen zum ersten Mal erlebt, da bin ich doch sehr an deiner werten Meinung interessiert. Bin da doch schon vorbelastet.

Stimme dir im Übrigen völlig zu, muss dich aber in einem Punkt berichtigen: Ich wollte bei der Musik wegrennen, und du hast mich aufgehalten. ;-)))) Also da müsste wirklich eine andere Pausenmusik her, nicht so ein Kirmesschnickschnack.

Sehr cool war Sir David Lindsay, der zwar keine so große Rolle hatte, aber das, was er zu sagen hatte, so drollig rüberbrachte, dass es ein Spaß war.

[Norbert.S]

Sagt mal ihr beiden, ist euch zufällig bekannt ob es wieder ein Kauf-DVD vom Stück gibt bzw. geben wird?
Leider konnte man ja bereits 2011 schon keine mehr erwerben.

[Dine]

Keine Ahnung, kann mich aber mal umhören, das lässt sich sicher in Erfahrung bringen. Oder weiß es jemand direkt schon?

Lg Dine

[Norbert.S]

Danke schon mal.
Bin gespannt, ob sich noch näheres zu einer DVD ergibt.

[Methuselah]

Ich weiß es leider auch nicht, Norbert.S .... bin nicht so der DVD-Jäger - sammle mehr die papierenen Erinnerungen (Programmhefte, Poster), aber schreib doch einfach mal die Bühne an:

http://www.karl-may-freunde.de/site/ind ... 53&lang=de

[Norbert.S]

Hm, wird wohl die einzige Möglichkeit sein um genaueres zu erfahren.

[Leotie]

Au fein! Dann teile bitte die Antwort mit uns. Ja??? Dankeschön!