Premiere Elspe 2013

Dine
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Premiere Elspe 2013

Beitrag von Dine »

Hallo zusammen!

Komme gerade vom Premierenwochenende in Elspe heim und muss sagen, dass mich das Stück total begeistert.

Nach der sehr guten "Winnetou I"-Inszenierung im letzten Jahr hatte ich bedenken, ob der Ölprinz, der als eher schwache Inszenierung in Elspe gilt, da mithalten kann, aber ich muss sagen: Ein rundum gelungenes Stück!!!

Es hat genau die richtige Mischung aus Spannung, Action und Humor, aber auch Szenen voller Emotionalität, beispielsweise das Bild direkt vor der Pause, in dem Winnetou um eine getötete Navajo-Familie trauert.

Zudem eine sehr gute Leistung des gesamten Ensembles, allen voran Jean-Marc Birkholz, der meiner Meinung nach spätestens in diesem Jahr alle davon überzeugen können wird, dass er einer der besten Winnetou-Darsteller auf einer Bühne ist, wenn nicht sogar der beste. Aber auch Katy Karrenbauer, Marco Schiedt, Mathias Schlüter, Oliver Bludau und der Rest des Teams machen ihr Sache wirklich gut.

Ich werde jedenfalls so schnell nicht genug bekommen von dieser Inszenierung und kann nur sagen: Ein tolles Stück, das man gesehen haben sollte!


Viele Grüße, Dine.
Methuselah
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Methuselah »

Wollte heuer ja mal meine Klappe halten, aber man (frau) kann halt mal wieder nicht aus ihrer Haut ;o)

Hab zwar nur die Vorpremiere gesehen, aber ich denke mal, dass es zur Premiere wohl keine großartigen Veränderungen gegeben hat - außer der Atmosphäre und der „lecker Currywurst von Dornseifer“, nach welcher sich Frau Rosalie Ebersbach, geborene Morgenschtern und verwitwete Leiermüllern gleich nach ihrer Ankunft im Westen (dem Wilden) verzehrt hat (die Interpretation der Rolle durch Frau Karrenbauer hat mir im Übrigen auch sehr gefallen).

Ich weiß ja, dass ihr Mädels totale Jean-Marc-Fans seid, und er ist sicherlich ein absolut würdiger Nachfolger des langjährigen Apachen-Häuptlings Benny Armbruster (der auch als Schurke überzeugen kann … ;o)), aber frag doch mal Frau Drucker – sie wird Euch dann schon erzählen, auf welcher Bühne der beste Winnetou zu finden ist *grins*

Aber im Großen und Ganzen geh ich schon mit Deinen Ausführungen konform …. mein persönliches Highlight war allerdings der Herr Kantor Emeritus Hampel, wunderbar dargestellt von Markus Lürick… witzig, aber ohne den von mir immer sehr gefürchteten Hau-Ruck-Humor.
Bei der Emotionalen Szene liegen wir auch ganz nah beieinander …. die rührendste Szene war für mich der „kleine Krieger“, als er seines Vaters Pferd auf die Weide bringen durfte.
Kurz vorher musste ich über meine Nachbarin schmunzeln, als Winnetou den Berg runtergeritten kommt, begleitet von Martin Böttcher, schien ihr ne richtige Last vom Herzen zu fallen: „Na endlich, ich dachte schon heuer gibt es die tolle Musik gar nicht.“

Ich hoffe, Du haust mich jetzt nicht, Nadine … und wir werden trotzdem nächstes Jahr wieder lecker Waffeln zusammen essen *zwinker*

LG Charlotte
Dine
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Dine »

Warum sollte ich dich hauen, liebe Charlotte? Frau Drucker (wer auch immer das ist... Müsste ich das wissen?) darf gerne anderer Meinung sein als ich, die ist ja nun noch jedem freigestellt, die eigene Meinung. Auf jeden Fall rangiert er aber ganz oben, über die Nr. 1 wollen wir uns nicht streiten, das kann ja jeder für sich entscheiden :-)

Du hast im Übrigen recht, dass sich nichts Erwähnenswertes geändert hat von der Vorpremiere zur Premiere. In der Szene vor der Pause wurde "mein kleiner, großer Krieger" nicht mehr ganz so oft erwähnt, dadurch wirkt es aber umso mehr und hat die Szene auch noch trauriger gemacht.

Und natürlich gab es zusätzlich auch die Shows zu bewundern, die alles in allem auch eine recht gelungene Mischung darstellen. Vor allem "Teaching Horses" hat mir sehr gut gefallen.

Lg Dine.
Oseroni
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Oseroni »

Ich verstehe zwar die vorhergegangene Geschichte mit Frau Drucker nicht so ganz aber zur Premiere in Elspe war ich auch! Und ich bin dort wieder einmal bestätigt worden in meiner Meinung: Wer einen wirklich guten Winnetou sehen will, ist in Elspe gut aufgehoben! Im letzten Jahr zeichnete sich dieses schon ab und in diesem Jahr hat mich Jean-Marc Birkholz als Winnetou sehr beeindruckt! Und dazu muss man nicht Fan seiner Person sein sondern einfach nur ein gutes Karl-May-Gespür besitzen. Am meisten begeistert mich seine Fähigkeit, mit nahezu unbeweglicher Mimik trotzdem einen überdeutlichen Ausdruck darstellen zu können. Und sei es nur ein Zucken der Augenbraue oder ein blitzender Blick. Oder ein schmetterndes "Wir sehen uns wieder, weißer Mann!" mit seiner einfach genialen Winnetou-Stimme. Eindringlich, fesselnd, Gänsehaut-produzierend! Wer mir nicht glaubt, mag es sich ansehen - die Saison hat gerade erst angefangen!
Leotie
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Leotie »

*****aber frag doch mal Frau Drucker – sie wird Euch dann schon erzählen, auf welcher Bühne der beste Winnetou zu finden ist *******

Und der wäre? Nun mal "Butter bei de' Fische"
Methuselah
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Methuselah »

Sagt mal, lest Ihr eigentlich KM&Co ... oder schaut Ihr nur Bildchen an?

Sollte ja eigentlich nur ein kleiner Witz von mir sein - daher auch das *grins* am Ende (aber anscheinend versteht mich derzeit mal wieder keiner *heul* .... ;o)

.... aber sei es drum --- dann les ich Euch halt mal was vor. Steht im Heft 4/12 und ist ein Beitrag von Henning Franke über das 2. Wiener Karl-May-Wochenende (S 60):

"Anschließend behandelte Barbara Drucker anhand von Video-Ausschnitten (....) und verhehlte nicht ihre Vorliebe für den Weitensfelder Realismus (und seinen Winnetou), den sie mit filmreifen Szenen demonstrierte. Dagegen attestierte sie Bad Segeberg den Show-Charakter einer Nummernrevue, Rathen ein der Werkstreue geschuldetes und Dasing eine Spiritualität, deren große Worte allerdings durch einen singenden Santer .... usw."

Wenn man die Bühnenkritiken von Frau Drucker lesen würde, dann wüsste man, dass der beste Winnetou-Darsteller Herr Koziol ist ... aber wie Dine (und der Alte Fritz) schon sagte: jeder nach seiner Facon!

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"..... ich hatte auch bald nen steifen Nacken, besonders an der Stelle, wo sonst mein Schalk sitzt..."
(Heinz Erhardt)
Leotie
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Leotie »

Klar lesen wir die Hefte. Aber zumindest ICH lerne sie nicht auswendig. Doppelgrins! Alles sich zu merken geht einfach nicht………….

Also vielen Dank für die Mühe des Rückblickes. Interessant war es alle mal !!
Cinemascope
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Cinemascope »

Nach meinem letztjährigen Begeisterungsstürmen über Dasing, habe ich es dieses Jahr doch noch mal nach 12 Jahren nach Elspe geschafft. Habe in Elspe bisher Aufführungen 1977,78,83,85,92,93 und 2001 gesehen und die Veränderungen ganz gut miterleben können.

Im Vergleich zu 2001 ist jetzt die "Grill-City" sehr schön eingewachsen und überdacht und wirkt insgesamt nicht mehr so aus dem Boden gestampft . War positiv überrascht. Auch das Vorprogramm und der erstklassig durchorganisierte Service im Saloon waren Spitze.
Das gesamte Personal sehr freundlich und profesionell.

Der Ölprinz: Störend und am Anfang schon auffällig war die Soundkulisse. So hatte ich bereits die 3 Fanfaren am Anfang wesentlich lauter in Erinnerung und auch die jedes Jahr selbe Ansage Jochen Bludaus fiel doch sehr leise aus.
Als dann noch die wunderschönen Melodien Martin Böttchers aufgrund der geringen Dynamik kein Gänsehautgefühl erzielten, war ich erstmal enttäuscht. Bestätigt wurde der zu leise Ton dann auch am Ende, als die Dialoge nach dem Showdown am Wasserfall nicht mehr zu verstehen waren. Und das in Block E mittlere Reihe.!
Das Stück selber ist natürlich irgendwie bekannt, aber es fällt auf, dass es in Elspe immer mehr eine Aneinanderreihung von handlungsarmen und austauschbaren Actionszenen ist. Viele FIguren verschwinden einfach im Stück ohne das man sie vermisst (z.b Paddy). Ebenso kann man sich beliebig Rollen wegdenken, es würde kaum ins Gewicht fallen. Rosalie Ebersbach ist ganz nett dargestellt, aber die ROlle selbst im Rahmen der Handlung zu blass.
Toll noch Meinolf Pape mit über 60ig über die Bühne reiten zu sehen. Und auch RoOlf Schauerte. Das Gefühl, dass die beiden schon mit einem vor 35 JAhren hier waren, ist toll gewesen. Allerdings auch hier die Actionszenen behebig. Beiden merkt man natürlich mitlerweile das Alter an.
Der größte Kritikpunkt geht aber an die beiden Hauptfiguren Winnetou und Old Shatterhand. DIese Rollen sind eindeutig zu schwach und handlungsarm ausgelegt. Erinnerte mich ein bisschen an die Rolle des Winnetou in "Winnetou und sein freund Old Firehand". EIn wesentliches Zeichen dafür ist auch die fehlende Nennung beider Darsteller im Elspe-Flyer.
Kein Pathos! Kein Edelmut! Kam Winnetou früher noch mit seinem typischen Gruß "engelsgleich" für uns Kinder vom Berg hinab geritten, so kommt er jetzt unspektakulär von rechts auf die Bühne geritten.
Old Shatterhand ohne Charisma.Über Herrn Birkholz mag man streiten,die Rolle gibt ihm nicht viel Chance, aber ein ganz klares "Nein" zum besten Bühnen-Winnetou. Matthias M. ist da wirklich einsame Spitze. Die FIgur des Old Shatterhand wird für meinen GEschmack generell im Sinne der Darstellerauswahl auf den Bühnen zu stiefmütterlich behandelt. Hier fehlt einfach ein Old Shatterhand mit Bühnenpräsenz und Charisma. Klar, einen Lex gab es nur einmal.Aber Jochen Bludau hatte diese. Alleine durch seine tiefe Stimme.
ICh habe mir heute, um Täuschungen des Erinnerungsvermögens zu vermeiden, noch einmal alte ELspe-Aufführungen aus den frühen 80ern angeschaut und bin in der HAndlungsarmut heutiger Aufführungen bestätigt worden. Was Segeberg zu viel hat, hat Elspe zu wenig.

Summa summarum ist Elspe in meinen Augen weiter auf dem Wege die Figuren Karl Mays ins Abseits zu stellen. Vermutlich ist das auch gut so, um auch in den nächsten Jahren noch wirtschaftlich existieren zu können. Aber für den Besucher der nach Heldentum, Pathos, Edelmut, Karl May und handlungsbezogener Action sucht, sei Dasing wirklich noch mal wärmstens ans Herz gelegt.
Schade dass die Dasinger und Peter Görlach nicht die Bühne und die finanziellen Möglichkeiten des Elspe-Festivals besitzen. Das wäre ein Spektakel.

Feuchte Augen und Gänsehaut hatte ich übrigens doch. Am Anfang am Parkplatz und vor dem Haupteingang, als die Atmosphäre der Vorfreude vieler Gesichter der BEsucher und die Kindheitserinnernung mich übermannte.
Es sind viele Besucher mit Ihren Kindern da, die damals zu Pierre Brice Zeiten da waren, und diesen "Zauber " als Kind erlebt haben. Mit diesen allen fühlt man sich irgendwie seltsam verbunden. Diese waren es auch, die meine Kinder permanent auf ihre Lex Barker/Pierre Brice T-SHirts ansprachen und sie ganz wehmütig anschauten. "Schade, dass man so etwas hier nicht mehr kaufen kann" hörte ich oft.
Dine
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Dine »

Hi zusammen!

Wie ich ja schon oben geschrieben habe, so ist die "Reihenfolge" der Winnetoudarsteller ja jedem selbst überlassen und Mathias M. macht das sicher auch sehr gut. Fraglos ist aber Jean-Marc Birkholz, wie ich ja auch schon sagte, definitiv ganz weit oben.

Was ich nicht ganz nachvollziehen kann ist die Aussage, dass Winnetou dieses Jahr zu wenig Raum hätte. Er ist doch dieses Jahr wirklich oft und viel auf er Bühne. Ok, es sind wenig gemeinsame Szenen mit Old Shatterhand, aber er hat doch Raum, er darf doch alles Mögliche an Emotionen und Situationen meistern und nutzt seine Chance zu glänzen doch voll und ganz aus.

Und natürlich ist in Elspe die Action groß geschrieben, das bestreitet ja auch keiner und das weiß man bevor man hinfährt :-)

Glg Dine.
Oseroni
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Re: Premiere Elspe 2013

Beitrag von Oseroni »

Tja, die Sache mit dem Winnetou-Hügel und der Winnetou-Melodie! Natürlich gehört sie in jedes Stück und natürlich sind das die Punkte, an denen besonders die "langjährigen" Fans ihre Werte festknüpfen. So soll es ja auch sein. Trotzdem fand ich es in diesem Jahr angemessen und auch notwendig, den ersten Auftritt Winnetous nicht auf diese Art und Weise darzustellen. Denn schließlich war seine erste Szene eine Aktion-Szene und diese konnte er schlecht mit dem Winnetou-Gruß beginnen! Dennoch blieb es uns nicht versagt, das Gänsehaut-Feeling: Denn den Besuch bei der Navajo-Familie leitet Winnetou mit seinem berühmten Gruß ein, er kommt den Hügel hinunter geritten und die besagte Melodie erklingt! Das ist es doch....
Und Jean-Marc Birkholz macht seine Sache wirklich gut. Kein Pathos? Kein Edelmut?
Das ist bei mir aber ganz anders rübergekommen!
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