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Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 12. Mär 2019, 16:58
von Old Firehand63
Hallo zusammen,

ich lese weiterhin sehr gerne Karl May. Meiner Meinung nach sind aber die Helden (allen voran Old Shatterhand/ Kara Ben Nemsi) viel zu oft gefangen. Gerade Kara Ben Nemsi ist in manchen Büchern (z.B. der Mahdi- Trilogie) teilweise mehr gefangen als dass er Heldentaten vollbringt.

Mein Lieblingsheld bei Karl May ist Old Firehand. Zweimal ist er gefangen (einmal durch die Schwarzfüße beim missglückten Versuch der Befreiung Ribannas und einmal durch die Utahs bei "Schatz im Silbersee"). Auch wird er zweimal schwer verwundet. Aber insgesamt beherrscht er die Szenerie doch deutlich souveräner als Winnetou oder gar Old Shatterhand.

Liebe Grüße
Firehand63

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 22. Jul 2019, 15:31
von Gillian78
Hallo,
Ich finde Winnetou und Old Shatterhand viel zu glatt,zu perfekt und zu fehlerlos.Mir gefallen die unperfekten wie der Lange Davy und der Dicke Jemmy viel besser.Mein Lieblingsheld ist aber der Hobble Frank,sein Dialekt und seine Besserwisserei treffen genau meinen Humor.Aber das ist ja das Schöne bei Karl May,es ist für jeden was dabei.

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 20. Mär 2020, 12:17
von Pitt Holbers
Es ist zwar länger her, als ich die 3 Mahdibände zuletzt gelesen hatte, meine mich aber gut daran zu erinnern, dass das gar nicht so viele Situationen waren. Im ersten Band einmal im Wüstenschacht, im zweiten Band glaube ich zweimal (auf dem Schiff und in Faschoda) und im letzten Band einmal im 2. oder 3. Kapitel. Ist das schon "zu oft" ?

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 25. Mär 2020, 22:02
von Der Ölprinz
Pitt Holbers hat geschrieben: 20. Mär 2020, 12:17 Ist das schon "zu oft" ?
Hallo,
nein, trägt doch sehr zur Spannung bei..

Gruß

Der Ölprinz

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 26. Mär 2020, 09:42
von Pitt Holbers
Das finde ich auch.

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 21. Sep 2021, 01:11
von laowai
Trotzdem muss man konstatieren, dass sie die Lage immer "im Griff" haben. Sie verspüren nie Angst, bleiben immer ruhig überlegen, befreien sich aus eigener Kraft, geraten nie ernsthaft in Gefahr.

Ausnahme: Die Überwältigung und Aussetzung auf der Insel von Sternau, Unger und Anhang durch den Piraten Landola in "Waldröschen ".

Sowie dieselbe Gruppe etwas später in Trapper Geierschnabel durch diesen merkwürdig kleinen Doktor (Namen vergessen).

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 21. Sep 2021, 20:31
von JennyFlorstedt
laowai hat geschrieben: 21. Sep 2021, 01:11 Ausnahme: Die Überwältigung und Aussetzung auf der Insel von Sternau, Unger und Anhang durch den Piraten Landola in "Waldröschen ".
Die wurden nicht ausgesetzt; die wurden aus dramaturgischen Gründen dort für etliche Jahre geparkt. ;)

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 22. Sep 2021, 15:20
von giesbert
Das ewig gleiche gefangen, anschleichen, befreien geht ja selbst Old Shatterhand auf die Nerven:

Der »General« war nicht bei ihnen; dafür aber sahen wir jemand, der nicht zu ihnen gehörte, nämlich unsern Old Surehand! Es war also doch eingetroffen, was wir beide uns gedacht und vorhergesagt hatten: sie hatten ihn wieder festgenommen! Warum hatte er uns verlassen, anstatt nur die kurze Nacht noch zu warten! Ich war in diesem Augenblicke zornig auf ihn.
»Dort steht er nun am Baume, festgebunden und ein Gefangener wie vorher!« sagte ich. »Mein Bruder mag auf mich warten!«
»Wohin will Old Shatterhand gehen?« fragte er.
»Ich will die Gefährten holen.«
»Ihn zu befreien?«
»Ja. Und wenn der Häuptling der Apatschen nicht mitmacht, so springe ich allein mitten unter die roten Kerls hinein. Diese Geschichte muß ein Ende nehmen. Ich habe das ewige Anschleichen satt!«


;-)

Re: Die Helden sind zu oft gefangen

Verfasst: 28. Sep 2021, 23:09
von laowai
May hätte gelegentlich die Flucht dramatischer und glaubwürdig gefährlicher für die Helden darstellen sollen, das wäre besser für den lesefluss gewesen.