02. September 1874

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Dine
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02. September 1874

#1 Beitrag von Dine »

Heute vor 140 Jahren traf die mörderische Kugel den edelsten aller Apachen...

markus
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Re: 02. September 1874

#2 Beitrag von markus »

Glaub ich nicht. Erst ein Jahr später hob may ihn aus der Taufe und da war er noch reichlich unedel.

Dine
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Re: 02. September 1874

#3 Beitrag von Dine »

Markus, dann musst du mal den alten Scharlih May bzw. das, was er so verfasst hat, fragen, der sieht das anders.

markus
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Re: 02. September 1874

#4 Beitrag von markus »

In keinem seiner Werke stehen Jahreszahlen, schon gar nicht wann Winnetou starb. Das hat er viel später seinen Fans gesagt die ihn bedrängten damit sie endlich Ruhe geben. Im übrigen stirbt eine literarische Figur nie, das sollte man wissen. Es ist auch ziemlich unerheblich.

Rüdiger

Re: 02. September 1874

#5 Beitrag von Rüdiger »

markus hat geschrieben:In keinem seiner Werke stehen Jahreszahlen
Da fällt mir auf Anhieb eine Stelle in einer der kürzeren Orienterzählungen ein, Moment (geht suchen), da ist sie
Es war jener 9. September 1881,
heißt es in "Der Kutb". (Aber es dürfte in der Tat eine von wenigen Ausnahmen sein.)
Im übrigen stirbt eine literarische Figur nie
Kleist soll über das Ableben seiner Penthesilea Tränen vergossen haben, und Karl May weinte bekanntlich ebenfalls, als er über Winnetous Tod erzählte ...
Es ist auch ziemlich unerheblich.
Das ist allerdings wieder wahr.

;-)

Hermesmeier

Re: 02. September 1874

#6 Beitrag von Hermesmeier »

So eine Stelle, wie Rüdiger sie zitiert hat, ist ein Hinweis darauf, dass May hier möglicherweise nicht selbst formuliert, sondern aus Fachwerken abgeschrieben hat. Herr Schweikert, übernehmen Sie ...

markus
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Re: 02. September 1874

#7 Beitrag von markus »

Macht doch am besten ne wissenschaftliche Abhandlung davon, dann bin ich wieder weg...:D

Hermesmeier

Re: 02. September 1874

#8 Beitrag von Hermesmeier »

Finde ich auch: Wissenschaft ist was ganz, ganz Schreckliches. Es beißt und macht aua! Bloß die Finger davon lassen.

markus
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Re: 02. September 1874

#9 Beitrag von markus »

Oh Mann gehen mir Leute auf die Nüsse die sich für was besseres halten, auch an anderer Stelle...:p

Vor allem weil sie meinen sie wären gebildet wenn sie mit ner Menge Fremdwörter um sich schmeißen und den Schmarren auch noch erklären können und andere wären strohdoof...:p

Hermesmeier

Re: 02. September 1874

#10 Beitrag von Hermesmeier »

Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Mit Ihrem Unglück werde ich Sie allein lassen müssen.

markus
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Re: 02. September 1874

#11 Beitrag von markus »

Ich bin alles andere als unglücklich, ich schmeiß mich jetzt aufs Rad und genieße den Altweibersommer...:)

Dine
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Re: 02. September 1874

#12 Beitrag von Dine »

Leute, deswegen macht es manchmal keinen Spaß hier zu schreiben.

Das Datum stammt von Karl May, wann er es wem wo und weshalb geschrieben hat, halte ich nun wiederum für unerheblich, es existiert.

In meiner Fantasie ist Winnetou sehr real, sofern man das von einer literarischen Figur eben sagen kann. Und mir gefällt die Vorstellung ein Datum für seinen Tod zu haben, eben weil es die Figur realer macht.

Hätte ich geahnt, dass der Post wieder nur als Anlass zum Streiten verwendet wird, hätte ich ihn gar nicht verfasst.

Rüdiger

Re: 02. September 1874

#13 Beitrag von Rüdiger »

Dine hat geschrieben:wann er es wem wo und weshalb geschrieben hat, halte ich nun wiederum für unerheblich
Die Interessen, Vorlieben usw. sind nun mal verschieden ... Andere interessiert es halt.

Wann er es wem geschrieben hat, ist [u.a.] in der "Chronik" (1. Band) nachzulesen. Und auch daß es da Widersprüche gibt.
In meiner Fantasie ist Winnetou sehr real, sofern man das von einer literarischen Figur eben sagen kann. Und mir gefällt die Vorstellung ein Datum für seinen Tod zu haben, eben weil es die Figur realer macht.
David Lindsay und Hadschi Halef Omar, z.B., empfinde ich als deutlich realer ... Winnetou ist eher eine Wunschprojektion.

Und das Datum ist freilich Unsinn, auch wenn es von Karl May selber stammt. Nach Winnetous vermeintlich zeitlich zuordbaren Tod schrieb er erstmals über ihn, und da war er (Winnetou) noch so etwa in den Fünfzigern ... Er wurde erst später jünger, im Laufe von Mays Schriftstellerlaufbahn. :-)

Hermesmeier

Re: 02. September 1874

#14 Beitrag von Hermesmeier »

Ob man ein Todesdatum braucht, um sich besser in eine Figur hineinversetzen zu können, ist vermutlich Geschmackssache. Darüber, was 'offizieller Kanon' ist, gibt es aber bestimmt schon irgendwo konkrete Regeln. Im Star Trek-Universum etwa wird es solche Regeln geben, in der weiten Welt der Sherlock-Holmes-Geschichten sicher auch. Ob ein Brief, den der Verfasser geschrieben hat, auch zum Kanon gehört, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Da wissen andere sicher besser Bescheid, z. B. Jenny Florstedt. Die Frage ist sicher unabhängig davon zu beantworten, ob dieses Datum im Widerspruch zur erzählten Zeit steht, denn solche Widersprüche gibt es ja auch im Text selbst.

Ich habe mir mal den Spaß gemacht, beim ersten Harry-Potter-Band genau das Jahr der Handlung aus dem Text zu erschließen (das geht tatsächlich). Viele Dinge passten da exakt zusammen, und gab es dann aber ein Detail, das dazu komplett in Widerspruch stand. Komplett in Widerspruch zu allem stand dann der Grabstein in Band 7, der zu überhaupt gar nichts mehr passte. Wer Literatur schafft, schaut halt nicht auf den Kalender. Auch wenn mir die Beschäftigung mit dieser Frage etwa die gleiche Freude und genauso wenig Nutzen brachte, als hätte ich mich mit Sudoku beschäftigt, so darf aus dem Ganzen jeder andere Leser natürlich für sich ganz andere Schlüsse ziehen. Aber andererseits schadet es auch nicht, mal zu hinterfragen, wie groß die Relevanz für andere sein mag.

Helmut
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Re: 02. September 1874

#15 Beitrag von Helmut »

Um nochmals auf den Beginn (des Threads) zurück zu kommen; jener Brief Mays (ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass es da noch einen zweiten mit leicht abweichenden Daten gibt) stammt ja aus der Zeit der "ich bin wirklich OS und habe das alles so erlebt"-Zeit; und wenn May (wovon ich fast überzeugt bin) da auch selbst daran galaubte, war dieses Datum auch für ihn (fast) echt und daher eben auch bedeutsam.
Man kann sich jetzt - so man will - darüber Gedanken machen, woher dieses Datum stammt. Arno Schmidt hat sich da mal (ich glaube auch in Sitara) Gedanken darüber gemacht, wie "zufällige und willkürliche" Zahlen in Romanen hineinkommen.

Helmut

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