Bücher von/ über Karl May

markus
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von markus »

Sag ich doch (*staun*).

:-0
mila_dobronitsch
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von mila_dobronitsch »

Genau, das hatte ich auch so verstanden, aber für mich war es eine Premiere, das so bezeichnet zu sehen!

Wenn man Weihnacht liest, hat man ja auch das Gefühl, das Karl May da irgendwie wirklich reingeraten ist, ein old Shatterhand, der einen Wutanfall kriegt, weil jemand ein Kindergedicht von ihm wirderrechtlich gedruckt hat, also ich weiß nicht.

Und jedes Mal, wenn er Sappho genannt wurde, mußte ich brüllen.

PS Einer Empfehlung bin ich schon mal gefolgt und habe mir die HKA-Version von Szepter und Hammer besorgt, ein Buch, was ich auch noch gar nicht kenne. Sich das Gesamtwerk in dieser Ausgabe zuzulegen, ist natürlich recht teuer, davon abgesehen, dass erst ein Teil erschienen ist.
markus
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von markus »

"Weihnacht" ist irgendwie eines der persönlichsten Werke Mays (auch wenn es davon noch mehrere gibt, wie u.a. "Der verlorene Sohn"). Man könnte es auch einfach "Old Shatterhand" nennen.

Die HKA wird irgendwann vollständig sein. Man muß nur geduldig sein (und jung;-)) ). Sie lohnt sich wirklich (und das nicht nur für Forscher).
Rüdiger

Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von Rüdiger »

mila_dobronitsch hat geschrieben:ein old Shatterhand, der einen Wutanfall kriegt, weil jemand ein Kindergedicht von ihm wirderrechtlich gedruckt hat, also ich weiß nicht.
Dann hattest Du, wie so viele, offenbar bislang ein falsches Bild von Old Shatterhand (vielleicht geprägt von verzerrenden Filmen u.a.) ...

Denn Markus hat völlig Recht:
Markus hat geschrieben:"Weihnacht" ist irgendwie eines der persönlichsten Werke Mays
Duke
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von Duke »

markus hat geschrieben:"Weihnacht" ist irgendwie eines der persönlichsten Werke Mays (auch wenn es davon noch mehrere gibt, wie u.a. "Der verlorene Sohn"). Man könnte es auch einfach "Old Shatterhand" nennen.

-- deshalb sollte vielleicht auch der geplante Stummfilm so heißen---

Die HKA wird irgendwann vollständig sein. Man muß nur geduldig sein (und jung;-)) ). Sie lohnt sich wirklich (und das nicht nur für Forscher).
--- schön formuliert. Ein Zellaktivator dürfte da durchaus helfen. Ich kann derzeit nicht vorstellen, dass ein lebendes Mitglied der KMG die Komplettierung erlebt. Nicht mal, wenn alle schon ein Old als Namenszusatz haben.

Schönen Sonntag

Michael
mila_dobronitsch
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von mila_dobronitsch »

Rüdiger hat geschrieben:Dann hattest Du offenbar bislang ein falsches Bild von Old Shatterhand (vielleicht geprägt von verzerrenden Filmen u.a.) ...
"Weihnacht" ist irgendwie eines der persönlichsten Werke Mays
Da stimmen wir doch völlig überein, das ist schön gesagt von markus!
Genau das meine ich: Hier ist der Autor zu sehr in der Psyche von Oldie zu erkennen. (Und im Gegensatz zum autor wissen wir ja, er ist NICHT Old Shatterhand!)

Übrigens bin ich wohl nicht Filmgeschädigt, da ich auf diese nicht stehe. Ich beziehe mich schon auf die Bücher. O.S. wird sonst schon als recht abgeklärt und rational beschrieben. Eine solche Überreaktion passt meiner Meinung nach nicht zu ihm.
schöne Weihnachtsgrüße!
Rüdiger

Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von Rüdiger »

mila_dobronitsch hat geschrieben:
Hier ist der Autor zu sehr in der Psyche von Oldie zu erkennen.
Es ist ja halt auch die seine ...
(Und im Gegensatz zum autor wissen wir ja, er ist NICHT Old Shatterhand!)
Doch, er ist es. Ein Roman habe "seine eigene poetische Wahrheit", schrieb Wolfgang Koeppen.
O.S. wird sonst schon als recht abgeklärt und rational beschrieben.
"Beschrieben" wird er allenfalls in den nicht in Ich-Form geschriebenen Erzählungen. In den anderen erzählt er selbst. Und Abgeklärtheit und Rationalität auf der einen und Emotionalität und Temperament auf der anderen Seite schließen sich halt keineswegs aus.
Eine solche Überreaktion passt meiner Meinung nach nicht zu ihm.
Es ist halt keine Überreaktion ... es ist eine Reaktion, eine durchaus angemessene.

(Das mag natürlich jeder sehen wie er halt mag oder kann. Die Wahrnehmungen und Ansichten sind halt verschieden. Ich las z.B. auch schon, das Entfernen eines schwachköpfigen Eintrags aus einem Gästebuch seitens Karl May sei "Vandalismus" ... für mich ist es eine sehr nachvollziehbare, durchaus angemessene Handlung, und völlig in Ordnung ...)

(Freu-Smiley)
markus
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von markus »

Rüdiger hat geschrieben:
Eine solche Überreaktion passt meiner Meinung nach nicht zu ihm.
Es ist halt keine Überreaktion ... es ist eine Reaktion, eine durchaus angemessene.
Irgendwann platzt jedem mal der Kragen, muß man auf den Tisch hauen. Und das ist gut so. Vor allem wenn man sonst ein eher gutmütiger Mensch ist und eher fünfe grade sein lässt, erschrecken sich die Leut' total wenn man mal aus der Haut fährt. Und schon ist man der böse (alles schon erlebt). Man sollte sich also wohl immer so aufführen wie die Axt im Walde, erst dann wird man respektiert, oder wie?
mila_dobronitsch
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von mila_dobronitsch »

Rüdiger hat geschrieben:Must have: Die Biographien von Wohlgschaft und Wollschläger (sowie alles, was Wollschläger sonst noch über May geschrieben hat)
Hallo und alles gute zum Neuen Jahr,

Jetzt habe ich Wollschlägers Karl May. Grundriß eines gebrochenen Lebens, gelesen. Über den Stil wil ich mich nicht äußern, nur, dass er doch recht schwierig ist.
Davon abgesehen aber habe ich den Eindruck, dass es sich um eine stark psychoanalytisch gefärbte Einschätzung der Mayschen Werke handelt.

Ich frage mich, ob dieses in der dreibändigen Biografie gleichermaßen bleibt, die psychoanalytische Bewertung und der doch sehr spezielle - nicht sehr lesefreundliche - Stil.

Außerdem frage ich mich, was wohl als Einstieg geeigneter ist, die Biografie oder die Chronik, die ja auch biografisch sein soll. Das ist auch ein praktisches Problem, da man diese Sachen nicht ausleihen kann, wäre es auch ein erheblicher kostenfaktor, alles auf einmal zu kaufen, deshalb freue ich mich noch mal auf eure Beratung.

Tschüs, muß wieder auf den Baum.
Rüdiger

Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von Rüdiger »

mila_dobronitsch hat geschrieben:
da man diese Sachen nicht ausleihen kann, wäre es auch ein erheblicher kostenfaktor, alles auf einmal zu kaufen, deshalb freue ich mich noch mal auf eure Beratung.

Tschüs, muß wieder auf den Baum.
Eine Vorgänger-Version der Wohlgschaft-Biographie (mit zahlreichen Übereinstimmungen mit der aktuellen) findet sich im Netz,

http://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg ... /index.htm

Was für ein Baum ?
Rüdiger

Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von Rüdiger »

mila_dobronitsch hat geschrieben:
habe ich den Eindruck, dass es sich um eine stark psychoanalytisch gefärbte Einschätzung der Mayschen Werke handelt.

die psychoanalytische Bewertung
Ich weiß nicht, ob der [definierte] Fachbegriff 'psychoanalytisch' so passend ist in Zusammenhang mit Wollschlägers Buch. Wollschläger geht halt in die Tiefe, und das ist (mittlerweile etwas abgedroschen, dennoch:) auch gut so. Das ist freilich nicht alles unter 'Psychoanalyse' einordbar.
markus
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von markus »

Frohes neues Jahr.

Wer mit diversen Biografien Probleme hat, könnte ja erstmal zu Herrmanns Biografie greifen.
mila_dobronitsch
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Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von mila_dobronitsch »

Rüdiger hat geschrieben:Was für ein Baum ?
Den, auf dem sich die Verbannten verstecken.

In die Online-Biographie schaue ich mal rein, danke.
Rüdiger hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob der [definierte] Fachbegriff 'psychoanalytisch' so passend ist
Je mehr er sich aber schreckhaft zuckend noch immer unter dem Nachhall der schlimmen Schocks seiner Vergangenheiten, an den Außenrändern der Gesellschaft hält, desto nacnhhaltiger restauriert er sein Ich und dessen Selbst-Bewußtsein in den Projektionen des Werks
Willkürlich ausgewählte Stelle, die mir nicht allzu klar ist. IIch habe ja auch offen gelassen, ob es tatsächlich psychoanalytisch ist, aber mit Freud argumentiert er schon.
Rüdiger

Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von Rüdiger »

markus hat geschrieben:Wer mit diversen Biografien Probleme hat, könnte ja erstmal zu Herrmanns Biografie greifen.
Du meinst [vermutlich] Heermann. Wenn Du Herrmann schreibst, könnte man denken, Du meinst Hermann.

:-)
Rüdiger

Re: Bücher von/ über Karl May

Beitrag von Rüdiger »

mila_dobronitsch hat geschrieben:Je mehr er sich aber schreckhaft zuckend noch immer unter dem Nachhall der schlimmen Schocks seiner Vergangenheiten, an den Außenrändern der Gesellschaft hält, desto nacnhhaltiger restauriert er sein Ich und dessen Selbst-Bewußtsein in den Projektionen des Werks
Das heißt auf Deutsch, im "wirklichen Leben" traut er sich zunächst nicht recht in die "wirkliche" Gesellschaft hinein, bleibt "an den Außenrändern" (= Kolportage, Kneipe, 'Halbwelt' usw.), da er von seiner Vergangenheit traumatisiert ist, schwer verunsichert, verängstigt ist, und das kompensiert er auf dem Papier. Dort ist es einfacher, den 'dicken Wilhelm' zu markieren. Mal ganz ohne Psychoanalyse us de Lamäng.
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