Karl May soll moderner werden
Re: Karl May soll moderner werden
Aber kommen wir doch bei der Gelegenheit auch zum Thema zurück, moderne Bearbeitungen, May, Grimmelshausen ... bei dem betet der Einsiedler "Unser täglich Brot gib uns heute" und Simplicissimus unterbricht ihn mit "Gelt du, auch Käs' dazu ?" Das fand ich vor ca. 35 Jahren schon sehr komisch, und eben fiel mir, in Sachen lieber Gott undsoweiternichtwahr und Neubearbeitung ein "Unser täglich Vitaminpräparat ..." "Gelt du, auch ..."
:-))
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Re: Karl May soll moderner werden
Wenn ich sage "...den mag ich nicht so.", so meine ich selten ihn persönlich, sondern einfach seine Darbietung, das was er macht, nicht wer er ist;-).Rüdiger hat geschrieben:
Und was Otto Waalkes betrifft, ich sagte nicht, daß ich ihn nicht mag, sondern daß ich ihn noch nie wirklich witzig fand.
Übrigens galt Otto auch mal als Nachfolger von Heinz Erhardt. Bei manchen seiner Sprüche trifft es durchaus zu.
Re: Karl May soll moderner werden
Geklaut hat er bei dem, schamlos. Die Sache mit der Jungfrau z.B. Aber bei Erhardt hatten solche Sachen m.E. mehr Charme. Aber das ist Ansichtssache, in der Hinsicht bin ich ziemlich altmodisch. Wenn ich z.B. sage ich fand Otto Schenk gut als Regisseur dann gucken mich junge Leute auch an als wollten sie sagen Opa, was willst Du denn noch hier ...markus hat geschrieben: Übrigens galt Otto auch mal als Nachfolger von Heinz Erhardt. Bei manchen seiner Sprüche trifft es durchaus zu.
;-)
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Re: Karl May soll moderner werden
Ja und da wir alle 100 Jahre alt werden,mal abgesehen von den Nikotinsuechtigen und Fettleibigen ist da noch viel zu holen.Rolf Dernen hat geschrieben: sich also bewußt an die älteren May-Freunde richtet.
Hat sicher was interessantes, wenn die Altenpflegerin aus Weissrussland aus den May'schen Prozessakten vorliest.
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Re: Karl May soll moderner werden
Besser gut geklaut, als schlecht gemacht;-).Rüdiger hat geschrieben:Geklaut hat er bei dem, schamlos.markus hat geschrieben: Übrigens galt Otto auch mal als Nachfolger von Heinz Erhardt. Bei manchen seiner Sprüche trifft es durchaus zu.
Übrigens gilt man heutzutage schon als Otto-Waalkes-Fan als altmodisch (der war mal Idol der jüngeren).
Und deswegen gilt für Karl May: Er soll moderner werden;-))
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Re: Karl May soll moderner werden
Zum Thema gibt es übrigens einen Passus in der Pressemitteilung der KMGzum Kongress in Marburg:
Das klingt doch beruhigend.Leider wurde das Ereignis ein wenig von einem Missverständnis in der Presse getrübt, das von der Fehlmeldung einer Presseagentur herrührte. Zahlreiche Zeitungen berichteten die Ente, dass die Karl-May-Gesellschaft eine für die Jugend bearbeitete Ausgabe von Karl Mays Schriften herausbringen wolle. Diese Absicht besteht jedoch nicht und hat auch nie bestanden. Im Gegenteil: Auf dem Kongress konnte von der erfolgreichen Herausgabe der historisch-kritischen Ausgabe von Karl Mays Werken berichtet werden, die den Originaltext der Texte mit wissenschaftlichen Methoden rekonstruiert, um eine möglichst authentische und zitierfähige Fassung zu erstellen. Noch in diesem Jahr wird der Band "Der Sohn des Bärenjägers" erscheinen, im nächsten Ferühjahr der Band "Die Fastnachtsnarren".
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Re: Karl May soll moderner werden
Btw - auch der Antrag auf Satzungsänderung wurde abgefedert:
Im Bewusstsein um diese Problematik gab es drei Anträge, den Begriff „Öffentlichkeitsarbeit“ in § 2 der Satzung der Karl-May-Gesellschaft zu verankern, über die in der Mitgliederversammlung abgestimmt werden sollte. Nachdem Dr. Johannes Zeilinger den Kompromissantrag vom letzten Kongress in Berlin zurückgezogen hatte, kam es zu einer Abstimmung über die Anträge von Dr. Christian Heermann und Joachim Biermann. Die nötige Zweidrittelmehrheit der Mitglieder erhielt der Antrag von Joachim Biermann. Von nun an steht in der Satzung u.a. als Ziel der Karl-May-Gesellschaft, dass sie dazu beitragen will, „dass Karl May und sein Werk in der Öffentlichkeit lebendig bleiben.“
Re: Karl May soll moderner werden
„Abfedern“ ist in dem Zusammenhang ein elegant gewähltes Wort und trifft vermutlich auch den Sachverhalt, zu (in etwa) „Wir machen das jetzt mal in der Form, so schad’t es nix und dann geben sie Ruh’“ wäre eine Alternative gewesen, den Antrag auch in abgeschliffener Form ein drittes Mal abzulehnen und so unmissverständlich zu signalisieren, daß Aufweichungs- und Verwässerungsbestrebungen in der KMG unerwünscht sind bzw. keine Mehrheit für sie da ist. Aber das ist letzten Endes Ansichts- und Geschmackssache, man wählte die diplomatischere, den Popularisiererflügel integrierendere Form, und die Welt wird in der Hinsicht in der Tat nicht untergehen; bleiben wir entspannt.
„Beruhigend“ (Zitat vorvoriger Beitrag), jenun … Klingt („Diese Absicht besteht jedoch nicht und hat auch nie bestanden“) für meine zarten Ohren ein wenig zu betriebsam-bemüht, und an der Stelle „Im Gegenteil“ argumentativ unpräzis’-schwammig (in einer Richtung weiterzuarbeiten schließt ja Aktivitäten auf der Gegenseite eben nicht aus). Aber gut, von diesen kleinen [Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst-]Feinheiten abgesehen: Besser so als wenn die Dämme gleich völlig wegbrechen …
Die KMG, so können wir vorerst festhalten, sieht sich also für die u.a. von den Herren Petzel und Klußmeier vorgetragenen Wünsche nach neuen Bearbeitungen nicht zuständig, und das ist gut so.
„Beruhigend“ (Zitat vorvoriger Beitrag), jenun … Klingt („Diese Absicht besteht jedoch nicht und hat auch nie bestanden“) für meine zarten Ohren ein wenig zu betriebsam-bemüht, und an der Stelle „Im Gegenteil“ argumentativ unpräzis’-schwammig (in einer Richtung weiterzuarbeiten schließt ja Aktivitäten auf der Gegenseite eben nicht aus). Aber gut, von diesen kleinen [Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst-]Feinheiten abgesehen: Besser so als wenn die Dämme gleich völlig wegbrechen …
Die KMG, so können wir vorerst festhalten, sieht sich also für die u.a. von den Herren Petzel und Klußmeier vorgetragenen Wünsche nach neuen Bearbeitungen nicht zuständig, und das ist gut so.
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Re: Karl May soll moderner werden
Die KMG besinnt sich also auf ihre Wurzeln zurück (oder vermittelt zumindest den Eindruck), hat aber trotzdem den Paragraph der Öfentlichkeitsarbeit in ihrer Satzung aufgenommen. Beides zusammen muß kein Widerspruch sein. Zu einer Seite wird die KMG aber irgendwann hintendieren, denn es allen Recht zu machen ist eine Kunst die auch die KMG nicht beherrschen wird. Beides (zurück zu den Wurzeln und die Öffentlichkeitsarbeit) steht zwar so geschrieben, aber wir wissen ja alle, Papier ist geduldig;-).
Re: Karl May soll moderner werden
vgl. SPD; die hat zu sehr und zu lange in Richtung Beliebigkeit tendiert, nun muß sie wieder nach links ... schauen wir mal.
(2 x Wilhelm Busch: Wer rudert, sieht den Grund nicht. - Wer zusieht, sieht mehr, als wer mitspielt.)
(Und gleich nochmal, weil's gerad' so schön ist: Da drinnen hocken sie, Zahlen im Kopf, Bazillen im Herzen. Alles pulverisieren sie - Gott, Geist und Goethe.)
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Re: Karl May soll moderner werden
Um noch kurz vom Thema abzuweichen: Da müßte mal einer eine Karikatur von zeichnen, wie die SPD in Form eines Schiffes kurz vorm Wasserfall abgewendet wird indem man den Kapitän über Bord wirft und einen scharfen linkskurs fährt und damit geradewegs auf die scharfen Klippen der Linkspartei zusteuert, wo, wenn jetzt nichts geschieht, das Schiff zerschellen wird. Vom Regen in die Traufe also.Rüdiger hat geschrieben:vgl. SPD; die hat zu sehr und zu lange in Richtung Beliebigkeit tendiert, nun muß sie wieder nach links ... schauen wir mal.
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Re: Karl May soll moderner werden
In Marburg ist ziemlich deutlich geworden, dass die Mehrheit der Mitglieder fest auf dem Boden der Literatur- und Biographie-Forschung steht. Es kann aber nicht im Sinn der KMG sein, ausschließlich im Elfenbeinturm und an der Öffentlichkeit vorbei zu forschen. "Draußen" wird KM immer weniger gelesen, was auch durch noch so simpel bearbeitete Neuausgaben kaum noch zu ändern sein dürfte. Abenteuergeschichten aus dem 19. Jahrhundert ohne Raumschiffe und Trolle sind einfach 'zu weit weg' (nicht nur für junge Leser). Gleichzeitig ist er überwiegend nur noch als Namensgeber von Filmen zweifelhafter Qualität und Freilichtspektakeln ein Begriff. Die Mitgliederzahl der Gesellschaft sinkt beständig, der Altersdurchschnitt steigt. Dann kann es eigentlich nicht schaden, die in 40 Jahren erarbeiteten literarischen Meriten ein wenig stärker zu publizieren. Aber auch davon nimmt die "Öffentlichkeit" nichts wahr. In Marburg fand sich KM in keiner Buchhandlung, die Händler hatten bis Freitag auch nichts vom Kongress gehört. Gleiches galt für die Hoteliers und andere. Der Artikel in der Lokalpresse war mehr als dürftig, mit einem Aufmacherfoto, das Brice und Barker zeigte (!). Immerhin war der Vorstand auch zu sehen.markus hat geschrieben:Die KMG besinnt sich also auf ihre Wurzeln zurück (oder vermittelt zumindest den Eindruck), hat aber trotzdem den Paragraph der Öfentlichkeitsarbeit in ihrer Satzung aufgenommen. Beides zusammen muß kein Widerspruch sein. Zu einer Seite wird die KMG aber irgendwann hintendieren, denn es allen Recht zu machen ist eine Kunst die auch die KMG nicht beherrschen wird. Beides (zurück zu den Wurzeln und die Öffentlichkeitsarbeit) steht zwar so geschrieben, aber wir wissen ja alle, Papier ist geduldig;-).
Gerade in einer Universitätsstadt sollte es doch möglich sein, mehr zu informieren, ein Beiprogramm auf die Beine zu stellen (siehe VHS Essen oder Ausstellung/Symposium Berlin), sollte die Öffentlichkeit der Vorträge beworben werden, um vielleicht den einen oder anderen für das Thema zu interessieren und dann für die KMG zu rekrutieren. Viele sehen Öffentlichkeitsarbeit offensichtlich als unwürdig und nicht zur Wissenschaft passend, gerade in diesem Bereich tut sie offensichtlich aber not. Sonst wird doch früher oder später das Licht ausgeknipst, was der KMG-Vorsitzende am Wochenende trotz allem noch nicht fürchten wollte.
Michael
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Re: Karl May soll moderner werden
Was andere als Gewinn feiern hinterläßt bei mir eher den Eindruck einer beginnenden Entwicklung die mit dem Satz enden wird "Stell dir vor es gibt eine Karl May Gesellschaft und niemand geht hin".
Re: Karl May soll moderner werden
Nicht per se. Öffentlichkeitsarbeit an sich ist ja nichts Schlechtes, und wer meint, sie betreiben zu sollen oder zu müssen, der soll das tun solange er sozusagen lustig ist ... Nur wenn gleich eine Jahrzehnte gültige und völlig ausreichende Satzung geändert werden soll wegen so etwas, und jahrelang großes Aufhebens darum gemacht wird, dann kann einem die Sache ein wenig suspekt erscheinen ... zumal wenn andere Beobachtungen trefflich zu dem Eindruck passen, daß da eine größere Fraktion ihre Stunde gekommen sieht, die Positionen aufzuweichen ...Viele sehen Öffentlichkeitsarbeit offensichtlich als unwürdig
Aber nun ist die Satzung ja geändert und die Seel' hat Ruh'.
@Werner Beinhart
Es gibt nichts zu feiern und keinerlei Grund zur Aufregung, weder in die eine noch die andere Richtung ...
;-)
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Re: Karl May soll moderner werden
Und? Wenn in 50 oder 100 Jahren keiner mehr Karl May kennt, dann ist es so. Er hatte seine Zeit. Genau wie die Dinos vor Millionen von Jahren ihre Zeit hatten. Und, will sie jemand wieder haben? Genauso wird in ein paar tausend oder hunderttausend Jahren keiner der Menschheit eine Träne nachweinen wenn sie ausgestorben sein wird. Also wenn die Menschheit schon unwichtig ist, wie unwichtig ist dann gar Karl May? Denkt mal drüber nach;-).Werner Fleischer hat geschrieben:Was andere als Gewinn feiern hinterläßt bei mir eher den Eindruck einer beginnenden Entwicklung die mit dem Satz enden wird "Stell dir vor es gibt eine Karl May Gesellschaft und niemand geht hin".