Die Auswanderungswelle nach Suedamerika

Marlies
Beiträge: 333
Registriert: 26. Jan 2009, 01:44
Wohnort: Tasmania
Kontaktdaten:

Die Auswanderungswelle nach Suedamerika

Beitrag von Marlies »

A bit of personal synchronicity...und etwas Hintergrund zu Karl May's 'Europaern' in Suedamerika.

Karl May: Das Vermaechtnis des Inka
“Wer da glaubt, daß man auf den Straßen von Buenos Ayres eine Menge dahergaloppierender Gauchos sehen kann, hat sich sehr geirrt. Man möchte vielmehr glauben, sich in einer europäischen Stadt zu befinden. Alles kleidet sich hier in französische Tracht. Auch ist die Zahl der Europäer, welche hier wohnen, eine ganz beträchtliche. Nur die Hälfte der Bevölkerung sind Argentiner. Es gibt 4000 Deutsche, 15000 Franzosen, 20000 Spanier und 50000 Italiener, außerdem viele Engländer und noch mehr Schweizer.”

Einleitung zu: The Inca’s Legacy
During the 1880s, Argentina became a focal point for the German public. Although there had been German immigrants to the Rio de la Plata states in the preceding thirty years, the greatest number of them arrived during the first half of the 1880s amid the three hundred thousand Western Europeans, mostly Spaniards and Italians, who found their way to Argentina at that time. Among them were researchers, scientists, tradesmen, business people, farmers and labourers.

Heute erhielt ich via email einen Aufsatz aus der Schweiz der die ‘Auswanderungswellen’ des neunzehnten Jahrhunderts detailliert. (Dank an Josef Bugmann, Schweiz, Aufsatz von Josef Knecht). Die schweren Unwetter von 1814/15 und das nasse, kalte Fehljahr von 1816 ergaben eine Hungersnot. Die erste Auswanderungswelle (von der Schweiz her) erfolgte in 1816/17 (keine Namensliste). Die Jahre 1852/3/4 sahen wieder missernten und ‘ein Hagelwetter, so furchtbar, wie seit Menschengedenken keiner erlebt hatte’; mit der zweiten Auswanderungs Welle gingen 4 ‘Bugmann’s (und Ehefrauen) und insgesamt 18 Kindern nach Nordamerika. Mit der dritten Welle in 1883 (die welche May erwaehnt im ‘Inka’) ein Jakob Bugmann (und Frau) wanderte nach Chile aus (so detailliert auf der ‘Auswanderungsliste’). Josef Bugmann hat via facebook mitgeteilt dass: ‘mit groesster wahrscheinlichkeit alle Bugmanns in Chile von Franz Bugmann und Frau Rosa (nee Bissinger) und deren zwei Soehnen Johann Jakob und Franz abstammen, welche im Jahr 1883 auch nach Chile auswanderten.’ (Auch in Argentina und anderen S/A Laendern gibts Bugmanns).

Und wie ging so eine Auswanderung von statten? “21.10.1883 Die Auswanderer wurden mit einem Extrazug nach Turgi geführt. Die 100 Fr. Fahrtaxe wurden dem Stationsvorstand Höchli bezahlt.
Über Bern - Genf reisten unsere Leute nach Bordeaux. Dort stiegen sie in einen Ozeandampfer und fuhren in die neue Heimat nach Südamerika.”
Einfach!

(PS: Alle Bugmanns, weltweit, stammen von Jacob Bugmann von Noeggenschwiel im Schwarzwald und Angela Zeller, Klingnau. Im 1581 kam Jacob Bugmann nach Doettingen, heiratete Angela ‘and the rest is history’. Dank an Josef Bugmann fuer die Mitteilung via facebook. Zufall will es dass er dieses Detail gestern 8 April herausfand in der Klingnauer Pfarreichronik, nur ein paar Tage nachdem ‘The Inca’s Legacy’ herauskam. Six degrees of separation?).

Es mag nichts welterschueterndes sein (in fact, it isn’t), viele Leute haben Vorfahren welche in den 1800 nach der ‘neuen Welt’ auswanderten. Es ist einfach nett zu sehen dass der Karle tatsaechlich mit ‘Tatsachen’ arbeitete und nicht immer nur flunkerte, und noch netter wenn man sich selber in die ‘Tatsache’ eines Karl May Romanes einfuegen kann—wenn auch nur von Distanz und ueber den Umweg ‘Auswanderung’.